Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/meinung...100100949.html Sowohl das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW), als auch die AfD wettern im heiß laufenden Bundestagswahlkampf besonders laut gegen die Elektromobilität und fordern ein Zurück zu Benzin und Diesel.
Damit sind beide Parteien, die im Osten besonders hohe Zustimmungswerte haben, auf dem Holzweg. Wer die Elektrowende bremst, schadet vor allem dem Osten Deutschlands. Dass weiß wohl niemand besser als Jörg Steinbach. Der SPD-Politiker fädelte als Wirtschaftsminister die Ansiedlung von Tesla in Grünheide ein. Weil nun das BSW an der neuen Regierung in Brandenburg beteiligt wird, stieg er aus.
Elektroautos werden schon bald nicht mehr teurer als Verbrenner sein
Die Transformation der Autoindustrie ist in vollem Gang. Selbst wenn die EU das für 2035 festgesetzte Verbot für den Verkauf von Verbrennungsmotoren aufweicht: Es gibt kein Zurück in die alte Welt. Die Autohersteller verzögern zwar das Ende ihrer Verbrennungsmotoren, aber ihre Investitionen gehen in die Elektromobilität.
Elektroautos werden schon bald nicht mehr teurer als Verbrenner sein. Die Transformation der Autoindustrie ist in vollem Gang. Selbst wenn die EU das für 2035 festgesetzte Verbot für den Verkauf von Verbrennungsmotoren aufweicht: Es gibt kein Zurück in die alte Welt.
Es gibt nie ein Zurück in die alte Welt, aber die neue Welt wird meistens anders, als man glaubt. Elektroautos werden noch länger teurer in der Herstellung bleiben, als Verbrenner, sowohl wegen der Batterien als auch wegen der meist deutlich höheren Stückzahlen der Verbrenner. Sogar der sicher keiner Ablehnung von BEV verdächtige Spiegel muß einsehen:
Ich schätze, noch längere Zeit werden E-Autos als Minderheit neben den Verbrennern friedlich koexistieren, um unterschiedliche Käuferbedürfnisse befriedigen zu können. Nischenmärkte wie Norwegen ändern am weltweiten Trend wenig.
Zitat:
Zitat von TriVet
Die Autohersteller verzögern zwar das Ende ihrer Verbrennungsmotoren, aber ihre Investitionen gehen in die Elektromobilität.[/i]
VW hat einseitig auf E-Autos gesetzt, und ist böse ins Straucheln geraten. Toyota investiert weiter auch in Verbrenner, und steht deutlich besser da. Ganz zufällig dürfte es nicht sein, wenn es auch sicher nicht der einzige Grund ist. Die Verzögerung wird wohl noch länger dauern.
Edit: soeben lese ich, daß Toyota nicht alleine dasteht:
Alle wieviel Jahre verdoppeln sich die jährlichen Verkäufe von E-Autos bei einer angenommenen Steigerungsrate von jährlich 35%
Dazu verwendet man den "72er-Trick". Man rechnet einfach 72 geteilt durch 35. Das Ergebnis ist ungefähr 2. Ergebnis: Bei einer Wachstumsrate von 35% verdoppelt sich der Absatz von E-Autos alle zwei Jahre.
Bei einer Wachstumsrate von 10% würde man rechnen: 72 geteilt durch 10. Bei einer Wachstumsrate von 10% verdoppelt sich der Absatz von E-Autos alle 7.2 Jahre.
Bei einer Wachstumsrate von 5% geht es genauso: 72 geteilt durch 5. Ergebnis: Bei einer Wachstumsrate von 5% verdoppelt sich der Absatz von E-Autos alle 15 Jahre.
Bei dieser jährlichen Verkaufszahl dauert es 76 Jahre, bis alle Verbrenner ersetzt sind; wenn der Absatz eine Weile jährlich weiter um je 25 % steigt (was extrem unwahrscheinlich erscheint, kein neues Produkt hat über viele Jahre stetig gleich hoch steigende Absätze, Stichwort S-Kurve), immer noch ca. 15-20 Jahre.
Ein optimistischer Bosch-Chef meint,
Elektroautos sind ohne Zweifel eine etablierte Technologie, aber von einer Dominanz oder gar Alleinherrschaft sind sie noch sehr weit weg - auf jeden Fall viel weiter als Wunschtermine wie 2030 oder 2035.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Im Jahr 2030 sind voraussichtlich mehr als 20% aller weltweiten Lkw und Busse batterieelektrisch angetrieben
E-Lkw schlagen Verbrenner spätestens ab diesem Zeitpunkt bei den Gesamtbetriebskosten, trotz höherer Anschaffungspreise
Entscheidend für den Kostenvorteil sind die Ladekosten, die sich durch Depotladen eingrenzen lassen
Bis 2040 werden voraussichtlich 90% des Transports elektrifiziert sein, wodurch ein erheblicher Klimahebel entsteht, da Lkw im Schnitt mehr als 20-mal so viel CO2 wie Pkw emittieren.
Die Elektrotransformation der Transportbranche nimmt Fahrt auf und steuert auf einen Kipppunkt vor 2030 zu. Das prognostiziert die Studie „Battery-electric trucks on the rise” von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC. Weltweit jeder fünfte Bus und Lkw wird demnach im Jahr 2030 batterieelektrisch angetrieben werden. Zehn Jahre später sind voraussichtlich bereits 90% des Transports elektrifiziert. Während das Produktionsvolumen der drei größten Märkte Nordamerika, Europa und Großchina im Jahr 2030 bei etwa 600.000 E-Lkw (Battery Electric Truck, BET) liegen wird, schießt es im Jahr 2040 auf mehr als 2,7 Millionen BETs in die Höhe. Diese Beschleunigung wirkt sich auch auf den globalen Batteriemarkt aus. Im Jahr 2030 werden bereits 13% der gesamten Batteriekapazität von Fahrzeugen in BETs verbaut (ca. 450 GWh), 2035 liegt der Anteil bereits doppelt so hoch. Angetrieben wird die Elektrotransformation des Transportsektors vor allem von technologischen Fortschritten, sinkenden Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO) sowie strikterer Regulatorik.
Elektroautos sind ohne Zweifel eine etablierte Technologie, aber von einer Dominanz oder gar Alleinherrschaft sind sie noch sehr weit weg - auf jeden Fall viel weiter als Wunschtermine wie 2030 oder 2035.
Sehe ich genauso. Der Anteil der eAutos wird sicher weiterhin zunehmen, aber Verbrenner werden noch lange bleiben. Selbst in meiner Reihenhausvorstadtsiedlung ist der Anteil überschaubar. Von einem Boom ist nichts zu sehen.