In dem Fitnessstudio, in dem ich Winters trainiere, ist das Dealen mit Drogen auch für einen Unbedarften nicht übersehen. Ebenso wurde mein Trainingspartner (einige Jahre C-Kader im Radfahren) in seiner Zeit mehrfach dazu gedrängt, natürlich nicht direkt: "Max, ich glaube, deine Leistungen stagnieren, ich denke da musst Du mal was anders machen, damit Du im Kader bleibst bzw. nach oben kommen willst."
Hier muss man meines Wissen nach zwei Fälle auseinander halten, die oft vermischt werden und dann zu den Verdächtigungen gegen Amateur-Ausdauersportler führen:
Wer im Fitnessstudio trainiert, ohne an Wettkämpfen teilzunehmen oder einem Sportverband anzugehören, und Anabolika einwirft, betreibt kein Doping. "Doping" erfordert die Absicht, sich in einem Wettbewerb des organisierten Sports einen Vorteil zu verschaffen. Wer nach Feierabend in der Muckibude etwas einwirft, ohne an Wettkämpfen teilzunehmen, ist von mir aus ein Volltrottel, aber er ist kein Doper.
Bei dem oben genannten Radsportler liegt die Sache freilich anders: Er nimmt an Wettkämpfen des organisierten Sports teil und trainiert dafür. Bedient er sich einer verbotenen Substanz oder Methode, so ist das Doping.
Was am Zoll an verbotenen Medikamenten sichergestellt wird, sind zu 99% Potenzmittel, Schlankheitspillen, Lifestyledrogen und Anabolika für den Fitnessbereich (Muckibude). Hier geht es im juristischen Sinne nicht um Doping, da die Verwendung dieser Mittel nicht auf einen Vorteil bei Wettkämpfen des organisierten Sports zielt.
Viele Journalisten kennen diese Unterscheidung jedoch nicht und rechnen die Ergebnisse der Zollfahndung schwungvoll dem Ausdauersport zu. Dies ist zumindest meine persönliche Erfahrung mit Journalisten, die Kontakt mit mir aufnehmen, um mich über das Thema Doping im Triathlon zu befragen. Entsprechend wird in den Medien alles durcheinander geworfen.
Selbstverständlich gibt es Doping im Amateur-Ausdauersport tatsächlich, das beweisen etliche Einzelfälle. Aber es ist schwer, seriös das tatsächliche Ausmaß abzuschätzen. Wir haben uns in diesem Forum wiederholt intensiv damit auseinandergesetzt – mit dem Ergebnis, dass es kaum belastbare Hinweise darauf gibt.
In der sehr kleinen Sphäre des Profisports, insbesondere in der absoluten Leistungsspitze, gibt es jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass Doping sehr verbreitet ist.
Das ist aber wirklich eine naïve Sichtweise. Nur weil Dir keiner was erzählt, nur weil Du nichts mitbekommst, sind alle die Du kennst sauber ???
Wem würdest Du denn von Deinen Dopingaktivitäten erzählen, sofern welche vorhanden wären? Ich wette nicht mal Deinen Eltern oder Deiner Frau. Und Deinen Trainingskollegen schon dreimal nicht.
Zum Schwimmsport in Deutschland: bad standing. Ich habe gelesen, dass dieses Jahr wohl schon an die 400 Schwimmbäder in D geschlossen wurden. Das sagt doch schon alles.
Du kannst es naiv nennen und das akzeptiere ich gerne, aber für mich ist nun mal wichtig was ich tatsächlich erlebe und nicht so sehr was im Internet verbreitet wird. Ich nenne das Doping-Porno.
Warum glaubst du, dass für die Misserfolge der Deutschen Schwimmer in erster Linie der Verband entscheidend ist? Den Bundestrainer Henning Lambertz halte ich absolut für fähig, aber er kann halt auch nur unter den deutschen Rahmenbedingungen und mit dem Deutschen Talentpool arbeiten.
Ich glaube auch nicht, dass die Erfolge der US-amerikanischen Schwimmer sich in erster Linie der US-Verband ans Revers heften kann.
Die USA sind einfach eine Schwimmnation in der Breite und in der Spitze, und das schon seit vielen Jahren. Jedes College hat dort wettkampforientierte Schwimmannschaften und bietet Schwimmstipendien an, die es leistungsstarken Schwimmern ermöglichen, sich weitgehend auf den Sport zu konzentrieren. Die meisten US-amerikanischen 50m-Bäder sind Sportschwimmern an Unis und Colleges vorbehalten und stets mit Leinen versehen.
