Hast du mal versucht betont langsam zu schwimmen? Mir kam es früher auch immer so vor als ob ich schon im Schneckentempo unterwegs wäre und war nach 50 m Kraul total hinüber, dann hat sich mal ein Kollege vor mir eingereiht und ist richtig langsam geschwommen also locker 15-20 Sekunden langsamer als ich sonst unterwegs gewesen wäre auf 100 m gerechnet und plötzlich ging es. Nach 50 m sind wir einfach weiter geschwommen und die Atmung war total entspannt.
Trainierst du Rad und Laufen nach Puls oder nach Gefühl? Wenn nach Puls wie hast du die Bereiche ermittelt?
@Necon
Hallo, ich bin neu hier und das Lesen dieses Threads interessiert mich wirklich. Ich bin auch neu hier, ich werde versuchen, langsam zu schwimmen, danke für den Rat. Ich trainiere mein Radfahren am Puls und mache das für mich auf die altmodische Art und Weise. Ich erhöhe die Geschwindigkeit immer alle 400-500m und auf den letzten 600-400m fahre ich super weit und später sehe ich mir dann die höchste Zahl auf dem Monitor an, und das zeigt sozusagen meine maximale Herzfrequenz an. Also versuche ich, sie bei jeder Übung zu erhöhen.
@pikpikolymic: Verstehe ich dich richtig du fährst jedes Mal eine Art Stufentest und versucht jedes Mal einen höheren Puls zu erreichen? Wenn ja dann ist das nicht der maximale Puls und auch nicht der beste Ansatz für ein Training.
Den maximalen Puls sollte man einmal ermitteln und dann mit diesem Wert und dem Ruhepuls die eigenen Herzfrequenzzonen ausrechen. Ermittlung des HFmax ist aber echt unangenehm und man sollte sich darauf gut vorbereiten.
Man kann ihn aber auch berechnen (zumindest für eine erste Orientierung)
HFmax=205,8 - (0,685 x Alter)
Mit diesen Zonen beginnt man dann ein strukturiertes Training, zumindest soweit die Theorie. Als Einsteiger in den Sport würde ich eher sagen mach einfach mal worauf du Lust hast.
Ich habe Tina hauptsächlich deswegen gefragt weil es eine 0815 Berechnung gibt für Bereiche, also HF max x Intensitätsbereich und der aber gerade für Anfänger oft zu niedrige Werte im Grundlagenbereich hervorbringt.
Mein Vorschlag wenn sie diese berechnet hat wäre gewesen sie wie folgt zu berechnen.
Karvonen Formel:
HFmax - Ruhepuls = HFreserv
Grundlagenbereich untere Grenze = (HFreserv x 0,6) + Ruhepuls
Grundlagenbereich obere Grenze = (HFreserv x 0,7) + Ruhepuls
Mittlere Belastung untere Grenze = (HFreserv x 0,7) + Ruhepuls
Mittlere Belastung obere Grenze = (HFreserv x 0,8) + Ruhepuls
Intensives Training untere Grenze = (HFreserv x 0,8) + Ruhepuls
Intensives Training obere Grenze = (HFreserv x 0,9) + Ruhepuls
Wettkampfzone / Intervalltraining > (HFreserv x 0,9) + Ruhepuls
Rechenbeispiel
Hfmax = 190
Ruhepuls = 65
=> Grundlagenbereich untere Grenze 140
Hfmax = 190
Ruhepuls = 45
=> Grundlagenbereich untere Grenze 132
Man sieht also wenn man noch am Beginn steht und der Ruhepuls höher ist, sollte man auch den Grundlagenbereich in höhere Bereiche legen als wenn man besser trainiert ist und einen niedrigeren Ruhepuls hat.
...bei 9 Grad Außentemperatur und 19 Grad... Ich sehe dann immer Schnodo vor meinem geistigen Auge und höre ihn sagen „Arm movement“...
