Willkommen im Club
Nee, ehrlich - mich betrifft das ähnlich (oder sogar schlimmer) und schon länger. Manchmal ärgert es micht, dann will ich es ändern - und manchmalbgegegne ich dem mit gelassener Akzeptanz. Was ich sehe: wenn ich deutlich mehr schwimme, z.B. im Winter, werde ich auch schneller. Wenn ich reduziere, aber auch wieder langsamer. Umfang wirkt also. Aber nicht so stark, dass sich das lohnen würde, dauerhaft mehr Zeit ins Schwimmen zu stecken. Die kostbare Trainingszeit ist gerade bei längeren Distanzen sicher effektiver im Rad- oder Lauftraining investiert.
Wenn Du also sowieso wenig Zeit hast, versuche es über Technikübungen und vergiss vor allem nicht, Spass zu haben.
Good luck.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ich werfe noch möglicherweise fehlende Beweglichkeit der Schultern/Oberkörper in den Raum. Dadurch generiert man unter Umständen, je nach Ausprägung, auch erheblich an Wasserwiderstand und bleibt in "seinem" Tempo. Das ist leider auch eines meiner Probleme...
- Zeit ist nicht so schlecht für Anfänger: ja ich war auch sehr überrascht, wenn ich an den schwierigen Anfang denke. Als ich aus dem See kam, dachte ich erst, dass ich die Zeit falsch gestoppt hatte. Zumal ich zwischenzeitlich kleinere Panikattacken hatte, mit so vielen Schwimmern links, rechts, unter und über mir . Allerdings anfangs hatte ich kleine Erfolgserlebnisse nach jeder Woche im Becken, jetzt eben die Stagnation/Plateau, was mich etwas demotiviert.
- Zu wenig Schwimmeinheiten: stimmt, wenn ich 1 mal pro Woche laufe und mich beschwere, dass ich nicht schneller werde, dann liegt es erstmal auf der Hand, dass 2-3 Einheiten mehr pro Woche notwendig sind. Aber schon jetzt ist zweimal pro Woche so ein Kraftakt und ich muss ständig berufliche und private Verpflichtungen jonglieren. Eine dritte Einheit bringe ich aktuell nicht unter (vielleicht im Frühjahr/Sommer wieder wenn man in den See kann). Laufen kann ich notfalls um 5 Uhr/22 Uhr mit Stirnlampe oder mich auf die Rolle setzen. Beim Schwimmen muss ich nach den Öffnungszeiten gehen und dann ist es jedesmal Glücksspiel, ob ich sauber die Bahnen ziehen kann oder im Zickzack um Aquajogger und altdeutsch Rückenschwimmer. Aber die Idee von alternierenden Trainingswochen mit Schwimmfokus finde ich gut!
- Kraft steigern: hier glaube ich, dass ich die geringste Stellschraube habe. Ich mache schon seit vielen Jahren Krafttraining (mit Gewichten und auch mit Körpergewicht - kein Bodybuilder mit Muskelbergen, aber gut trainiert). Ich glaube eher, dass mein Schwimmen schon jetzt sehr stark von Krafteinsatz geprägt ist, ansonsten wäre ich noch viel langsamer.
- Technik verbessern: ich glaube immer noch, der größte Hebel, auch wenn man hier nie “perfekt” werden kann. Mein Schwimmtrainer im Technikkurs hat gesehen, dass mein gestreckter linker Arm beim Ausatmen (nach rechts) viel zu früh absinkt und ich dadurch kaum ins Gleiten komme. Das merke ich auch. Ich mache Bahn für Bahn Abschlag als Übung dagegen und dann geht es 50m gut und dann merke ich wieder wie der Arm sinkt. Bei 4er Atmung merke ich dann deutlich den Unterschied in der Wasserlage, dass mich die Atmung einfach aus der Balance wirft. Theoretisch Problem erkannt, aber das abzustellen, ist so schwierig für mich und mühsam. Ansonsten hat der Trainer eher “Kleinigkeiten” gesehen, die zu verbessern sind (die sich sicherlich auch summieren können). Das gleiche Trainerteam bietet auch Einzelstunden mit Videoanalyse an - das möchte ich mir vielleicht als Weihnachtsgeschenk gönnen.
