triathlon-szene Trainingspläne / CoachingIn diesem Bereich geht es um das individuelle, persönliche Coaching sowie um die Trainingspläne von triathlon-szene
Wir reden hier aber über Laufen im Triathlon Wettkampf und nicht über Laufen im Laufwettkampf, oder?
Weil wenn ich das für mich analysiere laufe ich im Training deutlich langsamer als im Laufwettkampf.
Mich interessiert in erster Linie wie das im Triathlon ist.
Aber der Vergleich mit reinem Laufen ist vielleicht trotzdem hilfreich: LD-Mara läuft man aerob, das gilt aber auch für den Solo-Mara. Dennoch liegen da vermutlich ca 15-30min dazwischen. Also ist "aerob" auf jeden Fall eine Range (Binsenweisheit).
Sabine: Tempo IM-Mara < Tempo GA-Trainingslauf < Tempo Solo-Mara
Tridinski: T. GA-Training < Tempo IM-Mara < Tempo Solo-Mara
An den physiologischen Gesetzen dass eine bestimmte Dauer nur aerob geht kommen beide nicht vorbei.
Die Frage ist aber ob man das alles am oberen Ende von "aerob" machen kann oder soll oder wie sich der aerobe Bereich aufteilt. Was sind physiologisch gesehen die Unterschiede zwischen
(a) oberem
(b) mittlerem / unterem
aeroben Belastungsbereich?
Die Schwellen (IAS, IANS) sind ja keine fixen Schwellen wo du mit Puls 129 drunter bist und mit 131 drüber. Vielmehr sind das Übergangsbereiche. Somit glaube ich dass man da Sicherheitsabstand zu halten sollte, 10 Schläge unter IAS ist besser als direkt dran oder 1-2 drunter.
Da führe ich gerne wieder Scott Johnston an den wir hier im Thread schon mehrfach hatten: You can push your VT1(=IAS) up from below, but you can't pull it up from above.
These: Kapillarisierung, Mitochondrienvermehrung und -kapazitätserhöhung passiert UNTER dem Übergangsbereich IAS besser als irgendwo mittendrin oder am oberen Ende.
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Grüße
Tri-K
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Geändert von tridinski (10.03.2022 um 15:11 Uhr).
Grund: These
Danke Arne für den Film vom 17.3. zur Bedeutung der ruhigen Trainingseinheiten, den ich mir gestern angeschaut habe. Die Begründung warum die Atmung tiefer wird war mir gar nicht mehr so klar, jetzt weiss ich wieder dass da H+ Ionen abgeatmet werden. Das ist auch genau der Punkt auf den ich heute nachmittag geachtet habe bei meiner Radrunde: Bei mir wird die Atmung spürbar tiefer ab Puls 120, meinen Durchschnittspuls habe ich demnach unter 120 gehalten, 117 waren es über 4h.
Im Film wurde VT1 und somit das obere Ende von GA1 bei 139-146 angesetzt (bei Sportlern mit Maximalpuls 180). Das erscheint mir wieder viel zu hoch, analog den Werten aus dem Laufrechner, siehe Post#1. Den Ironman habe ich mit Pulsschnitt 137 absolviert, per Definition muss das aerob sein, und liegt ja auch relativ nahe an den 139-146. Fürs Training ist mir das trotzdem viel zu hoch, denn da geht die Atmung tief, Cardiac Drift hab ich da usw.
Nach den obigen Definitionen habe ich heute mit Puls 117 also Grundlage trainiert im mittleren bis unteren GA1. 20 Schläge mehr im Training? ist RPE-mässig *deutlich* oberhalb von GA1. VT2 bzw die anaerobe Schwelle bei mir knapp unter 150 am Rad und knapp drüber beim Laufen.
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Grüße
Tri-K
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Bei mir hat das lockere GA1-Laufgediesel am letzten Wochenende immerhin zu einer neuen 10km-Bestzeit geführt, was mich doch ziemlich überrascht hat. Die war 5 Jahre alt und damals immerhin aus einem sehr ambitionierten Pfitzinger-Marathon-Plan heraus gelaufen mit 100+ Wkm, viel „Halbgas“ in den Grundlagenläufen und auch 1000er-IV und einigen Tempodauerläufen.
In den letzten 3 Monaten waren die Laufumfänge im Schnitt unter 50 Wkm, meist unteres GA1 und das 10km-WK-Tempo und schneller bin ich maximal 4 x 90s gelaufen. Dazu nur regelmäßig Strides. Einziger nennenswerter Temporeiz waren 2 x 4km im Rahmen eines Winterduathlons 14 Tage vor dem 10er-WK, die waren zum damaligen Zeitpunkt aber noch ca. 10s/km langsamer wie die 10er-Pace.
