Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Damit das hier nicht zum Fred der Fischköppe und Südschweden (Hamburg, Bielefeld, etc.) verkommt , muss ich mich hier auch 'mal wieder melden...und zwar mit einer Empfindung, die die jungen Leut' vielleicht nicht verstehen:
Leute, heute war der schönste Tag des Jahres. Das Wetter war ja so genial. Ich nach der Arbeit auf's in kurz/kurz auf's Rad. Zwei Hügel die im Odenwald gleich vorne an stehen eingebaut und dann zur Anhebung des Schnitt mit Rückenwind flach nach Hause. Überall blüht und grünt es herrlich. Und diese Fernsicht heute...
Nach Rückkehr und Duschen war ich nochmal kurz draußen am Dorfrand um für ein paar Minuten den Nachtigallen (oder Mönchsgrasmücken ) zuzuhören. Also stehe ich da so an den Baum-/Buschreihen in denen die Sänger leben und dann geht in Form einer dicken, runden, rotgoldenen Scheibe der Vollmond über dem Odenwald auf.
Ich fühle mich beschenkt . Schee war's.
Gruß
N.
Hier ist abba nicht der Wetterfred
Nachtigallen haben wir den ganzen Tag und das mitten im Industriegebiet. Ab und zu kann man sie sogar sehen
Ist schon faszinierend, wie die Tierchen sich anpassen können und gegen den Krach ansingen.
__________________
Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
Felix war in ner Staffel unterwegs. Er musste keinen ganzen Marathon laufen.
Ui, danke, damit kann ich einen Vereinskollegen beruhigen. Als ich ihm berichtete, dass der Felix M. einige Minuten vor ihm war, reagierte er schockiert. "Kann doch nicht sein, dass ich so langsam war..."
@nobody: Ja, gestern war ein wirklich schöner Tag. Im Stadtpark Tempotraining gemacht. Selbst um 20 Uhr war es noch so warm, dass ich bedenkenlos gemütlich in kurz/kurz nach Hause radeln konnte. Der erste gefühlte Sommertag diese Saison (incl. Sommerregen auf dem Nachhauseweg, aber auch das war mal wieder schön)
@nobodyknows: Die kleinen Dinge, die einen glücklich machen. Ich kann dich gut verstehen!
---
Heute war ich wieder mit Maike laufen. Statt über die Kinder zu reden, waren wir heute relativ schnell bei den ernsten Themen. Anfang der Woche hatte ich noch halb scherzhaft zu einer Bekannten gemeint, ich müsse mir jetzt im günstigen Werksverkauf einer deutschen Bekleidungsschmiede endlich mal was Schwarzes kaufen und in den Schrank hängen, weil mich die beiden Beerdigungen der letzten zwei Jahre so unverhofft erreicht hätten. "Und", hatte ich gemeint, "ich meine das jetzt gar nicht zynisch, aber Beerdigungen werden in den nächsten Jahren jawohl leider eher mehr als weniger." Und dann bin ich zu faul und fahre nicht los uns kaufe nichts.
Einen Tag später ruft mein Mann an. Der Vater seines besten Freundes ist gestorben. Sein Freund saß gerade im Flugzeug auf dem Weg zu einer Beerdigung als ihn die Nachricht vom Tod seines eigenen Vaters erreichte. Er hat sich abgeschnallt und ist wieder ausgestiegen. Am nächsten Dienstag gehen wir jetzt also auf eine Beerdigung. Lange Zeit waren es ja die Großeltern, die starben, aber so nach und nach erwischt es die Generation unserer Eltern. Oder, wie mein Mann am Telefon mit halbfester Stimme sagt: "Irgendwann müssen wir alle gehen."
Maike erzählt vom Tod ihres Vaters, und ich berichte, dass ich bereits vor einiger Zeit eine Patientenverfügung aufgesetzt habe. Dabei geht es mir weniger um meinen eigenen Willen als vielmehr darum, meinem Mann für den Fall der Fälle Entscheidungen abzunehmen oder zumindest leichter zu machen. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass das Leben so verrinnt und ich ab und zu einfach gern mal "Stop!" schreien würde.
Erwähnte ich eigentlich, dass meine 95-jährige Oma im Krankenhaus eine super Prognose bekommen hat? Ein junger Arzt hatte sie untersucht und munter gemeint: "Ach, mit der Gallenblase können Sie noch 100 werden!" Für die Patientin eher semi-witzig, aber der Rest der Familie fand´s schon recht amüsant.
Zumindest auf den letzten 300 Metern kriegen Maike und ich uns thematisch wieder ein und ich zische zwischen zusammen gepressten Zähnen: "Egal, wie schnell du bist, jetzt schüttelst du mich nicht mehr ab." Maike kontert mit einem lakonischen: "Knie hoch!". Am Ende bin ich froh, dass sie dann doch nicht so schnell läuft wie sie kann und ich wohl noch einen körperlich halbwegs normalen Eindruck auf vorbeischlendernde Spaziergänger mache. Heute hatte ich auch nur um zwei Gehpausen betteln müssen. Ist ja schon ein richtig kleiner Trainingsfortschritt.
Das letzte Stück trotte ich allein nach Hause und bin zufrieden und ausgeglichen. Herrlich.
Ganz die alte, möchte ich am liebsten rufen. Und sehr stark, wie Du am Schluss zum Training zurückgekehrt bist. Respekt! Ich glaube in zwei Monaten eröffne ich auch wieder einen eigenen Fred, in dem dann natürlich auch aber nicht hauptsächlich über Alter, Schmerzen und nachlassende Leistungsfähigkeit in jeder Beziehung philosophiert wird. Im Mittelpunkt steht da dann aber etwas anderes...
Ganz die alte, möchte ich am liebsten rufen. Und sehr stark, wie Du am Schluss zum Training zurückgekehrt bist. Respekt! Ich glaube in zwei Monaten eröffne ich auch wieder einen eigenen Fred, in dem dann natürlich auch aber nicht hauptsächlich über Alter, Schmerzen und nachlassende Leistungsfähigkeit in jeder Beziehung philosophiert wird. Im Mittelpunkt steht da dann aber etwas anderes...