Ich muss die Geschichte auf mehrere Beiträge aufteilen, weil nur 6Pics je Beitrag erlaubt sind.
Freitag war also Cool Down, um ausm Alltag in den Gigathlon zu kommen.
Relaxte Strecken, um sich einzustimmen;- auch, um die Shuttles kennenzulernen und als Supporter einen Vorgeschmack zu kriegen, was die nächsten Tage so ablaufen wird.
Ich hatte mit Jimmi als "Betreutem" ziemliches Glück, weil der seine Signatur "Keine Panik" nicht völlig zu Unrecht in seinen Beiträgen stehen hat.
Wenn das Chaos in und um die Wechselzonen noch zu nem Stressberger hinzukommen, liegen schnell mal die Nerven blank und es gibt mächtigen Zoff.
Ich hab das bisher zum Glück noch nie gehabt, kenne aber genug entsprechende Szenen aus den Wechselzonen.
Der Einstand in den eigentlichen Wettkampf lief dann nämlich direkt mal volle Kanne aus dem Ruder und es gibt wahrscheinlich nicht viele Sportler, die dann noch locker bleiben.
Da die Routen für die Supporter zu Fuss so gut wie nie beschildert sind, machte ich gut 2km Umweg zur ersten Wechselzone des Wettkampfs, weil ich irgendwelchen Hirnis hinterherlief, die auch keinen Plan hatten, aber so wirkten als ob.
Es gibt zwar einige Betreuer, die sich lustige Wägelchen gebaut haben, ich war aber wie die meisten mit dem ganzen Krempel in Beuteln, Rucksäcken und Taschen aufm Rücken, unterm Arm und in der Hand unterwegs.
Wenn ich nen Trainingstipp an potentielle Ausdauermultisport-Betreuer aussprechen sollte, würde ich auf jeden Fall raten, das Schleppen von teils sackschweren Gegenständen zu proben, die auf jeden Fall mehr sein müssen, als man Hände hat.
Also nen Rucksack, darüber ne Umhängetasche (ideal, wenn die noch in der Kniekehle baumelt und nur nen dünnen Strick zum Umhängen hat, der sich durch das stete Pendeln bei jedem Schritt verdrillt und einem damit langsam die Gurgel oder wenigstens den Arm zurödelt oder so...), nen Klappstuhl unterm Arm und in jeder Hand noch nen Beutel, alternativ mit einer Hand ein Fahrrad schieben...
Ok, ich kam also kurz vor knapp in der Wechselzone an und fand keinen Platz mehr in jener für Singlesportler.
Da mir jemand riet, in die Wechselzone für die Teams zu gehen, die erst ne Stunde später starteten, tat ich das, zumal ich dort jede Menge Platz hatte, alls schön griffbereit auszubreiten.
Ich war haargenau fertig, als der erste ausm Wasser kam und in die Wechselzone lief, da ich aber noch nicht mit Jimmi rechnete, observierte ich derweil noch neberm Applaudieren den Wechselplatz, weil dort die Leute mehr wurden und ich es schon mehrmals erlebt hab, dass andere mein/unser Zeug zur Seite schoben oder durcheinanderwürfelten, um sich selbst auszubreiten.
Nach ein paar Minuten hinter der Absperrung ging ich in den Zielkanal, um Jimmi abzufangen und an seinen Platz zu führen, wie dies die anderen Supporter auch tun und leider isser mir dabei wohl durch die Lappen gegangen.
Iss natürlich klar, dass er nicht in der Team-Wechselzone nach mir sucht, und so stand er ne halbe Stunde im Single-Bereich und liess sich jede Menge Horror-Szenarien durch den Kopf gehen.
Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, wollte er mich ausrufen lassen und ich habs auch gehört, nachdem der Sprecher aber meinen Namen zusammen mit der Feststellung, ich warte auf meinen Athleten aussprach, dachte ich noch "Depp, das musst du nu wirklich nicht ausposaunen", weil mich gleichzeitig ne Kamera im Bild hatte und ich dachte, er sage dies aufgrund der Bilder, die die gerade filmte.
