Oft werde ich gefragt, was ich denn für Hobbies habe. Triathlon antworte ich dann meistens, worauf hin ich in der Regel erklären muss was Triathlon eigentlich ist oder ob ich auch einen "richtigen" Triathlon aka IM mache. Warum ich das mache, werde ich zum Glück nicht so häufig gefragt, aber manchmal frage ich mich das selber.
Warum mache ich das?
Was mache ich denn eigentlich? Ich schwimme, fahre Fahrrad und laufe. Aber Triathlet bin ich gar nicht, schließlich habe ich noch nie einen Triathlon gemacht, oder wird man schon zum Triathleten weil man in einem Verein ist?
Nun ab Heute sollte sich das ändern.
Die Nervösität stieg seit Gestern Abend merklich an, schlafen kann ich zu zum Glück fast immer in Koma Nähe. Wohl meine größte Stärke. Ich bin dann mit einem Vereins Kameraden hin gefahren, der dort bereits gestartet ist und mir deshalb helfen konnte mich zu recht zu finden.
Um 15:30 Uhr sollten wir starten. Es hatte 19 Grad und im Wasser 25 Grad, Sonnenschein nicht vorhanden. Das einschwimmen hat sich sehr gut angefühlt und so war ich nach den 100 Metern doch optimistisch.
Lustige Geschichte am Rande, ich dachte dass es sich um ein 25 Meter Becken handelt. Es war aber ein 50 Meter Becken. Als ich nach 4 Bahnen auf die Uhr geguckt habe war ich schockiert. 4 Minuten für 100 Meter ?!?! Grottig! Danach kam mir dann der Gedanke mit der 50 Meter Bahn.
Beim Schwimmen bin ich die ganze Zeit in angenehmen Wasserschatten geschwommen und nach 10:01 war ich die Badekappe los und am Laufen in Richtung WZ. Es lief also sehr gut.
HF im Schnitt bei 153, die reine Schwimmzeit dürfte ungefähr 9:45 gewesen sein. Auf dem Weg zur WZ hatte ich übrigens einen Puls vopn 170.
Ich habe dann aber ziemlich lange 2:43 Minuten mit Wechseln verbracht, aber ich musste mein Rad auch ewigkeiten schieben bis ich mich aufsetzen durfte.
Nach ungefähr einer Minute ist mir die Kette beim schalten aufs große Kettenblatt rechts runter gerutscht. Musste ja passieren. Keine Ahnung wie viel zeit mich das gekostet hat, aber meine bis dahin euphorische Stimmung wandelte sich in eine Pure "jetzt erst recht alles raus hauen" Stimmung. Also sofort auf Angriff geschaltet und für den restlichen Radpart das große Kettenblatt drauf gelassen, nur zur Sicherheit. Gemeinerweise hatte die Radstrecke doch einige knackige Anstiege, vor allem wenn man nicht richtig schaltet. Naja musste ich halt mehr drücken! Ich konnte während des Radfahrens einige Fahrer überholen und die Strecke hatte schnelle abfahrten, schöne Anstiege und nur wenige scharfe Kurven. Die Straßen waren breit, aber der Asphalt nicht perfekt. Einigermaßen schön war die Landschaft zumindest auch. Mein Plan war ja ein Puls von 145-150 (die ersten 5 Schläge im EB). Es wurde ein Puls von 159 (146 min / 172 max)...close enough

