Wäre natürlich klasse, wenn das mal mitm weg zur Arbeit bzw. nach Hause klappt, immerhin hab ich heute den Heimweg vom Stammtisch verlängert.
War einfach ne zu geile, laue Nacht und die Batterielampe war eh mal wieder leer.
Und es wurde später, weil ich noch ein Mofa zum reparieren kriegte, das nicht ansprang.
Frag jetzt nur keiner, wie lange ich und wie weit gefahren bin, wie irgendwo sicher schonmal erwähnt, iss mir das weitgehend wurschti und ich denke, ich werde das zunehmend so halten, anstatt mich weiter zu verkabeln.
Im Vorfeld zum Nikolaus-Duathlon voriges Jahr hat mauna_kea mal was von nem Kolibri-Herzchen fallenlassen;- das hat mir doch zu denken gegeben und irgendwie hab ich mich doch über Jahre an nen 38er Ruhepuls gewöhnt und hadere dementsprechend mit den derzeitigen 58bpm.
Aber lassen wir das;- da muss ich mir was überlegen, die Zeit geht voran und ich hab gestern spontan festgestellt, dass ich parallel zu der Triathlon-Veranstaltung in FFM in Hersbruck bei meinem Lieblings-Triathlon starten wollte und es Zeit wird, mich anzumelden.
Das gleiche gilt fürs O-See-Challenge und auch der Kalender für September füllt sich und es ist schon klar, dass ich den Xterra-Austria wohl nicht erleben werde;- jedenfalls nicht dieses Jahr.
Dafür steht Ende September noch ein wildes Crossrennen in England im Kalender;- leider am gleichen Wochenende wie der Gardasee-Marathon.
Irgendwo jüngst hab ich es schon geschrieben: ich wünsch mir manchmal so ein stinknormales, langweiliges Leben, an dem ich mich ab und an am Wochende ausm Sessel wuchte und irgendetwas unternehme, anstatt an jedem Wochenende vier Termine zur Auswahl zu haben und alle absagen zu müssen, um nen fünften wahrzunehmen.
Das ist Jammern auf hohem Niveau, oder?
Jedenfalls empfinde ich es so, aber es macht mich schon teilweise fertig, n Jahr lang oder mehr mit jemandem was unternehmen zu wollen, aber keinen Termin auf die Reihe zu kriegen, weil ihm/ihr es genauso geht wie mir und wir beide konsequent am Wochenende nie Zeit haben.
Das Absurde dabei ist ja, dass ich keineswegs jedes Wochenende irgendwas hab, aber immer, wenn ich nix hab, sonst niemand Zeit hat und umgekehrt. Schön Panne, echt, aber gut, dass ich soviel Spass an meiner Arbeit habe und damit so einiges überbrücken kann.
Jepp, was gabs heute sonst noch: den guten Vorsatz, morgen früh ne Runde zu laufen.
Kein Thema, schaffe ich, vielleicht schiffts ja auch endlich mal. Hier laufen jede Nacht die Motoren, um die Felder zu bewässern. Einerseits ein schönes, monotones Geräusch, bei dem man gut schlafen kann, andererseits ein ungewohnter Lärm, auf den ich gerne verzichte.
Und: ich hab heute mittag mal ne alternative Zeitung gelesen.
Lag in der Firma rum und hatte einige Seiten mit nem Klebefähnchen markiert, die mein Interesse weckten.
"Aktiv Radfahren", so der vielsagende Titel;- "das muss ja was sein", dachte ich, denn passiv radfahren wird ja bestenfalls im "Tandem/wenn dich ein Triathlet liebt..."-Fred aktuell behandelt.
Gut, das Werk gehörte in den Mai 2007, war also Ausgabe 05/2007.
Was mag ich da Interessantes gefunden haben? Bevor nu wieder ein ratespiel stattfindet, an dem niemand teilnimmt (beim letzten waren wir immerhin bis zu "Fleischfresser" gekommen und ich hatte bewusst nicht verraten, dasses mal ein Fuchs war, der hier sein Gebiss verloren hatte, weil ich dachte, das lustige Raten ginge weiter...), leg ich lieber gleich die Karten aufn Tisch: "Rennräder für Frauen".
An sich nicht der Brüller;- hab ich ja schliesslich genug Räder, aber es ging um kleine Rennräder und so, als gäb es keine kleinen Kerle sondern nur Frauen unter Einssiebzich.
Ok, es steigen in den Ring:
-Bianchi "She Dama Bianca"
-Cinelli "Little Wing"
-Giant "SCR Composite W"
-Trek "1500WSD"
-Univega "Via Sky"
Der erste Knockout trifft das Bianchi: das Bild dazu ist absolut unvorteilhaft, weil schon alleine das Pedal fast am Reifen vorne anstösst. Wie soll an damit fahren, wenn im Pedal noch ein Schuh mit Fuss drin eingeklickt ist? Ausserdem stellt die Hütte sogar das Transition in den Schatten, weil Bianchi nicht nur Sloping at its best daran praktiziert wie am Mountainbike;- nee, die Kiste siehtaus wie ein BMX-Rad mit zu grossen Rädern.