Die deutsche Sporthilfe ist dagegen ein von der Dimension her lächerlicher Abklatsch: ein deutscher Schwimmer, der es in den C-Kader geschafft hat (wofür man in seiner Disziplin und Juniorenklasse der beste Schwimmer Deutschlands sein muss) bekommt gerade einmal 100,-€ pro Monat von der Deutschen Sporthilfe. Das ist keine Summe, die einem in irgendeiner Weise in der Frage weiterhilft, ob man für eine begrenzte Anzahl von Jahren sein Glück als "Profi-Schwimmer" versuchrt.
Unterhalb des C-Kaders, also z.B. für den zweitbesten Schwimmer eines Jahrganges, der weil sich Jugendliche nicht immer geradeaus entwickeln durchaus auch mal irgendwann der Beste sein könnte) gibt es überhaupt keine Unterstützung durch die Sporthilfe
Welche Deutsche Uni bietet Sportstipendien an?
Welches öffentliche Ansehen und Sponsorenverträge in welcher Höhe haben deutsche Schwimmstars, wie Biedermann (der auch in seinen besten Jahren regelmäßig Phelps geschlagen hat), Deibler oder ein aufstrebendes Top-Talent wie Vogel im Vergleich zu den US-Pendants Phelps, Missy Franklin oder Katie Ledecki?
In den meisten Sportarten fehlt es an der Basis, wenn die Sportler zur Uni kommen ist alles zu spät, mit Kindern im Alter von 9-10 Jahren in manchen Sportarten noch früher beginnt das Training, aber finde mal Übungsleiter oder Trainer die am Nachmittag Kinder trainieren, die Logistik ist auch schwerer geworden, ich bin als 9 Jährigem mit dem Rad zum Sport gefahren, heute werden doch die Kinder überall mit dem Auto hin chauffiert,
Die Gesellschaft hat andere neue Interessen.
Interessant wäre mal wie der Altersdurchschnitt bei den Zuschauern bei Olympia ist, meine Tochter 24 Jahre und ihr Freund schauen überhaupt kein Sport, obwohl wir viel Sport in der Familie machen, der Focus hat sich halt verändert,
Du kannst es naiv nennen und das akzeptiere ich gerne, aber für mich ist nun mal wichtig was ich tatsächlich erlebe und nicht so sehr was im Internet verbreitet wird.
Da hast Du natürlich recht. Eigenes Erleben zählt für Dich.
Ich denk mir auch stets meinen Teil, wenn Leute hier behaupten, dass sie vor dem Wettkmapf garnicht oder nur 1-2 Mal Schwimmen waren und dann eine gute Zeit dabei raus kommt.
Ich glaub da kein Wort! Wenn ICH 3 Monate nicht im Wasser war, dann fallen MIR spätesten nach 1100 -1200m die Arme ab. Allein nur 1,9km anständig durchkraulen ist mir nach so einer langen Pause nicht möglich. Und das geht in der Tat allen Triathleten, die ich persönlich kenne, genauso, teilweise nach nur 6 Wochen Pause: Eigenes Erleben <-> Internet Blabla.
Ich denk mir auch stets meinen Teil, wenn Leute hier behaupten, dass sie vor dem Wettkmapf garnicht oder nur 1-2 Mal Schwimmen waren und dann eine gute Zeit dabei raus kommt.
Ich glaub da kein Wort! Wenn ICH 3 Monate nicht im Wasser war, dann fallen MIR spätesten nach 1100 -1200m die Arme ab. Allein nur 1,9km anständig durchkraulen ist mir nach so einer langen Pause nicht möglich. Und das geht in der Tat allen Triathleten, die ich persönlich kenne, genauso, teilweise nach nur 6 Wochen Pause: Eigenes Erleben <-> Internet Blabla.
Bei so einer technischen Disziplin ist das doch leicht zu verstehen. Wer mal ein technisch guter Schwimmer war, schwimmt auch ohne Training schneller als ein technisch mangelhafter Kachelzähler.
Journalisten zählen im Hobbysport auch die Einnahme von Schmerzmitteln oder anderen absolut legalen Substanzen ebenfalls gerne mal zum Doping.
Das ist natürlich auch etwas unschön und in den meisten Fällen auch überflüssig, hat mir Doping aber auch nur recht wenig zu tun.
Also wer bei ne IM oder Marathon als AK Sportler alle 30min ne Aspirin nimmt, damit das Blut dünner ist und das sich die Belastung nicht so hart anfühlt ist in meinen Augen auch ein doper.
Also wer bei ne IM oder Marathon als AK Sportler alle 30min ne Aspirin nimmt, damit das Blut dünner ist und das sich die Belastung nicht so hart anfühlt ist in meinen Augen auch ein doper.
Aber nicht in den Augen der Anti-Doping-Kämpfer. In meinen Augen ist er ein Volltrottel, trotzdem hat Aspirin schlucken nichts mit Doping im Sinn der offiziellen Definition zu tun.