... Die meisten ausgeliehenen Sachen bringe ich natürlich ungelesen/ungeschaut zurück, weil man so viel Zeug gar nicht lesen/anschauen kann, neben dem Lesestoff, das ich Monat für Monat aus Buchhandlungen raus schleppe oder bei Amazon bestelle. Aber ich MUSS es mitnehmen...J.
Guten Tag!
Jetzt ist (hoffentlich) Schluss mit der Faulenzerei! Mein Trainer hat mir einen hübschen Trainingsplan geschrieben und siehe da, ich bewege mich brav ins Schwimmbad und es gelingt mir sogar, mehr als 1,5 km zu schwimmen. Habe aber heute das Training von gestern gemacht, weil ich gestern erstens Nachmittags ein Schläfchen machen musste, um nach der Hochzeit von vorgestern (nein, nicht meiner) fit für die Geburtstagsparty gestern Abend sein wollte und mittags lange ausgeritten bin. Außerdem ist tatsächlich der Liebste heute mal mit schwimmen gegangen und da hätte ich schlecht die für heute geplante 5 m Einheit schwimmen können, das wäre ihm zu lang gewesen. Also 250 m eingeschwommen, dann 2500 m mit jeweils 10 m Wasserballkraul vor und nach jeder Wende und dann 250 m ausgeschwommen. Alles zusammen hat 54 Minuten gedauert und sich sehr gut angefühlt. Wozu allerdings diese Wasserballkraul-Sache gut sein soll, muss der Trainer mir beizeiten noch mal erklären. Also wenn's für irgendwas gut ist, mache ich ja gerne zum Affen, aber ich habe echt keine Ahnung, wofür das hilfreich ist. Vielleicht für's Orientieren? Dann bräuchte ich es nicht, denn damit habe ich eh keine Probleme.
Ich bin gespannt, ob ich - wie in den letzten beiden Wochen - heute Nacht / morgen Früh wieder gar keine Nebenwirkungen vom Interferon habe, dann hole ich morgen Früh die Schwimmeinheit nach, die ich eigentlich heute hätte machen sollen. Ich hatte übrigens in einem MS Forum (Foren gibt's ja echt für alles) meine positiven Entwicklungen der Interferon-Therapie beschrieben, um Leuten, die damit beginnen, Mut zu machen. Denn in den Foren liest man sonst immer nur die ständig gleichen Geschichten von den schlimmen Nebenwirkungen. Aber was glaubt ihr, wie die Reaktionen waren? Die anderen Leute im Forum haben gleich wieder gesagt, dass das ja die absolute Ausnahme sei, dass sie niemanden kennen würden, der keine Nebenwirkungen hat und mehrere schrieben, dass sie die Nebenwirkungen in gewisser Weise begrüßen, weil sie sie als Beweis für die Wirksamkeit des Medikaments einstufen. Aha. Ich antwortete, dass das bedeuten würde, dass bei mir Medikamente grundsätzlich nicht wirken, weil mir Nebenwirkungen im Allgemeinen eher unbekannt sind. Als ich den MS Schub hatte, bekam ich über 5 Tage täglich 1 g Cortison und dann 3 Tage lang 2 g. Die anderen Menschen auf der Station hatten massive Nebenwirkungen von 1 g, ich war mit 2 g immer noch munter wie ein Fisch im Wasser. Ich habe die Frage nach Nebenwirkungen = Wirkung? mal in der Ärzte-Sprechstunde des Forums gestellt und bekam die von mir erwünschte Antwort, dass so eine Schlussfolgerung Quatsch ist. Na bitte! Ich freue mich und hoffe, dass die letzten beiden Wochen keine positiven Ausrutscher waren, sondern dass ich nun dauerhaft ohne oder fast ohne Nebenwirkungen bin.
Apropos MS: Gestern hatte der dude ja in seinem Blog eine Link zu dem interessanten online Trailrunner Magazin veröffentlicht. Und da war ein Interview mit einer Schweizer offroad-Läuferin, die auch diese Pest am Hals hat. Das habe ich natürlich mit Interesse gelesen, auch dass sie sich gegen eine medikamentöse Therapie entschieden hat. Ich habe ihr eine Mail geschrieben, weil mir noch einige Fragen durch den Kopf gegangen sind und bin gespannt, ob ich eine Antwort erhalte.
Am kommenden Wochenende schwimme ich in Berlin beim Müggelseeschwimmen mit, ich freue mich schon drauf.
Ich werde mich vorher aber sicherlich noch mal zu Wort melden.
Wünsche euch einen schönen Restsonntag.
Schöne Grüße
J.