Nachdem dann kaum noch Leute ausm Wasser kamen und ich mir meinerseits Sorgen zu machen begann, verliess ich meinen Platz um meinerseits auf die Suche zu gehen und wurde schon nach ein paar Sekunden fündig, da die Single-Wechselzone eh schon ziemlich leer war.
Das Scheissmissverständnis war ruckzuck geklärt, abends haben wir beide schon drüber gelacht, aber letztlich isses wirklich ein Alptraum für beide Seiten und als Auftakt insgesamt nicht gerade positiv.
Es konnte also nur besser werden;- mit dieser Aktion hatte ich aber auch meine Ausgangsposition im Rush auf die nächste Wechselzone versiebt: nur wer schnell ist, kriegt nen Parkplatz nahe der Wechselzone, Spitzfindigkeit und damit gefundene Parkiermöglichkeiten ausserhalb der zugewiesenen werden mit Zeitstrafe für den Athleten geahndet und wer zuletzt kommt, marschiert am weitesten;- so einfach ist das.
In diesem Fall meinte ein Einweiser, der mir grob den Weg beschrieb, zu Fuss wären es 10-15Minuten, aber um mal ne Dimension reinzukriegen, war ich knapp 15Minuten mit dem Rad in die Wechselzone unterwegs und musste mit dem Inline-Equipment unterm Arm zu Fuss zurück.
Da bleibt natürlich wenig Zeit, noch ein wenig in der Weltgeschichte herumzufotografieren, ausser, man hat die Kamera stets schussbereit im Säckel.
So steht man dann also ruhelos in der Wechselzone, meist in der prallen Sonne (jaja, ne schöne Farbe hab ich bekommen...) und wartet.
Mal mehr, mal weniger;- wie gesagt: aufgrund der Staus und dem Verkehrschaos auf den Supporterrouten sind auch 3 Stunden Zeitpolster nix, aufgrunddessen man damit rechnen könnte, zwischendurch Zeit für ein Nickerchen zu haben.
Zumal man wirklich erst in der Wechselzone zur Ruhe kommt, wenn alles aufgebaut ist.
Man muss ja auch Getränke anrühren, diese und normales Wasser in ner bunten Auswahl für sofort und zum Mitnehmen bereithalten und mal eben zurück zum Auto huschen und was vergessenes dort holen, ist im Normalfall nicht drin, alleine weils schon auf den Fusswegen zu nicht unerheblichen Stauungen kommen kann, wenn diese die Wettkampfstrecke kreuzen und man nur passieren kann, wenn grad keiner mitm Rad oder den Inlinern heransausst.
Hier in Frauenfeld war das der absolute Alptraum!
Wie man am Foto unschwer erkennt, war ich noch rechtzeitig vor Ort, aber auf dem Fussweg in die Wechselzone gings über ne Brücke die von Athleten, Supportern und Zuschauern genutzt wurde und es gab nicht wenige, die ihren Sportler, unfähig, in der Schlange was zu unternehmen, vorbeifahren sahen und noch versuchten, ihnen hinterherzurufen.
Mich hats zum Glück das Wochenende über nicht mehr erwischt, aber hier in Kreuzlingen kam mir Arne´s Freundin, die als Couple mit nem Arbeitskollegen teilnahm, entgegen, und ich konnte ihr berichten, dass ich sowohl ihren Sportsfreund als auch ihren Supporter gerade erst am Anfang des Fussmarsches vom Auto zur Wechselzone mitm Fahrrad überholt hatte und sie besser ihre Zeit neutralisieren lassen sollte, bis die beiden auftauchten.
(Ich bin dank meiner Talente als Kunstradfahrer mit allem unterm Arm, in einer Hand und aufm Rücken mitm Rad hingefahren, während die beiden zu Fuss marschierten und das Bike schoben)