Tschuldschung, Frolains, da helfen auch die floralen Ornamente am Oberrohr nix mehr.
Das Cinelli, so gut ich das Finish der Dinger finde, steht den Kollegen mit der hellgrünen Farbe kaum nach: Sloping, bis die Ohren wackeln, lang wie die Donau und so fussfrei wie die Daltons im Steinbruch mit ner fetten Stahlkugel am
Bein.
Nee, also von der Glorie italienischer Rahmenbauer iss nu wirklich nix mehr übrig, zumal, wie bereits mehrfach bemäkelt, 26"-Modelle, die all diese Unstimmigkeiten beseitigen könnten, zwar angeboten werden, aber nur in Grössen, die bereits wieder 24" erfordern würden.
Aber gut, ich will mich nicht aufregen, jedenfalls nicht darüber;- immerhin haben die Herren Schreiberlinge grosszügig und wahrscheinlich nichtma aus bösem Willen sondern eher aus Planlosigkeit auf Geometrietabellen verzichtet, dafür aber einen Bock nach dem anderen geschossen, was das Palaver um die Vorstellung der Modelle angeht. Bereits die Einleitung lässt uns die Haare zu Berge stehen: Angeblich sollen Frauen durchschnittlich längere Beine und nen dementsprechend kürzeren Oberkörper haben.
Könnte man unkommentiert stehenlassen wenn es denn wirklich so wäre, ist es aber nicht. Frauen haben weder länger Beine, noch kürzere Arme und sonst nix, nein: die Proportionen sind durchschnittlich gleich denen der Herrschaften. Punkt. Ausreisser gibbet auf beiden Seiten, aber das bringt uns nun nicht weiter.
Kleinere Hände haben die Mädels, aber auch nicht überdurchschnittlich: kleinere Bauhöhe, kleinere Hände;- das Problem kleiner Kerle hab ich oben schon tangiert und das erfordert keine speziellen Frauenfahrräder in Mint- oder Apricot-Farben mit Blümchen aufm Geröhr, denn damit kommen Kerle mit 1,68 auch nicht besser an die Bremshebel.
Superklasse und so sicher wie Fort Knox musste natürlich das Klischee mit dem kürzeren Oberkörper die Forderung nach kürzeren Oberrohren nach sich ziehen.
Fatal nur, dass exakt die vorgestellten Modelle gerade die Parademodelle sind, die mit den längsten Kisten daherkommen und dies noch mit Bildmaterial untermalt wird, die Damen in folterbankmässig gestreckter Sitzposition auf den zweirädrigen Schätzchen und mit ner Oberkörperhaltung zeigt, die man in der Schwesterzeitschrift bestenfalls in der Sportberichtserstattung über Strassenrennen von Profis sieht.
Immerhin sind die von der schreibenden Zunft nicht völlig aufn Appel gefallen, denn was die Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein angeht, ist denen das Wesentliche scheinbar doch auch aufgefallen, denn "einige Faktoren sind sofort sichtbar...".
Das würde ich dann wirklich unterschreiben, auch wenn ich es nicht "Faktoren" nennen würde...
Und Auswirkungen auf die Rahmengeometrie müsste es auch nicht haben.
Einige Fragen sind jedenfalls offen: zum Beispiel, wieso "Ein schmalerer Lenker einem geringeren Rückenumfang" (was bitte ist das?????) zugute kommt.
Oder wieso ein Gelpolster unterm Lenkerband nur den Ladies eingeschlafene Pfoten verhindern soll. Brauchen die die dringender als Kerle? Und wieso?
Um den Herren den ebenfalls und neben den Pfoten eingeschlafenen Pillermann wieder zu erwecken?
Jungs haben nämlich, angeblich, ein schmaleres Becken.
Aha. Ja, und?
Ich stelle die Frage zum wiederholten Mal: sitzt irgendjemand auf dem Becken? Ich jedenfalls nicht.
Und meine Girls haben ihre (und teilweise auch meine) Kinder zwar n paar Monate im Becken spazierengetragen, sitzen aber immer noch auf ihrenn Sitzknochen wie ich auch. Und haben ihre Kinder nicht ausgeschixxen.
Ihr wisst schon, worauf ich hinauswill: Damensättel.
Die brauchen die Frolains nämlich wegen des breiteren Beckens angeblich brutalst, während im gleichen Heft nur ne handvoll Seiten weiter hinten in nem Artikel über die Kontaktpunkte von Mensch zu Maschine richtigerweise raportiert wird, dass Männchen nen Sitzknochenabstand von 6-16cm und Weibchen zwischen 9 und 16cm haben.
Ich weiss nicht, wie ihr das nun seht, aber ich würde aufgrund dieser Werte nicht behaupten, dass Frolains breitere Sättel brauchen, sondern bestenfalls, das Kerle schmalere Sättel brauchen können und genauso sieht "Aktiv Radfahren" das offensichtlich auch, denn da steht dann der Satz "...dass Frauen im Schnitt nur wenig breiter sind (wo bitte denn?) als die Männer-pauschal breite Sättel für Frauen sind also Käse".
Schön, dass die das auch so sehen, denn manchmal denke ich schon, ich wäre mit meiner Klugscheisserei meschugge...