Arne,
jenseits jeglicher Polemik:
Der Gedanke, den Überholvorgang noch für x, z.B. 10 Meter fortzuführen und erst dann einzuscheren, ist von Euch physikalisch gut begründet worden und er hat sicherlich einen gewissen Charme.
Zu bedenken dabei ist u.a.
- die hieraus resultierende Verlängerung des gesamten Überholmanövers, über den Daumen benötigt er die doppelte Zeit, in der kein nachfolgender an dem Überholer vorbeikommt
- physikalisch wohl ebenso begründbar der Sog-Effekt des gerade überholten, der -ohne seine Leistung zu verändern- durch den Überholer beschleunigt wird. Du musst schon aktiv rausnehmen, um nicht mit zu fahren. Deshalb liegt es nach der gültigen SpO eben in der Verantwortung des Überholten, dann den Abstand wieder herzustellen.
Darüber hinaus hatte ich an anderer Stelle schon angemerkt, dass m.E. die ganzen Initiativen zur Windschattenproblematik zu spät ansetzen:
Wenn die Pulks einmal entstanden sind, kannst Du mit Regeln oder mit Kampfrichtern eigentlich nichts mehr bewirken, bestenfalls die schlimmsten Auswüchse begrenzen.
Was wir daher benötigen, ist ein Konzept, wie Pulks erst gar nicht entstehen. Und das geht m.E. nur über die Begrenzung der Teilnehmerzahlen insgesamt in Relation zur Länge der Radstrecke und die Aufteilung von Startfeldern in Wellen in Relation zur Länge der Schwimmstrecke. Auch hier gibt die SpO bzw. die VAO bereits durchaus sinnvolle Vorgaben:
VAO (Veranstalterordnung) § 16 begrenzt die Teilnehmerzahl für Sprint und Kurz auf 100, für MD auf 200 und für LD auf 400 je Startwelle.
Einziger Schönheitsfehler ist, dass diese Regel nur für Meisterschaften gilt. Dies wäre aber "mit einem Federstrich" zu ändern.
Natürlich wird es einen Aufschrei der Veranstalter geben, aber wirklich großartige organisatorische Veränderungen hat dies wohl nur in wenigen Fällen zur Folge.
- Startgruppen müssen festgelegt werden (tunlichst nach Zufall bestimmt, nicht etwa nach AK oder gar nach Schwimmzeiten), diese müssen unterscheidbar sein.
- die Gesamtdauer der Veranstaltung verlängert sich. Dies mag im Einzelfall zu Problemen führen, die z.L. der Athleten durch Limitzeiten gelöst werden können
- Ein- und Aus-Checkzeiten müssen ggf. für Startgruppen individuell festgelegt werden
- Wechselzone muss im Hinblick auf die Startgruppen angepasst werden, die Ströme in der Wechselzone verändern sich, ggf. entstehen gefährliche Kreuzungen
M.E. nicht viel. Natürlich ist einmalig ein zusätzlicher geistiger Input notwendig. Ich will auch nicht bestreiten, dass dies für einzelne Veranstaltungen zu Problemen führen kann. Dann muss man sich die gesondert angucken und individuelle Lösungen erarbeiten. Für die Masse sollte dies aber kein Problem darstellen.
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Und tschöh
Matwot
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" Hannibal, A-Team
Nein, Du kennst einfach die Regeln nicht, über die Du hier diskutierst.
Da kannst Du mal sehen, trotzdem erfasse ich den Sinn der mir bekannten Regeln so, daß ich die fraglichen Regeln beherzige ohne sie zu kennen.
Damit ist Dein Szenario mit dem Auflaufen beim einscheren, aus deinem Film, ja nicht wirklich gegeben, da der überholte ja nicht langsamer werden muß. Was ich eben auch nie so verstanden habe.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Da kannst Du mal sehen, trotzdem erfasse ich den Sinn der mir bekannten Regeln so, daß ich die fraglichen Regeln beherzige ohne sie zu kennen.
Damit ist Dein Szenario mit dem Auflaufen beim einscheren, aus deinem Film, ja nicht wirklich gegeben, da der überholte ja nicht langsamer werden muß. Was ich eben auch nie so verstanden habe.
