Und ich kenne keinen Triathleten der nicht Farris al Sultan kennt. Meiner Meinung nach hätte ihm bewust sein müssen, dass sein Wort zumindest in unserer kleinen Gemeinschaft, gewicht hat.
Hat sie Gewicht? Wenn es um Triathlon geht, gewiss. Aber hat seine Meinung innerhalb der Triathlonszene auch in epidemiologischen Fragen eine besondere Autorität?
Ich denke nicht. Ich kenne mich im Triathlon gut aus, aber mir ist niemand bekannt, der Faris als epidemiologischen oder politischen Fachmann einordnet. Sein gesellschaftliches Gewicht in diesen Fragen wird lediglich behauptet, ohne tatsächlich vorhanden zu sein.
Zitat:
Zitat von Trillerpfeife
Er ist eindeutig nicht jemand hier aus dem Forum der seine private Meinung postet.
Er ist nicht aus diesem Forum, aber er äußert seine private Meinung. Das hat er ausdrücklich klargestellt. Missverständnisse sind in diesem Punkt nicht zu erwarten, etwa, dass man fälschlicherweise annähme, er verträte hier die Ansichten der DTU. Solcherlei halte ich an den Haaren herbei gezogen.
....Er ist nicht aus diesem Forum, aber er äußert seine private Meinung. Das hat er ausdrücklich klargestellt. Missverständnisse sind in diesem Punkt nicht zu erwarten, etwa, dass man fälschlicherweise annähme, er verträte hier die Ansichten der DTU. Solcherlei halte ich an den Haaren herbei gezogen.
Wenn Löw seine private Meinung öffentlich äußert, wir diese dann nicht auch automatisch mit seinem Amt verknüpft? Und ihn dann auch ggf belastet..?
Sind wir nur in Deutschland so oder gibt es diese Verknüpfungen auch anderswo?
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früher: sex and drugs and rock `n roll.
heute: betablocker, insulin und kamillentee
Es kommt halt darauf an, inwiefern die Sportler, welche er als Bundestrainer betreut, sich aufgrund seiner privaten Äusserungen in dieser schwierigen Situation gut unterstützt fühlen und sich auf ihn verlassen können, dass sie im Umgang mit den Infektionsrisiken im Training und in der Freizeit von Faris als Bundestrainer bzw. eventuell seinem Stab gut und richtig beraten werden.
Dass ein Bundestrainer seine private Meinung so zugespitzt äussert, finde ich total okay. Er muss halt überlegen, welche Folgen das möglicherweise für die Betreuung der Athleten haben kann.
Hat sie Gewicht? Wenn es um triathlon geht, gewiss. Aber hat seine Meinung innerhalb der Triathlonszene auch in epidemiologischen Fragen eine besondere Autorität?
Ich denke nicht. Ich kenne mich im Triathlon gut aus, aber mir ist niemand bekannt, der Faris als epidemiologischen oder politischen Fachmann einordnet. Sein gesellschaftliches Gewicht in diesen Fragen wird lediglich behauptet, ohne tatsächlich vorhanden zu sein.
Er ist nicht aus diesem Forum, aber er äußert seine private Meinung. Das hat er ausdrücklich klargestellt. Missverständnisse sind in diesem Punkt nicht zu erwarten, etwa, dass man fälschlicherweise annähme, er verträte hier die Ansichten der DTU. Solcherlei halte ich an den Haaren herbei gezogen.
Mir geht es nur darum, dass er seine private Meinung gesagt hat. Das kann er auch gerne tun.Wie jeder andere hier auch. Ob die DTU sich davon distanziert oder nicht ist für mich nicht wichtig.
Aber, auch wenn er es als Privat kennzeichnte, ist er trotzdem der Bundestrainer der Triathleten. So leid es mir tut.