Ich bin schwer beeindruckt und sehr überrascht, dass Du bei diesen Bedingungen überhaupt noch ein geistiges Auge hast; und noch mehr darüber, dass Du dann mich siehst.
Bei diesen Bedingungen würdest Du mich nämlich höchstwahrscheinlich auf dem Sofa antreffen.
Zitat:
Zitat von Tina
...woraufhin ich versuche, bewusst Druck aufzubauen. Es scheint mir aber Stand jetzt unmöglich eine längere Strecke zu kraulen. Zur Not kann ich nächstes Jahr immer noch mit Brustschwimmen starten, aber ich arbeite am Kraul.
Frauen sollen ja im Gegensatz zu Männern multitaskingfähig sein. Trotzdem habe ich den Verdacht, dass es für Dich besser wäre, nicht beides gleichzeitig zu versuchen: Also die Strecke, die Du kraulen kannst zu verlängern und gleichzeitig mit mehr Druck zu schwimmen. Die Ziele sind zumindest am Anfang nicht kompatibel, das eine erfordert Entspannung, das andere Konzentration. Ich würde mich für den Moment immer auf eines von beiden beschränken.
Necons Vorschlag hört sich nicht schlecht an, allerdings würde ich statt an "langsam" zu denken, lieber die Vokabel "entspannt" oder "ruhig" in den Vordergrund rücken. Ich fürchte, dass bei "langsam" Pausen eingebaut werden, die nicht ins Schwimmen gehören.
Ich will Dir mal sagen, was ich in Deiner Situation ausprobieren würde*: Unternimm nicht den Versuch, nun unbedingt 100 m am Stück auf Biegen und Brechen zu kraulen, sondern schwimme ganz bewusst nur entspannte 25-m-Intervalle mit einer definierten Pause nach 25 m. Du wählst die Pause so, dass Du nach einer Bahn wieder ruhig atmen kannst, z.B. 25 Sekunden. Dann schwimmst Du auf diese Art ein paar hundert Meter und schaust mal, ob Du Dich wohl dabei fühlst und die Pause etwas verkürzen kannst, z.B. von 25 auf 20 Sekunden. Beim nächsten Schwimmen genauso, vielleicht ist die Pause dann von Anfang an kürzer. Wenn Du die Pause auf 5 Sekunden runter hast, dann wiederholst Du das Gleiche mit 50 m Durchschwimmen. Und ehe Du Dich versiehst, kraulst Du plötzlich irgendwann 100 m durch, so meine Theorie.
PS: Übrigens stellt man fest, wenn man es mal geschafft hat, einige Bahnen locker durchzuschwimmen, dass sich die Distanz beliebig verlängern lässt. "Wie viele Bahnen schaffst Du?" verliert dann plötzlich jede Relevanz und klingt ähnlich sinnvoll wie die Frage "wie viele hundert Meter kannst Du im Wald spazieren?"
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*Ich stelle mir ein 25-m-Becken vor. Geht auch in einem 50er, ist aber natürlich eine größere Herausforderung.
Ich habe festgestellt, dass wenn ich mich auf meine Arme konzentriere, dass ich dann nicht mehr zu ertrinken drohe. Ich bekomme gern mal beim einatmen einen Schwall Wasser in den Mund. Wenn ich mich aber auf meine Arme konzentriere, habe ich kein Problem mit der Atmung, vermutlich weil ich nicht mehr darüber nachdenke.
Ich soll also eine Bahn durchschwimmen und dann wirklich Pause am Beckenrand machen? Ich dachte, es wäre sinnvoll weiterzuschwimmen, aber mit deiner Erklärung ergibt es auch einen Sinn. Wir haben hier eine 50er-Bahn, die kann sehr lang werden. Demnächst geht es aber ins Hallenbad, da habe ich 25 Meter. Das ist bestimmt besser für den Anfang.
Auch wenn ich noch große Probleme habe, grundsätzlich will ich das jetzt und ich werde üben, üben, üben....
