Aloha zusammen,
Knappenman 2021! Das war es also, mit sechs Jahren Verzögerung meine erste Mitteldistanz. Was soll ich sagen, schön wars. Aber von vorne:
Die Anreise gestaltete sich mit über einer Stunde Stau auf nur drei Stunden Autofahrt etwas zäh, aber dafür wurde sie mit einer top Unterkunft belohnt. Pension Casa Mia in Spremberg kann ich nur empfehlen. Gerade für jemanden wie mich der auswärts echt bescheiden schläft.
Jetzt aber zum Raceday: 5:10 habe ich das erste mal auf den Wecker gesehen. Bei einer Startzeit von 11 Uhr reichlich früh für meinen Geschmack. Also liegenbleiben, rumwälzen, fernsehen. Nur mit schlafen war nichts mehr zu machen. Gegen 7 ging es dann an die Morgenroutine. Da mein Magen zum Wettkampfstart leer sein sollte um nicht das ganze System durcheinander zu bringen war das "Frühstück" sehr spartanisch. Eine Banane, 500ml Iso und ein Gel mussten reichen.
8:30 war Abfahrt und nach einer kleinen Odyssee durch verwinkelte sächsische und brandenburgische Straßen war Reisegruppe Rösicke kurz nach neun Uhr auf dem Parkplatz. Soweit so gut bis dahin alles in Bahnen, wenn man davon ausgeht, dass ich zwei noch nervösere Eltern um herum hatte, die es zu koordinieren galt. Am Ende stand ein funktionsrüchtiger Rennrollstuhl samt Handbike auf der Straße.
Der Veranstalter rund um Rennleiter Harry war wirklich sehr engagiert und hat im Prinzip alles möglich gemacht, was irgendwie ging. Der Wechselplatz war schnell angerichtet, also nochmal schnell aufs Klo, ab in den Neo, ein Gel reindrücken und zum Wasser. Hier wurden kurz noch die Vereinskameraden verabschiedet und dann gings rein ins 19 Grad Kühle Nass.
Mein Körper hat die Temperaturen mit ziemlich viel Spastik begrüßt, sodass der eigentlich geplante Kraulstart auch nach dem Einschwimmen nicht drin war.
11 Uhr war Start der ersten Welle und ca. 8 Minuten später bin ich dann auch vom Ufer rückwärts robbend in die weite des Dreiweibernen Sees gepaddelt. Die Schwimmstrecke war sehr gut mit Bojen alle ca. 150m abgesteckt, sodass auch ich auch in Rückenlage kaum Probleme mit der Orientierung hatte. Zusätzlich hatte ich nach 200m Begleitung durch ein SUP und ab da war es wirklich kein Thema mehr.
Nach ca. 55 Minuten hatte ich dann zwei Arme unter mir die mich wohlbehalten Richtung Rollstuhl getragen haben.
