Empörend sind mehrheitlich nur die, die viel verdienen, Leistungen des Staates z.B. durch ein Studium in Anspruch genommen haben, aber keinerlei solidarischen Beitrag zur Finanzierung der gesellschaftlichen Aufgaben leisten wollen. Die ihr Geld illegal transferieren, immer genau dorthin, wo keine oder nur eine geringe Steuerlast anfällt.
Steuerhinterziehung wird bestraft. Aber gehen wir einmal weg von Kriminellen und Extremfällen. Nimm doch als Beispiel eine Person, die gut verdient, ohne wirklich reich zu sein.
Bürger A zahlt bei einem zu versteuernden Einkommen von 100.000 Euro bis zur Rente (in 25 Jahren) 1,2 Million Euro an Einkommenssteuer.
Bürger B hat ein zu versteuerndes Einkommen von EUR 30.000. Bis zur Rente in 25 Jahren bezahlt er 220.000 Euro an Einkommenssteuer.
Die Differenz beträgt rund eine Million Euro. Man kann diese enorme Differenz meiner Meinung nach nicht über den Begriff der sozialen "Gerechtigkeit" rechtfertigen, denn gerecht wäre, wenn jeder das bezahlt, was er an Leistungen vom Staat in Anspruch nimmt, sofern er das aufbringen kann. Ich sehe in dieser Differenz durchaus die Tendenz einer Demokratie, bei der ja die Mehrheit die Gesetze macht, dass sich diese Mehrheit auf Kosten der Minderheiten bereichert, und zwar an beiden Enden der Gesellschaft.
Ich bin sehr für die solidarische Gesellschaft und möchte in dieser Hinsicht keine Missverständnisse aufkommen lassen. Es es geht meiner Meinung nach nicht an, dass in der eigentlich privilegierten Mittelschicht stets über die Hartz IV-Empfänger geschimpft wird, und im gleichen Atmenzug über die Gutverdiener. Letztere sind nämlich vor allem gute Steuerzahler im Sinne der gesellschaftlichen Solidarität.
Ebenso fürchterlich das mit den Ausschreibungen und Leiharbeitern. Da wird die billigste Firma mit ausländischen Billigkräften genommen weil ja formal 5€ billiger. Das es in Summe aber viel billiger wäre eine Firma mit deutschen Arbeitern zu nehmen und 7€ zu zahle und dafür eine Handvoll Arbeitslose weniger zu haben geht ja wieder nicht.
Leiharbeit ist nicht grundsätzlich schlecht, sondern sogar eine mögliche Lösung vieler Probleme. Es werden nicht nur Kapazitätsspitzen ausgeglichen, sondern auch über klare Kalkulierbarkeit die Vergabe von realer Arbeit vereinfacht und dadurch vielfach erst ermöglicht.
Der Unternehmer bezahlt Arbeit nach Stunden pauschal ohne Theater, der Verleiher verteilt das "Risiko" der Anstellung etc auf mehrere Unternehmer, und der Leiharbeiter hat auch Arbeit oder zumindest Lohn, wenn es zufällig Firma A schlecht geht oder sie nur ab und zu die Arbeitskraft einsetzen kann.
In diesem Land werden Firmen wie SAP subventioniert, wenn sie 5000 Arbeitsplätze "schaffen" (was im Endeffekt nur ein Abwerben von anderen Firmen ist, es kommt also kaum ein Arbeitsloser von der Straße), und bspw Leiharbeitsfirmen wenn sie real Arbeit schaffen (gerade in unteren Bevölkerungsschichten) haben ein enormes Imageproblem.
Da liegt ein weiterer Hund begraben.
Steuerhinterziehung wird bestraft. Aber gehen wir einmal weg von Kriminellen und Extremfällen. Nimm doch als Beispiel eine Person, die gut verdient, ohne wirklich reich zu sein.
Bürger A zahlt bei einem zu versteuernden Einkommen von 100.000 Euro bis zur Rente (in 25 Jahren) 1,2 Million Euro an Einkommenssteuer.
Bürger B hat ein zu versteuerndes Einkommen von EUR 30.000. Bis zur Rente in 25 Jahren bezahlt er 220.000 Euro an Einkommenssteuer.
Die Differenz beträgt rund eine Million Euro. Man kann diese enorme Differenz meiner Meinung nach nicht über den Begriff der sozialen "Gerechtigkeit" rechtfertigen, denn gerecht wäre, wenn jeder das bezahlt, was er an Leistungen vom Staat in Anspruch nimmt, sofern er das aufbringen kann. Ich sehe in dieser Differenz durchaus die Tendenz einer Demokratie, bei der ja die Mehrheit die Gesetze macht, dass sich diese Mehrheit auf Kosten der Minderheiten bereichert, und zwar an beiden Enden der Gesellschaft.
