Die Ur-Ideologie ist mit Sicherheit eine gute Sache, das was dann daraus gemacht wurde eher nicht.
Was meinst du damit?
Etwa die Gebote und Vorschriften aus dem alten Testament? Da findet sich, neben viel Unsinn und Grausamkeit, in der Tat auch ethisch wertvolles und sogar nützliches; wenn auch wenig.
Meine Lieblingsregeln stammen übrigens aus dem 5. Buch Mose:
Dtn23,13 Und du sollst draußen vor dem Lager einen Platz haben, wohin du zur Notdurft hinausgehst.
Dtn23,14 Und du sollst eine Schaufel haben und wenn du dich draußen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen hast, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist.
Dtn 23:2 Zur Gemeinde des Herrn darf keiner kommen, der verstümmelte Hoden oder Geschlechtsteile hat.
Deshalb also "Habet testes" bei der Papstwahl...
Und offensichtlich war war der Adolf H. aus B. nur nicht religiös, weil sie ihn in dem Verein nicht mitspielen lassen wollten: er hatte ja nur noch ein Ei...
Eieieiei, Abgründe tun sich da auf.
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Ich meine einige der 10 Gebote.
Mehr nicht, wie z.B.
Du sollst nicht töten.
Du sollst Vater und Mutter ehren.
Kenntnis?
Katholischer Haushalt. Kommunionsunterricht, Firmunterricht, Religionsunterricht in der Schule.....................
Tja... ich fürchte, diese Regeln oder Gebote sind Grundlage jeder funktionierenden Gesellschaft, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner der Menschheit und der wurde unabhängig von Deinem Glauben in allen Teilen der Welt „entwickelt“. Daraus könnte man einen Gottesbeweis oder die Anwesenheit von Ausserirdischen oder ganz simpel die Tatsache, dass Gesellschaften ohne diese Regeln nicht erfolgreich waren, ableiten. Je nachdem, ob man Ratze, Däniken oder Dawkins heisst.
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Geändert von Siebenschwein (22.10.2020 um 20:46 Uhr).
Tja... ich fürchte, diese Regeln oder Gebote sind Grundlage jeder funktionierenden Gesellschaft, sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner der Menschheit und der wurde unabhängig von Deinem Glauben in allen Teilen der Welt „entwickelt“. Daraus könnte man einen Gottesbeweis oder die Anwesenheit von Ausserirdischen oder ganz simpel die Tatsache, dass Gesellschaften ohne diese Regeln nicht erfolgreich waren, ableiten. Je nachdem, ob man Ratze, Däniken oder Dawkins heisst.
Ich hingegen fürchte, dass gerade diese Regeln kein gutes Beispiel für den "kleinsten gemeinsamen Nenner der Menschheit" sind. Das Gebot "Du sollst nicht töten" zum Beispiel wird in zahlreichen Staaten überhaupt nicht anerkannt. Und jährlich werden einige tausend Menschen von "funktionierenden Gesellschaften" getötet. Genaue Zahlen weiß man nicht, weil manche Länder sie geheim halten, etwa China, wo nach Einschätzung vieler Beobachter besonders viele Menschen hingerichtet werden. Ob das Gebot "Du sollst nicht töten" von einem Gott kommt oder von Außerirdischen wär mir da erstmal völlig egal. Es sollte meiner Meinung nach jedenfalls universell gelten.
Gott übergab die 10 Gebote auf zwei Steintafeln an Mose. Dieser stieg mit den Steintafeln vom Berg Sinai herab und schritt seinem Volk entgegen, um die Tafeln zu übergeben.
Da musste er feststellen, dass sein Volk am wahren Glauben zweifelte. Es hatte ein goldenes Kalb gegossen, um es anzubeten. Moses wurde wütend. Er zerschlug die von Gott übergebenen Steintafeln im Zorn. Dann befahl er den Umstehenden, sie sollen 3.000 Männer, Frauen, Kinder und Greise mit Schwertern erschlagen. Mose sprach:
"Wer für den HERRN ist, her zu mir!" Da sammelten sich alle Leviten um ihn. Er sagte zu ihnen: "So spricht der HERR, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nachbarn." Die Leviten taten, was Mose gesagt hatte. Vom Volk fielen an jenem Tag gegen dreitausend Mann.
Dann sagte Mose: "Füllt heute eure Hände für den HERRN! Denn jeder ist gegen seinen Sohn und seinen Bruder vorgegangen, damit Segen auf euch komme." (2. Buch Mose, 32, 26-28)
Da hat also Mose die 10 Gebote von Gott erhalten. Darin das Gebot, Du sollst nicht töten. Mose befiehlt daraufhin, wer an den rechten Gott glaube, der solle seinen Sohn, seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nachbarn mit dem Schwert erschlagen. Zur Strafe, weil diese das goldene Kalb angebetet hatten.
Hat Mose falsch gehandelt? Hat er einen falschen Befehl zur Ermordung von 3.000 Menschen gegeben? Die Bibel gibt vier Sätze weiter die Antwort:
"Der HERR schlug das Volk dafür, dass sie das Kalb gemacht hatten, das Aaron gemacht hatte."
Weder Mose noch Gott selbst haben sich um das Tötungsverbot geschert. Denn der Glaubensgehorsam war das wichtigere Gebot. Bereits hier, im alttestamentlichen Kern des Christentums, zeigt sich der Wille und die Bereitschaft, den eigenen Glauben mit Gewalt gegenüber anderen durchzusetzen.
Ich denke, wir sollten vorsichtig mit diesem kulturellen Erbe umgehen. Etwas willkürlich erklärt man heute die 10 Gebote zum wesentlichen Teil dieser kleinen Geschichte mit Gott, Moses und seinem Volk. Aber sind diese Gebote wirklich der Kern der Sache? Schließlich sind diese Gebote sehr simpel und galten bereits lange vor Mose und bei praktisch allen Kulturen der Welt, mit Ausnahme des Verbots anderer Götter. Wesentlich ist doch eher der Teil, der stets verschwiegen wird: Nämlich der Aufruf und widerspruchslose Vollzug der massenhaften Ermordung der eigenen Kinder, Freunde und Nachbarn, um Rache zu vollziehen an jenen, welche anderen Glaubens sind.
Wenn wir diese Geschichte in die heutige Zeit übertragen, sähe sie vielleicht so aus: Mose fliegt mit einem Flugzeug ins World Trade Center, um die Andersgläubigen zu bestrafen. Es sterben 3000 Menschen. Zwischen den Leichen und Wrackteilen findet man einen Zettel mit 10 Lebensvorschriften. Darin: Du sollst nicht töten. Würden wir dann sagen, dieses Gebot sei der wesentliche Kern der Begebenheit und die Urwurzel ihrer Moral? Wohl kaum. Hier stimmt doch etwas nicht. Was meint Ihr dazu?