kann mich mal einer aufklären ,warum eine infusion nach dem rennen als doping zählt. während des rennes verstehe ich ja.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen.
Während des Rennens hat wahrscheinlich kaum jemand Zeit für Infusionen. Allerdings hab ich erst kürzlich einen Ironman-Frankfurt-Bericht gelesen, wo tatsächlich jemand während des Radfahrens Probleme bekam, mit Infusion(en) behandelt wurde, und dann doch noch gefinisht hat.
Aber ich denke, die Regelung ist in erster Linie auf Etappenradrennen wie die Tour de France zugeschnitten, wo die Fahrer wirklich so schnell wie möglich wieder für den nächsten Tag fit sein wollen.
Wäre interessant, ob da jetzt wirklich keine Infusionen mehr gemacht werden, oder ob denen nun jeden Tag ein Arzt bescheinigt, dass sie dringend doch eine brauchen.
Oder ihnen ist die Regelung einfach genau so egal wie vielen Weicheisenmännern?
Ein etwas anderer Aspekt bei der Sache ist, dass die MitarbeiterInnen der nächstgelegenen Notaufnahmen am Ironman-Tag bei Normalbesetzung die zeitlich gehäuft anfallende (Infusions-)Versorgung personell nur schwer bewältigen und deswegen froh sind, wenn im Zielbereich die ärztliche Versorgung soweit wie möglich stattfinden kann.
Es spricht ja auch gar nichts gegen eine medizinisch induzierte Infusion direkt an der Ziellinie. Nur sind diese wohl im Großteil der Fällen halt nicht medizinisch begründet.
Bei der Gelegenheit sollte man vielleicht nochmal die aktuelle WADA-Regelung im Detail darstellen, um den Widerspruch zur aktuellen Praxis bei manchen Ironman-Rennen zu erkennen:
1,Es reicht nicht aus, dass ein Arzt die medizinische Notwendigkeit bescheinigt, so dass eine Infusion nicht unter Doping fällt!
(Hintergrund: jedes Radprofiteam beispielsweise hat seinen eigenen Arzt, so dass dann dem Missbrauch durch Gefälligkeitsatteste Tür und Tor geöffnet wäre)
2. Es reicht auch nicht aus, dass eine objektive medizinische Notwendigkeit, bescheinigt beispielsweise durch einen unabhängigen Rennarzt, besteht. Eine solche besteht ja ab einem gewissen Grade der Dehydrierung durchaus.
3.Infusionen sind einzig und allein erlaubt, wenn es sich um einen echten Notfall handelt, der dann auch zwingend mit einer stationären Krankenhauseinweisung verbunden sein muss!
Selbst das Verabreichen einer Infusion in einer klinischen Notaufnahme mit anschließendem Heimschicken des Athleten (quasi "ambulante Infusion") gilt somit laut WADA als Regelverstoß.
(Hintergrund: Infusionen sind unter den genannten Ausnahmebedingungen erlaubt, wenn es unmittelbar darum geht, bleibenden Schaden von einem Athleten abzuwenden (=Definition einer Notfallsituation), niemals aber zu dem Zweck, um dem Athleten eine schnellere Regeneration zu ermöglichen)
ist diese reglung der wada nicht ein klein wenig übertrieben?
verschafft man sich mit doping nicht einen vorteil gegenüber anderen nicht gedopten sportlern?
wenn ich als beispiel mal,einen Ironman bei 40 Grad absolviere ,völlig breit ins ziel taumel,eine infusion bekomme,und zähle dann als dopingsünder....leuchtet mir nicht ganz ein.
mir ist schon klar,das man nicht bei jeder übelkeit im ziel ne infusion bekommen muss.
@dafri:
Geschmackssache. Im Endeffekt kristallisiert es sich doch auf den Schwerpunkt: Doping ist, was laut Regeln Doping ist. Ansonsten kommt man in die Gefahr zu sagen: Nandrolon bringt mir doch gar nichts, darum kann es doch auch kein Doping sein...
In den Regeln steht: Infusionen nur in Notfällen. Gängige Praxis ist: Infusionen machen alle.
Mein Standpunkt ist: eine Nadel hat im Arm eines gesunden Sportlers (außer zur Dopingprobe) nichts zu suchen.