Wobei , bekommt man bei den drei Speichen auch nen Nabendynamo rein
Mist, das habe ich gar nicht bedacht. Na ja, dann gehe ich halt zu Werner (mein Dealer). Mal sehen, was er sagt. Jeder halbwegs überlebensinteressierte Händler sagt "Das Hinterrad muss neu", Werner sagt, schätze ich, "genau diese aerodynamische Speiche aus dem vergangenen Jahrhundert habe ich da hinten noch liegen!"
Am Dienstag hatte ich mir eigentlich eine schöne Trainingstour vorgenommen: Hannover-Schmalensee, ca. 230 km. Hierfür muss man den Zug gegen 5:00 h nach H nehmen, dann kommt man da so gegen 8:00 h an. Bei einer Alleinfahrtzeit von geschätzten 10 h inkl. einiger Kleinstädte und einer Metropole kann ich, so die Überlegung, mit Pausen und etwas Polster für Defekte gegen 20:00 h wieder im Echten Norden sein. Ich stehe also um 4:00 h auf, es giesst in Strömen, keine Möglichkeit, mit dem TT die 10 km zum Bahnhof zu fahren und so: canceled! Später, gegen 11:00 h, gab es dann viel besseres Wetter, also neue Überlegung: Nach Glücksburg, ca. 120 km, dann die Ostseemanrunde (ca. 30 km) und nach Flensburg zum Bahnhof. Alles klar, Angriff. Dann jedoch, nach ca. 4 h, stelle ich fest, dass ich aufgrund des Windes und der Hügel überhaupt nicht so schnell vorwärts komme wie geplant.
Noch 2 1/2 preussische Landmeilen bis Flensburg!
Also auch gestrichen: Ab nach Flensburg, Zug zurück und vom dichtesten Bahnhof ins Urlaubsdomizil. Ziel 1 nicht erreicht, Ziel 2 auch nicht. Trotzdem 154 km auf dem Tacho und so wieder ein paar km dichter an Aarhus. Die Glücksburgnummer mache ich aber noch einmal, vorm Ostseeman.
Und frohe Kunde: die Ummeldung des postman hat geklappt, ich muss nun, wenn nicht noch ein Unglück passiert, nicht allein die 385 km von Aarhus noch Kopenhagen fahren. Alles umgemeldet, alles bezahlt. Es fehlt aber immer noch ein Hotel oder eine private Unterbringung in Kopenhagen. Das wird klappen!
Zurück aus Dresden, Sightseeingwochenende mit Frau und Dresden City Triathlon, aber ohne Computer, ich kann diesen Text nicht in den iPad tippen, weil ich old school bin und noch in den 80ern beim Stenographenverein das Tastschreiben gelernt habe. So, geneigter Leser, musst Du halt auf meine Ergüsse bis zu meiner Rückkehr warten.
10 Jahre nach meinem letzten Aufenthalt präsentiert sich Dresden schöner als je zuvor, oder besser, schöner als jemals seit 1945. Ich habe mich richtig in die Stadt verliebt, allerdings gibt es ein paar Details an denen noch gearbeitet werden muss, z.B. diese hohe Empfänglichkeit weiter Bevölkerungsteile für deutlich zu rechtes Gedankengut. Ich selber habe davon allerdings nichts mitbekommen.
Morgenlauf an Poserlocation
Anlass meines Besuches war aber ja auch der Dresden City Triathlon, auf den mich flachy mit dem Blog vor einem Jahr aufmerksam gemacht hat. Damals sofort gemeldet haben wir dann um die Veranstaltung rundherum unser Wochenende organisiert. Das hat den Riesenvorteil, dass ich über das Startgeld nicht lange nachzudenken brauche, da die Gesamtkosten aus Anreise, Hotel und Spesen dieses leicht übersteigen und so wunderbar verwischen.
Bei meinem ersten Kontakt mit dem DDCT über die Webside hatte ich so den Eindruck, man wollte mittelfristig eine Grossveranstaltung nach Hamburger Vorbild etablieren, kommerzieller Veranstalter von weit her (Köln), Wettkampf in oder dicht an der Innenstadt, hoher Anspruch mit Profistartern wie Johann Ackermann sowie eine Triathlonmesse. Hiervon war aber bald keine Rede mehr, allerdings nur inoffiziell, denn auf der Webside standen sowohl die Messe als auch die Profis bis zum Schluss. Die Frage ist ja, wieviele Starter man braucht, bis so eine Veranstaltung eine schwarze Null gibt, für einen Profianbieter und eine Stadt wie Dresden (weit weg!) sind das natürlich ein paar mehr als wenn der Dorfverein mit lauter Ehrenamtlichen die Nummer am See durchzieht. Ich weiss es nicht und mag auch nicht spekulieren. Der Geburtsfehler war hier natürlich die schon oft erwähnte und auch von Veranstalterseite 1000x bedauerte und entschuldigte Terminkollision mit Leipzig, das kostet natürlich enorm Zielgruppe. Aber eben, alles nicht meine Sache.