Auf der Bild sieht man sehr gut, dass ich mich nur am Ende im unteren EB aufgehalten habe. Die 2te Radrunde hat übrigens schon sehr weh getan und ich war natürlich schon während des fahrens unzufrieden.
Der zweite Wechsel war mit 1:25 deutlich schneller was vor allem daran lag, dass ich nicht erst ewigkeiten vom Freibad zum Fahrrad laufen musste, sondern nach dem anziehen der Laufschuhe schon fast auf der Laufstrecke war.
Die Laufstrecke führte durch den Park (der WK war im 4 Jahreszeiten Park in welchem vor einigen Jahren auch mal die Landesgartenschau war). Nur hatte dieser drecks Park einen richtig fiesen Anstieg auf jeder Runde! Eine richtig fiese Geschichte. Es wurde generell viel im Wald gelaufen und viel auf Schotter und Waldboden. Ich hatte das Glück in der ersten Laufrunde konstant hinter einem anderem Läufer zu laufen welcher in Sichtweite vllt 100 Meter vor mir war. Ich kam natürlich in keinen guten Tritt, aber bei so einem WK kann sich das Laufen ja auch nicht rund anfühlen. Ich hatte auch ein relativ konstantes Tempo. Zu Beginn jeder Runde musste man ein paar Meter über einen ganz langsam machenden Torf Boden laufen. In der 2ten Runde konnte ich meinen gesamten Rückstand auf diesem kurzen Torfstück zu laufen, dort hatten wohl echt viele Probleme. Mir gab das natürlich einen enormen Schub, naja für 10 Sekunden danach tat wieder alles und als ich erneut auf diesen fiesen Berg traf wäre ich am liebsten gegangen. Ich dachte aber, dass das leiden durch das gehen ja nur länger wird, also weiter laufen. Nach dem langen Anstieg kommt übrigens ein kleines Loch nach welchem es wieder hoch geht und danach dann lange nach unten. Auf dem längeren Gefälle verlor ich meinen Gegner dann wieder, was ich natürlich gar nicht schön fand. Auf der der letzten Runde konnte ich ihn dann in besagtem Torf Stück erneut einholen (er scheint Torf nicht zu mögen) aber diesmal war ich so clever und lief nicht neben ihm her, sondern griff an und setzte mich am Berg leicht Füßig einige Meter ab. "Tja dich habe ich! " dachte ich voller Arroganz. Nun ich lief so vor mich darauf bedacht nicht langsamer zu werden, als ich jedoch auf die Ziel gerade kam war mein Rivale plötzlich an mir dran. Der hatte sich getraut einen frühen Schlussspurt zu beginnen. Nun Sprinten kann ich ja eigentlich, also habe ich ihm dann noch mal auf 2 Sekunden distanziert. Ich muss zugeben ich habe auf dem letzten Kilometer nicht alles gegeben. Ich lief zwar hart, aber wäre vor mir ein Gegner gewesen hätte ich wohl schneller gekonnt. Ärgerlich.

Nach 1:10:03 war ich dann als 18. der AK M20 und 89. Gesamt im Ziel konnte mich erstmal voll futtern.
Ein guter Wettkampf! Top Organisiert, extrem Anfänger freundlich und mit guten Strecken. Und eine Rechnung habe ich jetzt auch offen mit Oelde, also gut möglich das ich noch mal wieder komme!
Mit meiner Schwimm Leistung bin ich super Zufrieden, die Wechsel haben auch ordentlich geklappt und das Laufen war auch okay, habe auf dem Rad etwas Überpaced schätze ich und der Rhythmus hat mir auch gefehlt, von daher stimmt mich das schon zufrieden. Ich denke Allerdings, dass die Laufstrecke die richtige länge hatte, oder vielleicht auch nicht hm, falls nein war es natürlich nicht so richtig super, aber auch keine Katastrophe. Meine Radform ist aber nicht Wettkampf tauglich, so macht es nicht ganz so viel Spaß.
Nun bin ich endlich Triathlet. Ich muss ja zugeben, dass ich auf hohem niveau mecker, so heißt es doch in meinem Anfangstext:
Nun, wo will ich nächstes Jahr hin?
Eine, für mich, schwierig zu beantwortende Frage. Ich möchte natürlich in allen Disziplinen Fortschritte machen, vom erlernen des Kraulstils über eine Verbesserung der Kraftwerte bis zu einer stabilen Laufform. Ich denke und hoffe, dass nun alles besser wird und ich kann das tatsächlich noch voller Zuversicht schreiben! Aber ich habe so viel getan um meinen Problemen beim Laufen vor zu beugen, dass es ja einfach mal besser werden muss!!!
Meine minimal Ziele haben also schon mal funktioniert.
Aber schön ist so ein WK schon, er tut nur sehr weh und ich freue mich jetzt richtig auf meine KD in 3 Wochen. Für das Radfahren muss ich noch eine bessere Form finden, aber dass Schwimmen macht mir Hoffnung das aus mir und dem Triathlon doch noch eine Beziehung wird

Nichts desto trotz möchte ich auch mal Duathlon probieren, aber das schließt sich ja nicht aus.
Nun warum mache ich das? Gute Frage, das ganze Training ist anstrengend und kostet viel Tageszeit und das nur damit man im WK schmerzen erleidet.
Aber geil ist es schon...