Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Dazwischen sitzt die Mittelschicht, zu der ich auch gehöre, und redet über soziale Gerechtigkeit. In Wahrheit ist es die Mittelschicht, die vor allem von den Ungerechtigkeiten des System profitiert und die Verantwortung dafür trägt. Unter dem Deckmäntelchen der "sozialen Gerechtigkeit" geht es in Wahrheit um Neid. Den Unteren gönnt man nicht ihr Existenzminimum, den oberen nicht ihr Einkommen.
Grüße,
Arne
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Das ist (leider) sehr pauschalierend und die postulierte These ist so nicht nachvollziehbar.
Der Mittelschicht, zu der auch ich mich zugehörend fühle, geht es im Kern nicht um Neid, sondern um zwei Phänomene, die nicht akzeptabel sind und zu einem gesellschaftlichen Erosionsprozeß beitragen.
Die "Unteren" die Sozialmißbrauch betreiben und den "Oberen", die Steuerhinterziehung betreiben.
Die wenigsten empören sich über den 55 jährigen, dessen Firma insolvent geht und der schuldlos arbeitslos wird und der dann nach 35 Beitragsjahren Sozialtransferleistungen beansprucht. Die meisten empören sich sich über den 21 jährigen, der jegliche angebotene Arbeit ausschlägt, der nicht bereit ist sich flexibel und mobil zu zeigen und der, obwohl er nie Leistungen für die Gesellschaft erbracht hat, diese massiv ohne Willen zur Gegenleistung einfordert und die im gewährten Leistungen gering achtet.
Die wenigsten empören sich über den Personenkreis der hohe Verantwortung im Beruf übernimmt, lange Ausbildungs- und Studienzeiten in Kauf genommen hat und der überdurchschnittlich lange Wochenarbeitszeiten hat. Wenn solche Personen überdurchschnittlich viel verdienen, den Verdienst versteuren haben sie es sich "verdient".
Empörend sind mehrheitlich nur die, die viel verdienen, Leistungen des Staates z.B. durch ein Studium in Anspruch genommen haben, aber keinerlei solidarischen Beitrag zur Finanzierung der gesellschaftlichen Aufgaben leisten wollen. Die ihr Geld illegal transferieren, immer genau dorthin, wo keine oder nur eine geringe Steuerlast anfällt.