Und wenn wie ich die Trias in meinem Umfeld einschätze, wird da ein Teil schon sagen: " ja der Farris findet es auch überzogen, oder scheisse oder übertrieben"
Und wie du hier im Forum ja auch erlebst. Man muss nicht als epidemiologischen oder politischen Fachmann einordnet sein um ernst genommen zu werden.
Und uns als Hosennaht Volk zu bezeichnen finde ich eher peinlich.
Bei manch anderem hätte ich gesagt. Ok er hat mal einen rausgehauen um in den Medien präsent zu sein. So wie Caty Hummels z.B.
Und der Einwand von qbz ist sehr wichtig. Auch wenn Farris Al Sultan seine private Meinung geäussert hat, wie fühlen und verhalten sich die von ihm betreuten SportlerInnen.
Geändert von Trillerpfeife (21.04.2020 um 13:20 Uhr).
Wenn Löw seine private Meinung öffentlich äußert, wir diese dann nicht auch automatisch mit seinem Amt verknüpft? Und ihn dann auch ggf belastet..?
Sind wir nur in Deutschland so oder gibt es diese Verknüpfungen auch anderswo?
Spinn das Szenario weiter. Stell dir vor, Joachim nennt heute Abend im heute Journal die Regierung „die Vögel aus Berlin“, den Leiter des RKI „mr Inkompetenz“ und behauptet das sei doch alles eigentlich nur eine Grippe.
Darüber hinaus spricht er davon, sich zu schämen „für ein Volk, das nach einem verlorenen Weltkrieg unter einer imperialen Monarchie, einem noch größeren verlorenen Weltkrieg unter einer Nazidiktatur und einer sozialistischen Diktatur immer noch die Hände an die Hosennahnt legt und „Jawohl mein Führer !“, schreit“
Ja, dann würde man mit Sicherheit behaupten, klar ischt sei persönliche Meinung.
In anderen Ländern ist diese Verknüpfung mindestens genauso ausgeprägt.
Insgesamt bin ich erstaunt, was hier alles behauptet werden darf, bei den darauf folgenden Reaktionen aber auf kleinste Feinheiten in der Formulierung geachtet wird und mit Rausschmiss gedroht wird.
Es ist nicht mein Forum, ich halte mich an die Regeln und lasse mich weiter einfangen sollte ich über Ziele hinaus schießen. Aber man darf auch als Moderator / Initiator Kritik hinnehmen und hinterfragen ob das Verhältnis stimmt
Die Diskussion zeigt m.M.n. deutlich, wie der Begriff der Meinungsfreiheit für viele in diesem Land (vielleicht auch anderswo, ich weiß es nicht) sich in den letzten Jahren gewandelt hat. Meinungsfreiheit heißt für mich immer noch, daß man ohne negative Konsequenzen zu fürchten seine Meinung äußern kann, solange man innerhalb der Gesetze bleibt. Nur unter dieser Prämisse gibt es in meinen Augen echte Meinungsfreiheit. Ich kann eine Meinung dumm oder falsch finden, aber deswegen braucht der Betreffende weder berufliche noch private Nachteile zu erleiden (abgesehen davon, daß auch jemand mit einer falschen Meinung zu einem allgeimenen Thema in seinem Fach ein Experte, privat ein netter Kerl und sozial ein empathischer Mensch sein kann; keiner ist auf Grund einer falschen Ansicht allgemein dumm, böse oder verabscheuungswürdig).
Es wird aber offenbar inzwischen von vielen als richtig angesehen, daß "falsche" Meinungen sehr wohl Konsequenzen haben dürfen, ja sollen, für den, der sie öffentlich äußert (nicht nur in diesem Thread und nicht nur in diesem Forum). Die Betonung, daß sie ja nicht gerichtlich verfolgt werden, (sondern "nur" ihren Job verlieren oder sozial geächtet werden sollten o.ä.) kaschiert den Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken, nur dürftig. Es gibt keine echte Meinungsfreiheit, ohne die dazu passende Redefreiheit (eigentlich gibt es Meinungsfreiheit in jeder Diktatur, man sollte die Meinung nur nicht laut aussprechen ). Für mich ist das eine schleichende Einschränkung der Meinungsfreiheit, mit verheerenden Folgen für jede öffentliche Diskussion und für die Offenheit in der Gesellschaft allgemein.