Jedenfalls, als wir dann in Dresden ankamen gab es neben der korrigierten Radstrecke, die nun sechs Runden a´ ca. 7 km umfasste, noch ein weiteres Problem: die Elbe führte gar kein Wasser! Und die Infos waren überall schlecht, wobei ich zur Ehrenrettung der Veranstalter sagen muss, dass sie die Fragen (Schwimmen ja oder nein, wenn ja, mit oder ohne Neo) auch nicht beantworten konnten, weil der Pegel der Elbe schwankte. Im letzten Moment, wir sassen beim Frühstück, kam dann "Schwimmen frei", aber keine Info über Neo.
Na ja, wir dann also zur TA und: Überraschung! TA liegt ca. 10 m unter Strassen auf Flussniveau. Nach oben führt ein ziemlich übler Kopfsteinpflasterweg, nicht befahrbar, so dass sinnvollerweise die blaue Linie gleich oben aufgemahlt worden ist. Die Radstrecke ging elbaufwärts Richtung Pillnitz und kam mir aufgrund der Rundenzahl langweilig vor, aber dazu später mehr. Laufen ging ca. 1,5 km Richtung City, vier Runden.
Wir also alle rein in den Bus und ab zum Blauen Wunder, einer stählern Elbbrücke, wo das Schwimmen starten sollte. Hier standen wir am Ufer und ich hatte eigentlich keine Lust mehr: die Elbe flach, das Radeln kurze und häufige Runden, das Laufen auch. Wenn jetzt einer gekommen wäre mit dem Angebot "Tausche, Du Staffelläufer, ich Triathlet", ich hätte es gemacht. Aber dann ging es ja ins Wasser und - so flach war es gar nicht, zumindest meistens. Außerdem musste man sich schon ordentlich hinstellen, um nicht in die Strömung zu fallen, dann hätte es nämlich kein Zurück gegeben. Von diesem Moment an war alles anders, es war Wettkampfmodus und Freude, bis auf eine grosse Kleinigkeit, denn sowohl swim entrance als auch exit waren, über die vielen fiesen Steine, eine Katastrophe und, gelinde gesagt, gefährlich. Allerdings: bei einem normalen Wasserstand von z.B. 2 m hätte man auf Rasen ein- und aussteigen können. (wird fortgesetzt)
Vom Start weg war das Schwimmen in der Elbe ein Traum. Flach, aber nicht zu flach hatte man in weiten Teilen einen Blick auf den Grund, so dass man ablesen konnte, was für einen enormen Schwimmzug man gerade entwickelt hatte. Der Boden flog nur so vorbei und mit einer neuen Bestzeit von 3.500 m in 39:55 grüßt aus Dresden jannjazz. Dies ist noch fünf Minuten langsamer als Thomas Lurz es in stehendem Gewässer kann. Dazu kommt bestens Entertainment unterwegs: links viel Natur und rechts Schlösser, Weinhänge, dazu das Unterschwimmen der Waldschlösschenbrücke. Auf dem Rad ging es dann quasi die selbe Strecke zurück. Die sechs Runden fuhren sich kurzweilig weg, auf dem Käthe-Kollwitz-Ufer gibt es viel zu gucken, dazu nochmal die Panoramen vom Schwimmen aus anderem Blickwinkel. Sehr schön. Das Laufen ging dann stadteinwärts bis zur Brühlschen Terrasse und zurück, vier Runden.
Postkartenlocation
89. von 156, na ja, aber ich weiss woran es liegt. Trotzdem, super Wettkampf, tolle Szenerie. Allerdings ist sonst noch viel Luft nach oben. Übrigens, mehr als die 250 Finisher (Sprint, kurz und beide Staffeln zusammen) verträgt die Radstrecke gar nicht, denn schon so ist der mittlere Abstand auf der Runde 14,4 m. Da kann man kaum 10 m einhalten.