Klimaschutz ja. Aber falls sich wirtschaftliche Nachteile für Firmen in Deutschland ergeben, dann auf keinen Fall.
Was mich noch interessieren würde: Mit welchen Recht bläst Deutschland pro Jahr 600 Millionen Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre? Wie würdest Du das wahlweise gegenüber der Bevölkerung von Bangladesch, den Philippinen und Indonesien, oder den kommenden Generationen rechtfertigen?
Netter Versuch, mit Greta-Rhetorik eine globale Systemfrage zu einer moralischen Einzelprüfung zu machen. CO₂ ist kein deutsches Innenpolitikprojekt
Netter Versuch, mit Greta-Rhetorik eine globale Systemfrage zu einer moralischen Einzelprüfung zu machen. CO₂ ist kein deutsches Innenpolitikprojekt
Nein, nicht Frau Thunberg. Das sagt auch das Bundesverfassungsgericht genau so:
"Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen."
Ich würde gerne von Dir wissen, mit welchem Recht wir Deutsche pro Jahr 600 Millionen Tonnen Treibhausgas in die Atmosphäre pusten – Deiner Meinung nach. Darüber hast Du Dir doch bestimmt bereits Gedanken gemacht?
Nein, nicht Frau Thunberg. Das sagt auch das Bundesverfassungsgericht genau so:
"Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen."
Ich würde gerne von Dir wissen, mit welchem Recht wir Deutsche pro Jahr 600 Millionen Tonnen Treibhausgas in die Atmosphäre pusten – Deiner Meinung nach. Darüber hast Du Dir doch bestimmt bereits Gedanken gemacht?
Die moralische Frage ist interessant, aber noch interessanter finde ich den globalen Effekt. Wenn wir Deutschen verzichten, freut sich natürlich Indonesien, Bangladesch oder die Philippinen, denn die verbrennen das Zeug dann einfach selbst weiter. Indonesien investiert ja sogar massiv in den eigenen Kohleabbau, um noch unabhängiger fossile Energie nutzen zu können. Wir könnten ihnen also wirklich helfen. Einfach Platz machen. Man kann da übrigens sogar investieren. Interesse? Ich hatte mich tatsächlich gerade mit Indonesien beschäftigt. Da wäre ich zumindest in Bezug auf den Energiesektor gut aussagefähig.
Die moralische Frage ist interessant, aber noch interessanter finde ich den globalen Effekt. Wenn wir Deutschen verzichten, freut sich natürlich Indonesien, Bangladesch oder die Philippinen, denn die verbrennen das Zeug dann einfach selbst weiter.
Du weichst meiner Frage aus.
Jährlicher CO2-Ausstoß pro Kopf
2.1 Tonnen Indonesien
7.7 Tonnen Deutschland
4.6 Tonnen globaler Durchschnitt
Warum denkst Du, dass sich der CO2-Ausstoß von Deutschland mit dem Verweis auf Indonesien rechtfertigen lässt?
Jährlicher CO2-Ausstoß pro Kopf
2.1 Tonnen Indonesien
7.7 Tonnen Deutschland
4.6 Tonnen globaler Durchschnitt
Warum denkst Du, dass sich der CO2-Ausstoß von Deutschland mit dem Verweis auf Indonesien rechtfertigen lässt?
Wir verzichten ja schon seit Jahren, nur wird jede Tonne, die wir einsparen, anderswo einfach zusätzlich verbrannt. Wie würdest Du denn sicherstellen, dass weiterer Verzicht nicht genauso kompensiert würde?
Solange fossile Energie global nachgefragt und günstig ist, kaufen Länder wie Indonesien oder Indien jede frei werdende Kapazität auf. Verhindert wird das nicht, weil es keinen globalen CO₂-Preis gibt und niemand bereit ist, wirtschaftliche Nachteile in Kauf zu nehmen, während andere weiter verbrennen. Damit kommst Du in ein klassisches Trittbrettfahrerphänomen. In diesem Setting macht nationaler Verzicht faktisch keinen messbaren Unterschied. Und genau deshalb ist mir das ehrlich gesagt egal.
In diesem Setting macht nationaler Verzicht faktisch keinen messbaren Unterschied. Und genau deshalb ist mir das ehrlich gesagt egal.
Indonesien bläst halb so viele Treibhausgase in die Luft wie der globale Durchschnitt. Die deutschen Emissionen betragen fast das Doppelte des globalen Durchschnitts.
Trotzdem reicht Dir das Vorhandensein der indonesischen Emissionen, damit Dir die deutschen Emissionen "ehrlich gesagt egal" sind?
Trotzdem reicht Dir das Vorhandensein der indonesischen Emissionen, damit Dir die deutschen Emissionen "ehrlich gesagt egal" sind?
Lies bitte, was ich geschrieben habe. Ich habe nie gesagt, dass mir deutsche Emissionen egal sind, sondern dass nationale Maßnahmen ohne globale Wirkung klimatisch irrelevant bleiben. Das ist ein Unterschied.
Lies bitte, was ich geschrieben habe. Ich habe nie gesagt, dass mir deutsche Emissionen egal sind, sondern dass nationale Maßnahmen ohne globale Wirkung klimatisch irrelevant bleiben. Das ist ein Unterschied.
Dein Argument besteht in der behaupteten Unwirksamkeit der deutschen Klimaschutzmaßnahmen.
Dabei unterscheidest Du nicht zwischen kurz- und langfristigen Effekten. Dir scheint die Feststellung zu genügen, dass die kurzfristige Wirkung auf das Weltklima fraglich sei: Was wir in Deutschland aktuell an fossilen Brennstoffen einsparen, würde anderswo umgehend zusätzlich verbraucht werden.
Langfristig durchlaufen wir jedoch eine Transformation hin zu erneuerbaren Energien. Damit müssen wir zwangsläufig beginnen, obwohl wir mit einem Bein noch in der fossilen Welt stehen. Die Gleichzeitigkeit vom Ausbau erneuerbarer Energien und der Verwendung fossiler Brennstoffe ist nicht zu umgehen. Diese Gleichzeitigkeit ist auf der globalen Skala daher kein Argument gegen den Klimaschutz.
In Deutschland verwenden nur noch ganz wenige dieses Argument, dass der deutsche Klimaschutz nutzlos sei. Einer der wenigen Vertreter dieses Arguments ist Hans Werner Sinn auf Youtube, ab und zu ein Artikel in der NZZ und natürlich die Springerpresse. Ansonsten spielt es keine Rolle. Die Transformation hin zu den erneuerbaren Energien wird von allen politischen Lagern außer der AfD gefordert und unterstützt.