Ich bin schwer beeindruckt und sehr überrascht, dass Du bei diesen Bedingungen überhaupt noch ein geistiges Auge hast; und noch mehr darüber, dass Du dann mich siehst.
Bei diesen Bedingungen würdest Du mich nämlich höchstwahrscheinlich auf dem Sofa antreffen.
So schlimm ist es übrigens während des Schwimmens gar nicht. Wenn man erstmal ganz cool unter die kalte Dusche gegangen ist und dann locker flockig ins Becken springt, ohne sich anmerken zu lassen, wie sch.... kalt das ist, dann spürt man irgendwann nur noch, dass die Füße langsam abfrieren.
Wenn ich mich aber auf meine Arme konzentriere, habe ich kein Problem mit der Atmung, vermutlich weil ich nicht mehr darüber nachdenke.
Wenn das bei der Entspannung hilft, dann sollst Du es natürlich beibehalten. Tue nur nichts, was Dich stresst, wenn Du die Distanz vergrößern willst.
Zitat:
Zitat von Tina
Ich soll also eine Bahn durchschwimmen und dann wirklich Pause am Beckenrand machen?
Die Idee dahinter ist halt, dass Du das Gefühl der Entspannung einübst und nicht den Überlebenskampf. Dadurch hast Du mehr Kontrolle und Kontrolle erzeugt Selbstbewusstsein und somit auch wieder Entspannung. Wenn Du die Entspannung erhalten kannst während die Pausen immer kürzer werden, bist Du auf dem richtigen Weg.
Das ist auch später wichtig, wenn Du schneller schwimmst. Ein Erfolgsgeheimnis von Spitzenschwimmern ist, dass sie auch beim sehr schnellen Schwimmen entspannt bleiben können.
Ich kenne mich zwar leider mit schnellem Schwimmen nicht wirklich aus, aber meine besten Kilometerzeiten bin ich an Tagen geschwommen, wo es sich das Schwimmen einfach nur hammergeil und locker angefühlt hat.
Soweit meine Theorie. Es würde mich interessieren, wie sie sich in der Praxis bewährt.
Ich bin ganz zuversichtlich, dass Du das bald in den Griff kriegst. Irgendwann platzt der Knoten ganz unvermutet und dann wunderst Du Dich, wo denn eigentlich das Problem lag. Viel Erfolg, viel Spaß(!), und halte uns auf dem Laufenden!
Wenn das bei der Entspannung hilft, dann sollst Du es natürlich beibehalten. Tue nur nichts, was Dich stresst, wenn Du die Distanz vergrößern willst.
Die Idee dahinter ist halt, dass Du das Gefühl der Entspannung einübst und nicht den Überlebenskampf. Dadurch hast Du mehr Kontrolle und Kontrolle erzeugt Selbstbewusstsein und somit auch wieder Entspannung. Wenn Du die Entspannung erhalten kannst während die Pausen immer kürzer werden, bist Du auf dem richtigen Weg.
Das ist auch später wichtig, wenn Du schneller schwimmst. Ein Erfolgsgeheimnis von Spitzenschwimmern ist, dass sie auch beim sehr schnellen Schwimmen entspannt bleiben können.
Ich kenne mich zwar leider mit schnellem Schwimmen nicht wirklich aus, aber meine besten Kilometerzeiten bin ich an Tagen geschwommen, wo es sich das Schwimmen einfach nur hammergeil und locker angefühlt hat.
Soweit meine Theorie. Es würde mich interessieren, wie sie sich in der Praxis bewährt.
Ich bin ganz zuversichtlich, dass Du das bald in den Griff kriegst. Irgendwann platzt der Knoten ganz unvermutet und dann wunderst Du Dich, wo denn eigentlich das Problem lag. Viel Erfolg, viel Spaß(!), und halte uns auf dem Laufenden!
Ich danke dir für deine Worte. Ich bleibe dran, versprochen!