Lange wurden Fälle von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche in Deutschland als Einzelfälle abgetan. Doch nun zeigt eine landesweite Studie, dass es deutlich mehr Fälle gegeben hat als bisher angenommen. Die Untersuchung, die von einem unabhängigen Forschungsteam durchgeführt wurde, hat insgesamt 2225 Betroffene und 1259 Täter ermittelt.
Das ist jedoch nur die «Spitze der Spitze des Eisbergs», wie Professor Martin Wazlawik, Koordinator der Studie, bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag in Hannover sagte. Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, sagte: «Das Gesamtbild hat mich zutiefst erschüttert.» Man sehe nun schwarz auf weiss, was Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen über Jahre angetan worden sei. Die Kirche nehme die Studie in Demut an und sehe sie als Auftrag, das Problem aufzuarbeiten. ...... Nur eine der zwanzig Landeskirchen gewährte diesen Zugriff. Wie aus der Studie hervorgeht, wären 74 Prozent der Beschuldigten und 57 Prozent der Betroffenen in dieser Landeskirche ohne Einblick in die Personalakten nicht identifiziert worden. Rechnet man dieses Ergebnis auf die gesamte evangelische Kirche in Deutschland hoch, kommt man auf knapp 3500 Beschuldigte und 9300 Betroffene. Diese Zahlen müssten jedoch mit grosser Vorsicht betrachtet werden, halten die Studienautoren fest.
Das ist ein Desaster, jeder Aufmacher zu dem Thema fängt damit an, dass die Arbeit der unabhängigen Kommission von der evangelischen Kirche absichtlich sabotiert wurde (keine umfassende Akteneinsicht) -