Betroffenen-Foren sind immer so ein Ding. Da tummeln sich meistens die Leute, denen es nicht gut geht. Die, die kaum Beschwerden haben, "brauchen" diese Art der Kommunikation nicht - wissen zum Teil nicht mal, daß es sie gibt.
Ich selber hab Hashimoto Thyreoiditis - also eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Irgendwann habe ich es gewagt, im Hashi-Forum nach Sportlern zu fahnden, weil ich nach intensiven Einheiten und Wettkämpfen verstärkt mit Beschwerden zu kämpfen habe, die ich auf Hashi zurückzuführen neige und ein paar Tipps haben wollte. Oh weh, auf die Reaktionen war ich nicht gefaßt Ich solle froh sein, meinen Alltag geregelt zu bekommen und mit so einem Mist wie Sport aufhören
Gott sei Dank hat sich eine Marathonläuferin bei mir gemeldet, die mir Mut zugesprochen hat. Sie traut sich auch nicht mehr, öffentlich über Sport zu schreiben, weil sie immer virtuelle Schläge abbekommen hat
In diesen Betroffenen-Foren ist es scheinbar nicht gerne gesehen, wenn Leute schreiben, daß es ihnen mehr oder weniger gut geht ...
Ich wünsche Dir jedenfalls, daß Du noch ganz ganz lange von Nebenwirkungen der Medis und größeren Auswirkungen der Erkrankung verschont bleibst!
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Guten Morgen in die Runde, wünscht das Vorbild an Trainingsfleiß und Disziplin!
Meine Hoffnungen bezüglich des Ausbleibens von Nebenwirkungen haben sich fast erfüllt. Es war fast nix. Lediglich ein etwas unruhiger Schlaf mit wirren Träumen und am Morgen ganz leichte Kopfschmerzen, aber kein Vergleich zu den Nebenwirkungen, die ich sonst hatte.
Also, Premiere seit der Einstellung auf Interferon: Sport am Tag nach der Injektion und das sogar am Morgen. Der Wecker klingelte nicht (warum tun die das manchmal eigentlich nicht, obwohl man sie stellt?), da war es gut, dass ich nicht so gut geschlafen habe und von selbst um 5:50 Uhr aufgewacht bin. 30 Minuten später als ich geplant hatte und so war ich erst um 6:30 Uhr im Wasser statt um 6:00 Uhr.
Das Training hat großen Spaß gemacht, obwohl es ein langer Kanten war. Zunächst 2 km, die ich zügig in 35:42 Minuten geschwommen bin. Gut war, dass ein Typ mehr als einen Kilometer genau mein Tempo geschwommen ist, das hat motiviert. Dann 15 Sekunden Pause und 1 km mit Paddles in 18.26 Minuten geschwommen. Damit war ich nicht ganz zufrieden, fand das aber mit den Paddles anstrengend. Danach 30 Sekunden Pause und noch mal 2 km, jetzt wieder ohne Paddles, in 37:02 Minuten geschwommen. Fand ich auch ganz OK, obwohl ich dachte, dass es eine 36er Zeit wäre.
Das Schwimmen hat sich gut angefühlt, worüber ich froh bin, weil ich ja echt lange keine längere Strecke mehr am Stück geschwommen bin und die 8 km von Münster ja unaufhörlich näher rücken.
Ich freue mich auch, dass ich den Liebsten gestern Abend überzeugen konnte, sich sowohl fürs Müggelseeschwimmen am konmmenden Wochenende als auch für das Schwimmen in Münster, da aber nur für die 4 km, anzumelden. Toll, ich freue mich, dass er mitmacht!
Ich wünsche euch einen ähnlich guten Start in die Woche, wie ich ihn habe.
Schöne Grüße, J.
Weshalb die grosszügige Pause nach der langen kante... ?
Orientierung: wieso haste da keine Probleme? Schwimmst du ordentlich geradeaus, beschlägt deine Brille nicht, hast du ne Wasserlage, bei der du eh guten Überblick behältst?
Nachdem ich mittlerweile häufiger im Guggi anzutreffen bin, entpuppt sich mein Orientierungssin, der in meinem "eigenen" See als 100pro durchgegangen wäre, als mies.
Grössere Gegenstände, auc die ich zuschwimmen kann, sehe ich mit beschlagen(d)er Brille kaum und muss zwomal gucken, nen konstanten Abstad zum Ufer oder ner Leine krieg ich nicht gebacken.
Da kanns sein, dass ich bei einem Atemzug noch 5m nebendrann bin und beim nächsten mal auf die gleiche Seite atmen (6Armzüge) schon drinhänge.
Echt banane!
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!