Mein Grundprinzip blieb dasselbe:
Es gibt keine Larifari-Einheiten - entweder knackich oder gar nich’.
Ich achtete auch drauf, immer mindestens zwei Ruhetage pro Woche zu haben.
Und: es gibt generell bei mir keinerlei isolierten „Fülleinheiten“ im G1-Bereich.
Wenn G1, dann nur z. B. als Vorbereitung für einen Lauf, also 1-2h normal Rad, gefolgt von einem Lauf mit Schmackes oder Schweinereien.
Oder nach einer anspruchsvollen Radeinheit 20-30min im G1-Bereich auslaufen.
Noch einmal:
Ich behaupte nicht, dass dies das RICHTIGE ALLHEILMITTEL FÜR JEDEN ist - für mich funktioniert es; auch wenn einiges dafür spricht, dass diese Art von Training nicht nur zeitlich, sondern auch sowohl körperlich wie mental erhebliche Vorteile gegenüber anderen Trainingsformen hat (zu dem mentalen Aspekt komme ich ausführlicher bei der Darstellung meines Trainings 2015).
Meine Schwimmeinheiten summierten sich bis Mitte Mai auf acht Stück (ab April) plus sechs die sehr kurzen (in jeder Hinsicht ...

) Einheiten im Indoor-Pool in der Türkei im März.
Die Radeinheiten lagen zwischen 20 Minuten und 2 Stunden, einmal fuhr ich eine Bodensee-Triathlonrunde mit ca. 3h.
Laufen bewegte sich zwischen 17min und 40min, ab und zu eine Stunde (alles intervall-orientiert) und zweimal 18km, natürlich schnell.
Auf diese Weise und damit gut vorbereitet fuhr ich nach Linz, wo wieder Bischi teilnehmen sollte, allerdings hatte der wohl im Winter Schwimmen trainiert und war diesmal 1.40 vor mir in der Wechselzone.
Auch beim Radeln hatte er seit 2009 erheblich zugelegt und war unverschämte zweieinhalb Minuten fixer als ich; dass er mir beim Laufen wieder über sieben Minuten abnehmen würde und auf Platz 2 landete, war klar.
Ich dagegen war mit meinem 17ten Platz sehr zufrieden:
Beim Schwimmen fehlten mir auf 1900m ca. zwei Minuten, dafür hatten ja jetzt die Freibäder offen und ich konnte ein wenig mehr trainieren, damit es auch mit den 3,8km klappte.
Radeln war gut und Laufen mit 1.28 für den HM sehr gut (auch wenn die Strecke damals wohl ein, zwei Meter zu kurz war …
Bis Klagenfurt folgten noch längere Radeinheiten von 3.35, 3.44, 3.50 und 3.54, ansonsten blieb ich beim erwähnten Stundenbereich (aber immer irgendwie strukturiert, also fahrtspiel- oder intervallmäßig), beim Laufen hatte ich den HM von Linz, zwei Einheiten mit in Summe knapp 30km (aufgeteilt in drei Segmente von 18, 7,5 und 4km bzw. 18 und 11,5km) sowie zwei Einheiten über 18 und 22km in den Beinen. Dazu die üblichen Kurz-Intervalle und als Extra noch ein paar Mal meine 4km-Runde als längere Intervall-Einheit (= 3x 4km o.ä.).
Eine wichtige Anmerkung:
Der Bodyweight/Kraft-Anteil ging nach Linz dramatisch runter, ich habe bis heute noch keinen sinnvollen Weg gefunden, diese oft sehr anspruchsvollen Einheiten mit langen Einheiten zu kombinieren, auch wenn es ja heißt, man solle das Krafttraining bis zur WK-Zeit aufrechterhalten (allerdings reduziert).
Allerdings sehe ich in abgespeckter Form ein paar Möglichkeiten, werde ich mir nach Lanza mal Gedanken machen und ausprobieren..
Schwimmen fand inkl. der WK-Woche 13mal statt, überwiegend im Neo und mit 100er-/200er-Intervallen, einmal 500er und zehn Tage vor dem WK 3x 1000 alle 15min.
Donnerstags vor dem WK kamen wir in dem von der Frau gewünschten Hotel an, ein kleines Jugendstil-Haus mit wenigen Zimmern direkt am See in Maria Wörth, nicht der nächste Weg zum Start, aber wunderschön, ich drohte noch, mich am Donnerstagabend zu verkühlen, konnte das aber mit sämtlich verfügbaren Klamotten abwehren, Pastaparty brutzelte der Hotelchef bzw. seine Köchin für uns mit einem phantastischen Kasierschmarrn für uns (von dem mir meine Frau die Hälfte des Nachschlags wegaß!!!!) - besser konnte man nicht auf eine LD vorbereitet sein.
Beim IM Klagenfurt ist es nun so, dass die Profis ca. 70-80m (oder sind es 100m?) vor den Agegroupern zur gleichen Zeit starten, d. h. die schwimmen keine 3,8km, sondern weniger - eine Unverschämtheit!
Auch hier startete Bischi (als Pro) und war mit 55.22 eine gute Minute schneller als ich (56.35) - also ziemlich genau der Abstand zwischen Pros und AGern …
Über das Radfahren in Klagenfurt ist hier im Forum schon mehr als genug geschimpft worden, ja, es sind viele schnelle Leute dort, die ihre Bestzeit holen wollen, und deshalb kommt es in fast allen Geschwindigkeitsbereichen zu Gruppenbildungen.
Aber man kann diese umgehen, in dem man z. B. auf den extra markierten Passagen überholt, weil einem eine Gruppe, die man nicht los wird, auf den Senkel geht.
Wäre man auf der WK-Besprechung gewesen, hätte man erfahren, dass diese Passagen deshalb markiert waren, weil man NICHT überholen darf.
