Was erwartest du von der Messung unter Belastung? Ist doch einfach verschwendeter Streifen, da steht ja dann nicht plötzlich drauf „hallo ich messe zu hoch“ …
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Zitat:
Zitat von bigjuergo
du bist der beste, aber leider nicht der schnellste
Was erwartest du von der Messung unter Belastung? Ist doch einfach verschwendeter Streifen, da steht ja dann nicht plötzlich drauf „hallo ich messe zu hoch“ …
Also, zunächst gab es bei jedem meiner Laktattest, die ich noch rekonstruieren konnte, immer erstmal einen Ruhelaktatmessung vor Belastungsbeginn. Also das sollte schon mal halbwegs zuverlässig passen.
Alles weitere ist vielleicht eine Berufskrankheit, aber zunächst muss ich ja mal verstehen was das Ding überhaupt misst und wie belastbar die Werte sind. Außerdem braucht's auch etwas Übung, bis die Probenentnahme ohne Fehler funktioniert. Ich glaube nicht, dass ein Laktatmessgerät und ein Haufen Teststreifen mich schneller machen, aber ich würde gerne was lernen und irgendwer muss das Ding ja testen.
Gestern mal nach einem entspannten 90min Lauf ca. 5min nach Ende der Belastung gemessen und auf 1.4 mmol/l gekommen - das klingt schon mal nicht unplausibel und lässt mich hoffen, dass das Gerät taugt.
Was ich bei mir festgestellt habe: Ruhelaktat 2,5mmol/l, nach 20min einfahren 1,5mmol/l. nach 40min einfahren 0,8mmol/l. Wenn ich dann die Leistung steigere, steigt auch die Laktatkonzentration wie im Lehrbuch beschrieben.
Hi Dembo,
ich habe gerade mal in meinen Aufzeichnungen nachgeschaut, und mein Ruhelaktatwert lag zwischen 1,3 und 1,7 mmol/L mit einem Mittelwert von eher 1,6mmol/L. Die Messungen stammen sowohl aus Leistungsdiagnostiken (Messung am Ohrläppchen) als auch von mir selbst (Messung am Finger).
Ruhelaktat bedeutet bei mir übrigens: Messung auf dem Laufband stehend bzw. auf dem Rad sitzend bevor es losgeht.
Ich habe mir eine best practice für die Probenahme erarbeitet (hat mich einige Messstreifen gekostet ):
Danke für den vielen, hervorragenden Input. Ich habe gerade noch mal mit meinen Trainer gesprochen, der meinte auch, dass Ruhelaktat nüchtern am morgen messen vielleicht nicht die beste Idee ist: Man ist nach dem Aufwachen ja zunächst etwas dehydriert und das könnte zumindest theoretisch Probleme machen.
Ich denke, der nächste Versuch wird auf der Rolle bei Ausdauerbelastung stattfinden und dann schaue ich mal, ob es genauso läuft wie erwartet: Mit zunehmender Dauer geht die Konzentration runter.
Okay, noch ein Update, aber ich denke, das Ding funktioniert und für gerade mal EUR 270,- werde ich da sicherlich ein paar interessante Informationen rausziehen und etwas Spaß haben. Hab gerade eine 2h Rolleneinheit für ein paar Experimente genutzt:
Messung vor der Belastung: 1.6 mmol/l - klingt vernünftig, hab 40min vorher noch was gefuttert.
nach 40min entspanntem Pedalieren: 1.1 mmol/l - fein
danach bin ich ein kleines Rennen mitgefahren um es mental etwas entspannter zu machen, hab versucht möglichst gleichmäßig Leistung zu produzieren, ging mir also nicht um die Platzierung. Am Ende waren es auch ca. 40min, average power war 290W und Laktat kurz nach der Zieldurchfahrt: 1.8 mmol/l. Da 290W für mich immer noch deutlich unter der Schwelle ist, halte ich auch die Messung für valide. Vielleicht hätte ich noch etwas flotter nach Belastungsende Messen können.
Danach noch 20min sehr entspannt ausfahren (ca. 150W average) und messen: 0.8 mmol/l.
Soweit also alles gut, mal schauen, wann ein echter Rampentest in den Trainingsplan reinpasst.
Einstichtiefe sollte ausreichend sein, damit man nicht so quetschen muss (Vermeidung Verdünnung des Bluttropfens)
ersten Tropfen verwerfen
Probenahme ohne Hautkontakt durch den Teststreifen (senkrecht zum Blutstropfen)
Super und danke - so in etwa mach ich's auch. Ein Zusatz hab ich jetzt noch eingebaut, da ich irgendwo aufgeschnappt habe, dass zum einen Schweiß auch Laktat enthalten kann und Laktat nicht in Alkohol gelöst werden kann: Ich hab den Finger direkt vor der Messung noch mal in ein Glas Wasser gesteckt und dann abgetupft. Ist vermutlich nicht ganz optimal, da ich damit die Desinfektion wieder ziemlich in Frage stelle, aber ob die wirklich erforderlich ist? Eventuell könnte ich auch erst Wasser, dann Desinfektionsspray und dann noch mal abtrocknen als Protokoll verwenden. Vielleicht frage ich mal ein paar befreundet Mediziner und Leistungsdiagnostiker.