In anderen Worten: Sobald eine Quarantäne vergeschrieben ist, zahlt der Staat/die Behörde ersatzweise das Gehalt. Ausnahme: Man hätte die Quarantäne durch eine gesetzlich vorgeschriebene Impfung oder durch Nichtantritt der Reise vermeiden können.
Danke, das ist soweit klar, wenn es um die Quarantäne geht (Verbot der Ausübung der Erwerbstätigkeit) - das ist (unabhängig, ob man es sinnvoll findet) ein klarer juristisch definierter und immer klar abgrenzbarer Fall: Quarantäne wegen Reise in Risikogebiet führt zu Wegfall der Gehaltszahlung. Den Zusammenhang zu einer nicht durchgeführten vorgeschriebenen Impfung sehe ich schon weniger (Corona-Impfung ist m.W noch freiwillig, nicht vorgeschrieben), weil das allein nicht zu Quarantäne führen kann, und auch geimpfte können positiv getestet werden und in Quarantäne kommen (auch wenn sie dann glücklicherweise nicht oder nur gering erkranken). Nachzuweisen, daß die Person mit Impfung sicher nicht positiv wäre ist nicht möglich.
Ich sehe aber einen Unterschied zu einer tatsächlichen Erkrankung, da man dann nicht in Quarantäne ist, sondern krank geschrieben oder gar in Behandlung ist. Da ist nämlich der Nachweis, daß die Erkrankung durch Nichtantritt der Reise hätte vermieden werden können, eigentlich kaum zu führen, sogar Wahrscheinlichkeiten sind da problematisch, wo doch mehrere Risikogebiete gleiche oder niedrigere Inzidenzen haben, als der Wohnort (und ich im Urlaub u.U. eh nur in der Ferienwohnung und im Wald bin, also weniger Kontakte habe, als zu Hause bei Arbeit und Einkauf).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich kann das Gejammer von Menschen, die de facto 1a durch die Pandemie kommen, einfach nicht mehr hören. Die ach-so-ermattete Nation.
ich kann es hören und ich kann es verstehen, auch wenn ich selbst gefühlt bisher ziemlich ungeschoren davonkomme und in mindestens der Hälfte der Fälle bei dir bin, vermutlich deutlich mehr.
und die "wann kann ICH endlich wieder insTheater/saufen/tanzen/whatever?"-Fraktion stößt mir auch sauer auf.
aber es gibt sie, diese Menschen, die darunter leiden, sei es wirtschaftlich, sei es emotional, sei es whatever.
....aber es gibt sie, diese Menschen, die darunter leiden, sei es wirtschaftlich, sei es emotional, sei es whatever.
und hier ist eben die solidarität aller gefragt, und nicht die frage, wann ich persönlich endlich in den urlaub fliegen darf. da ich bislang das glück hatte ohne einkommensverluste durch die krise zu kommen, letztes und dieses jahr keinen urlaub gemacht bzw geplant habe, habe ich mit dem eingesparten geld einen befreundeten künstler unterstützt, der mir das geld irgendwann mal zurückzahlen kann, wenn es ihm finanziell wieder besser geht.
Ich kann das Gejammer von Menschen, die de facto 1a durch die Pandemie kommen, einfach nicht mehr hören. Die ach-so-ermattete Nation.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Kannst Du Dir vorstellen, daß so ein Satz bei jedem, der sich ernsthaft belastet fühlt, als höchst arrogant und empathielos ankommen könnte?
Was verstehst Du an der Umschreibung "Menschen, die de facto 1a durch die Pandemie kommen" nicht? Ich spreche doch ausdrücklich nicht von Menschen, die sich belastet fühlen (und es auch sind).
... die "wann kann ICH endlich wieder ins Theater/saufen/tanzen/whatever?"-Fraktion stößt mir auch sauer auf. Aber es gibt sie, diese Menschen, die darunter leiden, sei es wirtschaftlich, sei es emotional, sei es whatever.
Wer wirklich unter der Pandemie zu leiden hat, hat meine Solidarität. Den meisten geht es aber prima und regen sich permanent wegen Kleinigkeiten auf.
Dazu gehören maßlose Übertreibungen in den Medien, wie zum Beispiel: "Deutschland versinkt im Corona-Chaos". De facto geht es uns Deutschen besser als fast allen anderen Ländern auf der Welt.
Das hört sich aus deiner professionellen Sicht ganz schön bedenklich bzgl. der Auswirkungen für die Kinder an. War auch schon meine Befürchtung, dass diese Art von psychischen Problemen keine Einzelfälle sind.
Heute schreibt ein Jugendpsychiater bei Spon Ähnliches:
"SPIEGEL: Müssen Sie in Ihrer Klinik in Rostock mehr Kinder und Jugendliche behandeln als vor der Pandemie?
Kölch: Ja. Kinder und junge Menschen führen im Moment kein normales Leben. Sehr viel, was ansonsten entlastet, fällt weitgehend weg – Sport, Freizeitaktivitäten, ungezwungene soziale Kontakte. Und unter Dauerstress werden psychische Belastungen schneller zu einer manifesten Symptomatik als sonst. Das beobachten wir bei uns und auch an anderen Kliniken oder bei niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bundesweit. "