Ich heimste also die erste Penalty meiner Triathlonkarriere ein, musste diese in der zweiten Runde absitzen, was ja nicht nur zwei Minuten kostet, sondern mehr, weil man hinfahren und sich anmelden und nach den zwei Minuten erst wieder losfahren muss.
Ich betrachte meine 4.42.57 daher als eine 4.40, evtl. wäre sogar eine eitle 4.39.59 drausgeworden …:-)
Marcel (Bischi) hat das richtig gemacht, nicht am falschen Ort überholt und ist daher eine 4.41.32 gefahren.
Jetzt muss ich unbedingt auf die in 2011 erstmals neu gestaltete Wechselzone in Klagenfurt zu sprechen kommen:
In den Jahren 2002/2003 war das alles sehr kompakt direkt neben dem Wasserausstieg gewesen, was nicht verhinderte, dass ich trotzdem mehr Zeit als andere dort verbrachte, aber es hielt sich in Grenzen.
In 2011 jedoch war ich geschlagene 8 Minuten und 39 Sekunden damit beschäftigt, meinen Neo aus-, meine Radsachen anzuziehen, das Rad abzustellen und die Laufsachen anzuziehen und überhaupt von A nach B, B nach C, wieder von C nach B und von da nach D zu kommen!
Zu meiner Verteidigung kann ich immerhin anführen, dass ich einen „JWD“-Platz hatte, während Vanhoenacker perfekt positioniert war und nur 4.07 in Summe wechselte und auch Bischi mit 5.45 drei Minuten schneller war als ich (aber der kann das halt auch).
Ich schoss also bei 5.48 mit Wut im Bauch über die saublöde Penalty auf die Laufstrecke und lief, ohne Schmarrn, im 4er-Schnitt los, bis mir bei KM5 einfiel, dass es sich um eine Langdistanz handelte, ich also noch 37km vor mir hatte!
Leider habe ich mir meine HM-Zeit nicht gemerkt, das wäre interessant zu wissen, wie viel ich auf der zweiten Hälfte verloren hatte, denn ab KM30 wurde es zäh, doch ich biss mich durch (auch dank Apfel, der meinen Magen beruhigt)) und freute mich wie ein Bär, als ich in 9.06.38 durchs Ziel kam (Marazeit: 3.18) - das war neue Bestzeit und abzüglich der Penalty-Bruttozeit und der um mindestens drei Minuten verlängerten Wechselzone war das eine klare 8.59.59 = Sub9 …
(an alle scherzfreien Mitleser, bitte keine ernsthafte Diskussion dazu, denn: „Ein bisschen Spaß muss sein!“)
Wie eng das in Klagenfurt zugeht, kann man daran erkennen, dass Marcel mit einem starken 3.02-Marathon in 8.44 finishte und damit 57 Plätze vor mir lag - er auf Platz 21, ich auf Platz 78.
Aufgrund des Verzichts einiger Leute hätte ich damit sogar einen Platz für Hawaii geschenkt bekommen, aber das war weder zeitlich noch finanziell drin.
Weil zwei Tria-WKs in einem Jahr natürlich zu wenig sind, Martin beim Laufen ausgestiegen war und auf Wiedergutmachung pochte, meldeten wir uns spontan für Regensburg an, der vier Wochen später stattfand.
Ich trainierte in Woche 2 und 3 nach Klagenfurt nur kurz & knackig, holte mir aufgrund schlechten Wetters einen Schnupfen in Woche 3, wurde krank, wieder gesund, wieder krank und so fuhr ich mit Schnupfen nach Regensburg - und Ihr könnt es Euch denken …:-(
In der Nacht zum WK erlebte ich etwas bis dahin völlig Neues:
Ich schwitzte nicht, ich floss aus.
Meiner Meinung nach war es nicht nur der Schnupfen, sondern meine Reaktion auf das Bettzeug (hatte ich noch nie).
Ich verbrauchte alles, was ich an T-Shirts dabei hatte (fünf oder sechs Stück), musste von dem anderen Bett (hatte zwar EZ gebucht, aber DZ erhalten) das Bettzeug wechseln und auch das war morgens nass - die Reinigungsleute werden sich gewundert haben, was ich in der Nacht getrieben hatte.
Egal, ich fuhr Martin morgens zum WK, wünschte ihm alles Gute und fuhr heim, denn mir war hundeelend und die ganze Euphorie von Klagenfurt, nicht nur wegen der Bestzeit, sondern auch wg. der Reibungslosigkeit, mit der mein Körper da mitgemacht hatte, war verflogen.
Ich lief im September noch beim Voralpenmarathon mit, allerdings mit mäßigem Ergebnis, weil ich bei einem längeren Bergab-Stück vollkommen bekloppt runterrannte und unten angekommen merkte, wie ich mir was im Oberschenkel gerissen hatte, was nicht nur blöd war, weil noch über die Hälfte der Strecke vor mir lag, sondern auch, weil ich danach wochenlang nix machen konnte.
Somit ging 2011 nicht so gut zu Ende, obwohl es im Großen und Ganzen ein hervorragendes Jahr gewesen war:
Ich hatte meine persönlichen Bestzeiten auf meinen privaten Rad- und Laufstrecken noch mal gesteigert, meine LD-Bestzeit verbessert, die Reserve-Immobilie gut verkauft und nur noch wenig Schulden vom Prozess (ein großes Danke an meine Schwiegermutter, die uns hier unterstützt hat!) und war mit 44 Jahren fit wie noch nie.
Aber irgendwie hat das Leben (zumindest meines) den Hang zur abwechslungsreichen Tragödie:
Immer nur schön, wäre zu langweilig, darum sollte rein dramaturgisch doch auf ein gutes Jahr was folgen …?
Genau, 2012 …