Ist der top-bezahlte Workoholic wirklich der Grund, warum dem Staat für Vieles das Geld fehlt? Oder könnte sich der ein oder andere Normalbürger etwas mehr anstrengen?
Ich bin auch ein Freund des Prinzips "sich an die eigene Nase fassen" und ich sehe es in den anderen Punkten ähnlich wie Du. Wenn man sofort alle Reichen weltweit enteignete, würde sich dadurch langfristig überhaupt nichts ändern. Wir als Gesellschaft - und das gilt weltweit - sind unser eigenes größtes Problem und eine Lösung ist nicht in Sicht.
Eines halte ich aber für sicher: Selbst wenn wir alle Bonzen schröpfen und der Rest arbeitet bis sie umfallen, den Tag, an dem "der Staat" sagt, "Aufhören, das Geld reicht!" wird keiner von uns jemals erleben.
Das klingt ein wenig nach dem uralten Spruch "Eure Armut kotzt mich an!" .
Überhaupt nicht. Ich sprach mit keiner Silbe über Leute, die arm sind. Mit armen, kranken und alten Menschen bin ich absolut solidarisch.
Mir geht es um die breite gesellschaftliche Mitte, zu der die meisten von uns gehören. Ich bin der Meinung, dass wir über unsere Verhältnisse leben.
Unser "Glück" ist doch, dass in der Debatte über soziale Gerechtigkeit die wenigen Superreichen für uns den Sündenbock spielen. Aber denke Dir diese wenigen sehr reichen Personen für einen Moment weg. Welches Bild über die nationale sowie globale Verteilung des Wohlstands zeigt sich dann? Es zeigt sich dann eine sehr breite, wohlhabende Gesellschaftsschicht, die aus globaler Sicht im Schlaraffenland lebt und sich dabei auch noch übervorteilt fühlt. Die Zeche für unseren Wohlstand zahlen andere.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Überhaupt nicht. Ich sprach mit keiner Silbe über Leute, die arm sind. Mit armen, kranken und alten Menschen bin ich absolut solidarisch.
Der Spruch hatte sich auch nie auf "normale" vs. "arme" Leute bezogen sondern immer auf "richtig reiche" vs. "normale" Leute. Stammt doch aus unser beider Kinder- und Jugendzeit.
Warum soll ich mir die richtig reichen wegdenken, wenn deren Geld doch in der Lage wäre, das Elend ganz weit unten zu lindern? Aber nicht mit 45% Spitzensteuersatz, Steuersparmodellen ohne Ende und ansonsten gehen sie halt schmollend in die Schweiz, um da abstrus niedrige Steuersätze zu bezahlen.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Wie würdest Du die "breite Mitte" festlegen wollen: Anzahl der Menschen, Einkommen von X bis Y?
Ich kann das nicht genau definieren, dafür fehlt mir jede Kompetenz. Ich meinte mit der "breiten Mitte" alle, denen es zumindest einigermaßen gut geht, ohne Zuschüsse aus öffentlicher Hand zu benötigen. Eine ausreichende Wohnung, vielleicht ein Auto, genug Geld für vernünftiges Essen und Kleidung, Schulabschluss und eine Berufsausbildung. Darüber verfügen ganz gewiss nicht alle, aber doch sehr viele.
Die finanziellen Unterschiede innerhalb dieser Schicht sind beträchtlich, aber nicht existenziell. Es geht dann um eine größere oder kleinere Wohnung, Eigenheim oder nicht, ein oder zwei Autos pro Haushalt, finanzielle Spielräume für Urlaubsreisen und Hobbys.
Zitat:
Zitat von qbz
Und was bedeutet, "über ihre Verhältnisse" leben?? Sich verschulden?
Allgemein verstehe ich darunter, mehr aus einem System herauszuholen, als der eigenen Leistung entspricht. Ich meine nicht Schulden bei der Bank, denn die muss man ja zurück zahlen. Über unsere Verhältnisse leben wir z.B. in ökologischer Hinsicht, sowie im Hinblick auf alle nicht erneuerbaren Ressourcen. Aber auch in anderen Dingen, wie z.B. beim Gesundheitssystem, wo die gesetzlich Versicherten indirekt subventioniert werden durch die privat versicherten Personen.
Ganz allgemein denke ich, dass eine Demokratie dazu neigt, dass die Minderheiten von der Mehrheit übervorteilt werden. Das zeigt sich auch in der Debatte um die soziale Gerechtigkeit. Im Zentrum der Empörung stehen je nach Themenkonjunktur die Armen oder die Reichen, jedoch praktisch nie die breite gesellschaftliche Mitte.
...gehen sie halt schmollend in die Schweiz, um da abstrus niedrige Steuersätze zu bezahlen.
Was heißt abstrus niedrig? Meines Wissens geht es der Schweiz wirtschaftlich und was das Steueraufkommen angeht ganz gut. Dafür ist der Wasserkopf dort nicht so groß.
Warum soll ich mir die richtig reichen wegdenken, wenn deren Geld doch in der Lage wäre, das Elend ganz weit unten zu lindern?
Vielleicht weil dieses Geld ihnen rechtmäßig gehört? Sicher könnte man es vergesellschaften. Aber das könnten wir auch mit Deinem Geld tun. Denn Du hast ja ebenfalls mehr als Du brauchst, genauso wie die meisten hier.
Es ist leicht, für höhere Sozialleistungen zu sein, und gleichzeitig festzulegen, dass andere das bezahlen sollen. Ich bin dafür, alle in die Pflicht zu nehmen, inklusive die eigene Kaste.
Überhaupt nicht. Ich sprach mit keiner Silbe über Leute, die arm sind. Mit armen, kranken und alten Menschen bin ich absolut solidarisch.
Mir geht es um die breite gesellschaftliche Mitte, zu der die meisten von uns gehören. Ich bin der Meinung, dass wir über unsere Verhältnisse leben.
Unser "Glück" ist doch, dass in der Debatte über soziale Gerechtigkeit die wenigen Superreichen für uns den Sündenbock spielen. Aber denke Dir diese wenigen sehr reichen Personen für einen Moment weg. Welches Bild über die nationale sowie globale Verteilung des Wohlstands zeigt sich dann? Es zeigt sich dann eine sehr breite, wohlhabende Gesellschaftsschicht, die aus globaler Sicht im Schlaraffenland lebt und sich dabei auch noch übervorteilt fühlt. Die Zeche für unseren Wohlstand zahlen andere.
Die Personen sind superreich, weil sie sich von den geschaffenen Werten einen überproportionalen Anteil aneignen. Denke ich mir diese weg, stünde dieser geschaffene Reichtum jährlich für Investitionen in den ärmeren Regionen der Welt zur Verfügung. Man kann eigentlich heute alle für das Leben der ganzen Menschheit wichtigen Waren im Überfluss produzieren. Man kann die Welt mit Medikamenten fluten, wenn man will, oder regional (in Afrika z.B.) herstellen lassen, wenn man die Patente kostenlos teilt. Wir hätten genug Nahrungsmittel für alle auf der Welt. Niemand müsste wegen Hungers sterben.
In meinen Augen müsste sich dafür generell unser System von der Profitmaximierung als oberstem Ziel (das die Erde und das Leben gefährdet) entfernen zugunsten dem Ziel einer primär am Gebrauchwert und den Bedürfnissen der Menschen orientierten Wirtschaft.
Ich will damit sagen: Neben der Umverteilung braucht es Änderungen in den Systemprioritäten und Normen.