- Geduld/Zielsetzung: nächstes Jahr möchte ich noch 1-2 Halbdistanzen machen. Aber mein großes Ziel ist 2027 die erste Langdistanz. Und da denke ich mir manchmal, dass die knappe Trainingszeit besser auf dem Rad und in den Laufschuhen aufgehoben ist. Wenn ich bis dahin auch 2:00 Pace auf 3.8km schaffen könnte wie auf der Halbdistanz, dann wären das 1:16h. Wenn ich eine Zielzeit zwischen 10-12h anpeile, dann ist Schwimmen halt nur ca. 10% der Gesamtzeit (sollte ich 1:45 Pace schaffen, wäre ich "nur" 10 Minuten schneller, d.h. nur 1-2 Prozent schneller auf die Gesamtzeit). Bei sagen wir 10-15h Training pro Woche und davon 1-2h Schwimmen, passt das ja prozentual. Oder ist das Mathe für schwimmfaule Triathleten?
Ein wenig.
Wenn du 1:16h schwimmst, fährst du auch mit 1:16h Schwimmern Rad.
Das kann dazu führen, dass du zwar nur überholst aber dennoch die anderen, mit denen du sonst fahren würdest, schneller fahren als du.
D.h. du erwischt keine gute für dich passende Radgruppe.
Ich würde tatsächlich einen heftigen Schwimmblock einbauen und das Krafttraining als solches weglassen (und vielleicht ein paar Stabiübungen abends auf der Couch machen, falls nötig).
Wenn du Wettkämpfe machst, bei denen der Neo erlaubt ist, würde ich sehr viel mit Pullkick oder Pullbuoy schwimmen.
Du kannst dich dann besser auf deinen Armzug konzentrieren und diesen optimieren.
- Technik verbessern: ich glaube immer noch, der größte Hebel, auch wenn man hier nie “perfekt” werden kann. Mein Schwimmtrainer im Technikkurs hat gesehen, dass mein gestreckter linker Arm beim Ausatmen (nach rechts) viel zu früh absinkt und ich dadurch kaum ins Gleiten komme. Das merke ich auch. Ich mache Bahn für Bahn Abschlag als Übung dagegen und dann geht es 50m gut und dann merke ich wieder wie der Arm sinkt. Bei 4er Atmung merke ich dann deutlich den Unterschied in der Wasserlage, dass mich die Atmung einfach aus der Balance wirft. Theoretisch Problem erkannt, aber das abzustellen, ist so schwierig für mich und mühsam. Ansonsten hat der Trainer eher “Kleinigkeiten” gesehen, die zu verbessern sind (die sich sicherlich auch summieren können). Das gleiche Trainerteam bietet auch Einzelstunden mit Videoanalyse an - das möchte ich mir vielleicht als Weihnachtsgeschenk gönnen.
Das heißt, du kennst das Problem oder zumindest eines davon, aber weder die Ursache noch die Lösung. das Absinken beim Atmen kann verschiedene Ursachen haben, z.B. die falsche Kopfhaltung beim Atmen (zu hoch, nach vorne atmen,...), fehlende Körperspannung, falscher Armzug.... Der nächste Schritt wäre also die Ursachensuche. Erst dann kannst du effektiv an der Lösung arbeiten z.B. (aber nicht ausschließlich) mit gezielten Technikübungen. Einfach nur Abschlag zu schwimmen, ist wenig effektiv.
Ansonsten gehöre ich zur Wenig-aber-mit-Qualität-Fraktion. Auch mit 1-2 mal Schwimmen ist aus meiner Sicht ein Verbesserung möglich, wenn man die Zeit im Wasser effektiv nutzt, um an seinen Schwächen zu arbeiten. In deinem Fall wäre das eben zuerst einmal Technik und Wasserlage. Ein Block mit größeren Umfängen kann da durchaus Sinn machen, wenn man eben diese Zeit gut nutzt. Mit mehr Zeit im Wasser wirst du auch ein deutlich besseres Gefühl im Wasser bekommen. Langfristig mehr als 2mal im Wasser sehe ich nur als notwendig an, wenn man <15min/1000m anstrebt.