Natürlich wurde das ganze nur vor dem Hintergrund hoher Rad- und moderater Schwimmumfänge möglich, und zumindest auf dem Rad hab ich halt schon auch was im intensiven Bereich gemacht. Aber mich hat’s doch überrascht und doch gezeigt, wie weit man mit lockeren Dauerläufen kommen kann.
Mit etwas weniger Wind, etwas mehr Selbstvertrauen und wenigen Wochen moderatem Tempotraining wären höchstwahrscheinlich sogar nochmal 30s mehr drin gewesen.
Nach den obigen Definitionen habe ich heute mit Puls 117 also Grundlage trainiert im mittleren bis unteren GA1. 20 Schläge mehr im Training? ist RPE-mässig *deutlich* oberhalb von GA1. VT2 bzw die anaerobe Schwelle bei mir knapp unter 150 am Rad und knapp drüber beim Laufen.
Du sagst, Deine anaerobe Schwelle auf dem Rad liegt bei ca. 150 Herzschlägen. Ich schätze Deinen Maximalpuls daher überschlägig auf 160.
Bei einem Maximalpuls von 160 ergibt sich für das obere GA1 oder die erste ventilatorische Schwelle (VT1) ein Puls von 128.
160 x 0.80 = 128 oberes GA1
160 x 0.68 = 108 unteres GA1
Folgt man dieser Rechnung, dann bist Du mit einem Puls von 117 im mittleren GA1. Für eine vierstündige Ausfahrt also eher zügig.
Wenn Du 20 Pulsschläge drauflegst und mit Puls 137 fährst, bist Du im Bereich des Mitteldistanz-Tempos (91% der anaeroben Schwelle).
Danke für die Rückmeldung. Deine Rechnungen in allen Ehren, harte Fakten sind wie folgt:
* höchster Puls den ich tatsächlich sehe (und nicht rechne oder ableite) ist regelmäßig Ende September bei unserem Saisonabschluss-Zeitfahren auf den Feldberg/Taunus, 11,5km mit 550HM all-out (oder fast), 26.9.2021 hatte ich 178, vor einigen Jahren noch 185, da hab ich aber auch fast übern Lenker gekot*t (Beim Laufen bin ich in solchen Regionen nicht unterwegs, da müssten es theoretisch noch ein paar Beats mehr sein.)
* IM Frankfurt 15.8.2021 Schnitt 137 über Rad und Lauf.
* Atmung wird tiefer ab 120, erst gestern probiert. Für mich Obergrenze aerobes Grundlagentraining. Bei Lauf ca 125-128.
Gestern 117, ohne Druck gefahren insb. am Anstieg.
* Die IANS = 150 +/- stammt aus den Leistungsdiagnostiken die ich gemacht habe, die letzte ist ein par Jahre her, da hatte sich aber nie irgendwas groß verschoben von einem Jahr aufs nächste so dass ich annehme das ist auch jetzt ähnlich. Im IM hat der Körper ab Puls ca 145 auf dem Rad deutliche Signale gesendet so dass ich spätestens dann etwas rausgenommen habe zB am Anstieg. Erst die letzten 5 Lauf-km war ich bewusst auch über 150, war dann sehr hart aber egal ist ja gleich rum und mit PB in Aussicht war mental eh alles top.
Grundsätzlich bin ich voll dabei bei dem was du im Film gesagt hast aus der Studie, nämlich dass das Wettkampfergebnis 1:1 korreliert mit der Zeit die man im Grundlagenbereich trainiert hat. (vgl. auch Antracis PB auf 10k 'obwohl' nur Grundlagentraining - streiche obwohl setze weil )Und wie gesagt der endet bei mir im Training deutlich unterhalb dessen was so landläufig als oberes Ende angegeben wird.
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Tri-K
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@tridinski: Du blendest schon manchmal einige Dinge aus die nicht in dein Konzept passen. Antracis hat nämlich auch klar geschrieben, dass er im Laufen nur im Grundlagenbereich unterwegs war. Beim Radfahren hatte er nämlich auch dazu hohe Umfänge und Intensität.
Und bevor man von Antracis seinem Erfolg (gratuliere zur PB) ableitet, dass es an den Grundlagenläufen liegt, sollte man vorher schauen, von wo er kommt, wo seine Schwachstellen lagen usw.