Ich bin sehr für die solidarische Gesellschaft und möchte in dieser Hinsicht keine Missverständnisse aufkommen lassen. Es es geht meiner Meinung nach nicht an, dass in der eigentlich privilegierten Mittelschicht stets über die Hartz IV-Empfänger geschimpft wird, und im gleichen Atmenzug über die Gutverdiener. Letztere sind nämlich vor allem gute Steuerzahler im Sinne der gesellschaftlichen Solidarität.
Grüße,
Arne
Bürger A verdient abzgl. der Steuern in 25 Jahren 1.300.000 Euro
Bürger B verdient abzgl. der Steuern in 25 Jahren 530.000 Euro.
Macht einen Unterschied von 770.000 Euro.
Bereichert sich hier Bürger B unangemessen an Bürger A?
Hat Bürger A einen entscheidenden Nachteil in seiner Lebensgestaltung zu befürchten?
Ich denke nicht.
Außer man sieht eine Luxusjacht als elementar an...
Geändert von Nordexpress (28.09.2010 um 13:06 Uhr).
Die "Unteren" die Sozialmißbrauch betreiben und den "Oberen", die Steuerhinterziehung betreiben.
Jeder halt so wie er kann:
die unteren vergessen mal, eine Einkunft anzugeben
die mittleren vergessen mal, eine Putzfrau anzumelden
die oberen vergessen mal, ihr Zinseinkünfte richtig zu versteuern
Jeder halt so wie er kann:
die unteren vergessen mal, eine Einkunft anzugeben
die mittleren vergessen mal, eine Putzfrau anzumelden
die oberen vergessen mal, ihr Zinseinkünfte richtig zu versteuern
Da schenkt sich keiner was.
Man muss es in dem Kontext so sehen, wer nach "oben" will oder "reich" sein will hat nichts zu verschenken. Wer immer nur mit offenem Händen aus dem Fenster wirft wird auch nie bestimmte wirtschaftliche Ziele erreichen.
In meiner Meinung ist es natürlich falsch davon auszugehen, dass jeder "es" schaffen kann. Mancher wird von Geburt an halt in eine Spalte gedrängt, aus der man nicht mehr rauskommt (-> Stichwort: Problembezirke, gescheiterte Integration) .
Trotzdem wer genug Ehrgeiz hat und Zielstrebig ist kann vieles schaffen, nicht nur im Sport sondern auch wirtschaftlich/gesellschaftlich!
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Der einzig leichte Tag war gestern!
Leiharbeit ist nicht grundsätzlich schlecht, sondern sogar eine mögliche Lösung
... Dumpinglöhne zu zahlen. Prinzipiell eine gute Idee, ohne Frage. Aber was da mit billigen Leiharbeitern aus dem Ausland, nicht angemeldeten "Helfern" etc. passiert ist schon heftig. Und gerade bei staatlichen Aufträgen nur eine Methode um formal den niedrigsten Preis anbieten zu können damit man den Auftrag ergattert.
@FinP: Tja, so ist das leider
@Klugschnacker: Durchaus richtig was du sagst. Nur würde ich das nicht unbedingt nur Neid nennen. Wenn jemand viel arbeitet und viel Verantwortung trägt soll er auch gerne viel verdienen, kein Thema. Was mir aber übel aufstößt sind die Leute die sich dadurch bereichern dass sie ihre Mitarbeiter mit Dumpinglöhnen, unbezahlten Überstunden usw. ausnutzen. Das ist dann in meinen Augen nichts weiter als ein Bereichern auf Kosten anderer.
Äusserst erheiternd finde ich immer, dass studieren als Form der Ausnutzung des Staates angesehen wird. Ich könnte mich kringeln vor lachen.
Ob manche es hören wollen, oder nicht, aber ohne Studierte gehen in Deutschland ziemlich flux die Lichter aus.
Mal abgesehen davon, dass man ja mal ausrechnen kann, auf wie viel Einkommen son Student während der 5 Jahre Studium und 3 Jahren zum Abi so verzichtet gegen einen Ausbildungsberuf wie Industriemechaniker gerechnet. Das muss man hinterher schon ein paar Jahre gut verdienen und holt den anderen dann irgendwo im Alter Richtung 50 wieder ein...
Mal abgesehen davon, dass das Studium NICHT zur Rente angerechnet wird.