Das heißt, du kennst das Problem oder zumindest eines davon, aber weder die Ursache noch die Lösung.
Das finde ich einen wichtigen Punkt. Aus meiner Sicht braucht man als schlechter Schwimmer in der Regel keine High-End-Schwimmanalyse. Grobe Technikfehler, die meistens die erste Baustelle sind, erkennt man in der Regel selber oder jeder halbwegs erfahrene Schwimmer kann die einem sagen.
Viel schwieriger ist da das gezielte Beseitigen der Ursachen, welche für die technischen Fehler verantwortlich sind. Ich hab da einige Coaches getestet und die meisten spulen halt leider nur ihren Standardstiefel für Schwimmen ab, statt einer individuellen Lösung.
Vielleicht sehe ich das auch falsch, ich hab da didaktisch natürlich keine Ahnung vom Schwimmen, aber wenn z.B. bei mir als jemanden mit grottenschlechter Schulterbeweglichkeit, jemand unbedingt stundenlang am hohen Ellenbogen über Wasser arbeiten will, obwohl mir das ungefähr so leicht fällt, wie ein Doppelsalto und ich sehr viele schnellere Leute mit ner Windmühle in den Armen kenne, stelle ich da schon prinzipielle Fragen.
Was bei mir sehr viel hilft, ist oft schwimmen , gar nicht unbedingt viel. Kostet aber halt viel Zeit.
Technikorientiertes Zugseiltraining finde ich auch hilfreich, weil man damit zeiteffektiv ggf. zentrale Probleme wie Anstellen oder den Übergang von Zug zur Druckphase, der bei schlechten Schwimmern oft mies ist, verbessern kann.
Ansonsten zeitnah zum Wettkampf hin die TrainingsFrequenz steigern. 3-4 mal Schwimmen im Winter und dann die letzten 8 Wochen seltener, weil man einfach keinen Bock oder Zeit mehr hat, ist die schlechteste Lösung.
Komisch, dass das Wort "Intensität" im ganzen Thread noch nicht aufgetaucht ist. Schneller schwimmen lernt man (auch) durch schneller schwimmen, zumal mit einem höheren tempo oft auch die Wasserlage etwas besser ist.
Bei einem Erwachsenen mit 1-2 mal Schwimmen die Woche sehe ich große technische Änderungen skeptisch. Oft sind Erwachsene in ihrer Frequenz begrenzt, können die Arme gar nicht schneller bewegen. Da heisst es erst einmal Speed über Unterdistanzen aufbauen und diesen dann konditionieren.
Wie kann zb die 100m Intervall Pace 1:50 sein, und die 400m GA1 Pace2:00? Das läuft doch dann fast auf dasselbe raus, wenn du dann mal 400m auch Pace schwimmst. Auch wieder ein Problem vor allem im Mastersbereich...es wird zuviel in denselben Intensitäten geschwommen. Bei mir im Nachwuchs ist es immer deutlich zu sehen....wenn die Zubringerleistungen auf den Unterdistanzen nicht stimmen, ist man auch auf den längeren Strecken bei wünsch-dir-was und hat dort keine Chance auf bestimmte Zeiten.
Ich würde auch sagen: Technik ist das A und O. Aber wie verbessern?
Ergänzend zu dem bisher Gesagten:
bei einem Coach muss man Glück haben. Oft sehe ich, wie die Coaches am Beckenrand stehen mit abgeklapptem Oberkörper und z.B. das Wasserfassen demonstrieren. Das für sich selbst im Wasser umzusetzen ist extrem schwierig, weil die Selbstwahrnehmung echt schwer ist. Daher mein Tipp: das Buch total immersion von Terry Laughlin, da fängt man ganz von vorne an mit wunderbar nachvollzoehbaren Übungen zur Wasserlage. Das hat mir seinerzeit ermöglicht, ganz relaxed zu schwimmen, was vorher unmöglich war.
Und ich fand es hilfreich, die Bewegung zu visualisieren, z.B. durch Zeitlupen-Videos, wie hier bei swim smooth Freestyle Stroke Analysis: Pro Triathlete Scott Neyedli
Alt, aber gut.
Viel Erfolg!
Gruß Peter
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Man kann sich jeden Tag auf's Neue wundern.