Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe geisteskranke Mitglieder der Schwimmsekte,
es ist soweit, kommen wir zur Siegerehrung des diesjährigen Winter-Superstar-Schwimmens!
Lasst uns nicht darüber sprechen, ob dieser ehrenwerte Wettstreit irgendeinen Sinn hat. Hört nicht auf die Zweifler und Spötter, die die kleine, insgesamt doch eher ungeliebte Auftakt-Disziplin des Dreikampfes als überbewertet bezeichnen! Sie sind doch nur neidisch auf Athleten wie uns, die wir stromlinienförmig und fischgleich elegant durchs Wasser schießen (ups, ich schrieb erst scheißen

). Und wieso können wir das? Weil wir uns jeden Winter zusammentun und möglichst oft und dabei vielleicht noch möglichst lange ins Wasser gehen und dem Schwimmgott Opfer bringen. Opfer in Form von morgendlicher Zeit, die ansonsten hätte verschlafen werden können. In Form von Geld für den Eintritt, das ansonsten in Schokolade hätte investiert werden können. In Form von Nervenkrisen im Schwimmbadgetümmel. In Form von Trainingszeit, die ansonsten vermutlich viel sinnvoller in andere Disziplinen hätte investiert werden können.
Aber: WIR sind nicht die, sich sich ins Hemd machen vor popeligen 3,8 km! Wir sind nicht die, die zu heulen anfangen, wenn ein Neoverbot droht! Nein, wir stehen im Wettkampf mit stolz geschwellter Brust in der ersten Startreihe und kotzen erst hinterher, wenn irgendwelche Pfeifen uns von hinten überschwimmen, die vor dem Wettkampf nur fünfmal im Wasser waren. Vermutlich ohnehin alles gedoptes Dreckspack...
Wie auch immer, wir sind die Crème de la crème des Schwimmens. Natürlich nur, solange keine richtigen Schwimmer anwesend sind. Aber man hört ja, auch im Schwimmsport gehe es nicht immer mit rechten Dingen zu, sondern werde chemisch nachgeholfen... Wer sollte sonst schon schneller schwimmen als wir?
Wohlan denn, tapfere Schwimmhelden, es wird Zeit die Lorbeeren auf eure nassen Häupter zu legen!