Ich fürchte, Du hast es immer noch nicht ganz verstanden, wie die Regeln lauten. Sobald ein Fahrer neben Dir auftaucht und das Vorderrad einen Zentimeter vor Deinem hat, musst Du Dich zurückfallen lassen, um in der vorgeschriebenen Frist aus der Windschattenzone des andern herauszukommen.
Dafür hast Du zwei Möglichkeiten: seitliches Ausscheren oder zurückfallen lassen. Nur für den Fall, dass der Überholende zügig weiter davonbraust, kannst Du Dir beides sparen. In den heutigen engen Startfeldern fährt einem jedoch alle Nase lang jemand vor’s Vorderrad, der dann dort nicht weiter kann oder will. Meine Initiative ist, dies nicht länger zuzulassen.
In den heutigen engen Startfeldern fährt einem jedoch alle Nase lang jemand vor’s Vorderrad, der dann dort nicht weiter kann oder will. Meine Initiative ist, dies nicht länger zuzulassen.
Wenn sich mal jeder die relevanten Punkte im Überholparagraphen in der StVO durchläse und sich daran hielte, wären eigentlich die meisten Überholprobleme (abgesehen von Windschattenfragen und konkreten Abstandsangaben) gelöst.
Zitat:
§ 5 StVO - Überholen
(1) Es ist links zu überholen.
(2) Überholen darf nur, wer übersehen kann, dass während des ganzen Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs ausgeschlossen ist. Überholen darf ferner nur, wer mit wesentlich höherer Geschwindigkeit als der zu Überholende fährt.
(3) Das Überholen ist unzulässig:
1. bei unklarer Verkehrslage ...
(4) Wer zum Überholen ausscheren will, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist. Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere zu den zu Fuß Gehenden und zu den Rad Fahrenden, eingehalten werden. Wer überholt, muss sich so bald wie möglich wieder nach rechts einordnen. Wer überholt, darf dabei denjenigen, der überholt wird, nicht behindern.
...
(6) Wer überholt wird, darf seine Geschwindigkeit nicht erhöhen.
...
Der Gedanke, den Überholvorgang noch für x, z.B. 10 Meter fortzuführen und erst dann einzuscheren, ist von Euch physikalisch gut begründet worden und er hat sicherlich einen gewissen Charme.
Zu bedenken dabei ist u.a.
- die hieraus resultierende Verlängerung des gesamten Überholmanövers, über den Daumen benötigt er die doppelte Zeit, in der kein nachfolgender an dem Überholer vorbeikommt
Danke für Deine Einschätzung. Die Dauer des Überholvorganges lässt sich durch eine Regel festlegen.
30 Sekunden waren meiner Meinung nach auf der Langdistanz schon immer zu viel und zu lahm. Da hat man ja 5 Minuten(!) Zeit, um 10 Leute zu überholen und entsprechend die linke Spur zu blockieren. Die Hälfte der Zeit genügt IMO völlig.
Danke für Deine Einschätzung. Die Dauer des Überholvorganges lässt sich durch eine Regel festlegen.
30 Sekunden waren meiner Meinung nach auf der Langdistanz schon immer zu viel und zu lahm. Da hat man ja 5 Minuten(!) Zeit, um 10 Leute zu überholen und entsprechend die linke Spur zu blockieren. Die Hälfte der Zeit genügt IMO völlig.
Okay. Du bist also der Meinung, dass 15 Sekunden auf der LD für den gesamten Überholvorgang reichen. Bitte rechne doch hier einmal vor, wie hoch dann der Geschwindigkeitsüberschuss für die rd. 25 Meter Überholweg, die Du ja forderst, sein muss.
Auf meine übrigen Punkte darfst Du gerne auch noch antworten.
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Und tschöh
Matwot
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" Hannibal, A-Team
Ich fürchte, Du hast es immer noch nicht ganz verstanden, wie die Regeln lauten. Sobald ein Fahrer neben Dir auftaucht und das Vorderrad einen Zentimeter vor Deinem hat, musst Du Dich zurückfallen lassen, um in der vorgeschriebenen Frist aus der Windschattenzone des andern herauszukommen.
Nein, ich werde es nie verstehen.
Dann wäre es sinnvoller zu Regeln, daß der Überholende eben auch nicht rausnehmen darf. Das sehe ich wie NBer. Das halte ich eben auch für blocking.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
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