Arnes Haltung finde ich übrigens genau richtig: noch so provokant geäußerte, mäßig konstruktive Aussagen allgemeiner Art, (die wohl auch mit Absicht jede Menge sehr negativer Auslegung ermöglichen, aber diese explizit nie aussprechen) fallen unter die Meinungsfreiheit. Diese stehen zu lassen ist noch lange keine Zustimmung. Persönliche Angriffe, Beschimpfungen und Diffamierung auf Grund wovon auch immer als Gegenreaktion sind keine adäquate Antwort; das kann er sich gerne als Hausherr verbitten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Und uns als Hosennaht Volk zu bezeichnen finde ich eher peinlich.
Ja, ich halte das ebenfalls für eine missratene und unangemessene Formulierung.
Halten wir also fest: Faris hat etwas geschrieben, dass wir beide inhaltlich oder der Ausdrucksweise wegen für falsch halten. Das wird es immer wieder geben, dass jemand gefühlten oder tatsächlichen Quark verzapft und dies mit ehrlicher Überzeugung tut. So etwas wird ausdiskutiert und fertig.
Die Diskussion zeigt m.M.n. deutlich, wie der Begriff der Meinungsfreiheit für viele in diesem Land (vielleicht auch anderswo, ich weiß es nicht) sich in den letzten Jahren gewandelt hat. Meinungsfreiheit heißt für mich immer noch, daß man ohne negative Konsequenzen zu fürchten seine Meinung äußern kann, solange man innerhalb der Gesetze bleibt. Nur unter dieser Prämisse gibt es in meinen Augen echte Meinungsfreiheit. Ich kann eine Meinung dumm oder falsch finden, aber deswegen braucht der Betreffende weder berufliche noch private Nachteile zu erleiden (abgesehen davon, daß auch jemand mit einer falschen Meinung zu einem allgeimenen Thema in seinem Fach ein Experte, privat ein netter Kerl und sozial ein empathischer Mensch sein kann; keiner ist auf Grund einer falschen Ansicht allgemein dumm, böse oder verabscheuungswürdig).
Es wird aber offenbar inzwischen von vielen als richtig angesehen, daß "falsche" Meinungen sehr wohl Konsequenzen haben dürfen, ja sollen, für den, der sie öffentlich äußert (nicht nur in diesem Thread und nicht nur in diesem Forum). Die Betonung, daß sie ja nicht gerichtlich verfolgt werden, (sondern "nur" ihren Job verlieren oder sozial geächtet werden sollten o.ä.) kaschiert den Versuch, die Meinungsfreiheit einzuschränken, nur dürftig. Es gibt keine echte Meinungsfreiheit, ohne die dazu passende Redefreiheit (eigentlich gibt es Meinungsfreiheit in jeder Diktatur, man sollte die Meinung nur nicht laut aussprechen ). Für mich ist das eine schleichende Einschränkung der Meinungsfreiheit, mit verheerenden Folgen für jede öffentliche Diskussion und für die Offenheit in der Gesellschaft allgemein.
Arnes Haltung finde ich übrigens genau richtig: noch so provokant geäußerte, mäßig konstruktive Aussagen allgemeiner Art, (die wohl auch mit Absicht jede Menge sehr negativer Auslegung ermöglichen, aber diese explizit nie aussprechen) fallen unter die Meinungsfreiheit. Diese stehen zu lassen ist noch lange keine Zustimmung. Persönliche Angriffe, Beschimpfungen und Diffamierung auf Grund wovon auch immer als Gegenreaktion sind keine adäquate Antwort; das kann er sich gerne als Hausherr verbitten.