Sonntags ist ein sehr guter Tag für das erste Mal. Sei es jetzt ein Triathlon oder manch andere Sache
Dieses Mal war es das erste mal auf der Mitteldistanz. Das würde mir so richtig bewusst als ich meine zitternde Hand in der Startbox angeschaut habe. Da hat mich ein anderer Athlet gefragt "Nervös". Das war ich. Wie vor 'dem' ersten Mal.
Nun bin ich keine Jungfrau mehr, auf der Mitteldistanz. Zurück zum Zeitpunkt, als ich noch jungfräulich war.
Begonnen hat das ganze ja schon letztes Jahr, als ich mich angemeldet habe. Damals habe ich nur auf den Termin und die lokale Nähe geschaut. Da war die Challenge Walchsee am besten gelegen. Damals war mir die Strecke egal und was 'ETU Europameisterschaft' wusste ich auch noch nicht richtig. Also.. Angemeldet. Zielzeit habe ich mir damals 5h15m ausgerechnet. Dann ging es ins Auslandssemester und weit weg vom Training. Vom geordneten Training in Deutschland zum Durcheinander alles, wenn Zeit ist. Als ich dann in Daegu eine Olympische Distanz sehr gut gefinishet habe (für das Training). Das super nette Team vom Walchsee angeschrieben und meine Zeit auf 4h50m setzen lassen. Super nett: Haben meine Mika Timing Chip und meine neue DTU Lizenz nachgetragen. Noch netter: Ich habe die Chipmiete und die Lizenz Gebühren zurückbekommen. Top, Daumen hoch.
Sprung zum Freitag vor der Challenge. Die Packliste durchgegangen und alles einsortiert in die richtigen Taschen. Ist eine richtig lange Liste, wenn ich so die Vorschlagslisten zum Packen sehe. So Sachen wie Stirnband, Babypuder, Corny Müsliriegel (ist meine Rennrad Ernährung), 2 leere Flaschen für Getränke. Ganz viele Sachen, die man so ganz unbedingt benötigt.
Am Samstag früh die Sachen ins Auto verladen und ab ging es mit meiner Mum auf die Autobahn. Vorbei an München bis Rosenheim und dann nach Süden. Runter von der Autobahn und die letzten Kilometer bis Walchsee. Dort gab es meine Startnummer und alles was man wissen muss. Auch die Wettkampfbesprechung war dort. Parkplätze, so la la. Halle war echt super und das Mikro in der Mitte der Halle gut zuhören. Leider haben viele Zuhörer oft geredet, so dass man hinten anscheinend nicht viel mitbekommen hat. Rücksichtnahme auf andere ist doch ein Motto als Triathlon. So war das nicht sehr Rücksichtsvoll.
Nach dem Race Briefing bin ich mit dem Auto die steilen Serpentinenstraße bei KM 33 abgefahren. Da geht es wirklich steil und mit 2 mal U-Turns hinunter. Für Teilnehmer der nächsten Rennen dort: Strecke unbedingt vorher anschauen! Die erste Abfahrt bei circa 10-15 km ist nahezu ohne Bremsen zu fahren. Die Abfahrt bei 33km muss gebremsten werden, sonst geht es gegen einen Baum und falls ihr davon keinen trefft: 20m geht es locker hinab.
Am Abend waren wir auf der Pasta aka 'Kaiserschmarren' Party. Waren direkt um 18 Uhr dort. Schlangen von 3-4 Leuten, viel Platz. Pasta gut, Kaiserschmarren top, Getränke super. Bauch schön mit Nudeln voll geballert. Ab in die Pension und ins Bett. Der Tag war etwas anstrengender als erwartet. Um 9 Uhr habe ich wie ein Stein geschlafen.
Sonntag, kleines Frühstück aus 1 1/2 Semmeln mit Marmelade. Das war es. 7 Uhr aus der Herberge und ab nach Walchsee. Um kurz nach 7 haben wir das Auto abgestellt und ab in die sehr ruhige Wechselzone, die Radschuhe befestigt, die Riegel in die Oberrohrtasche. Den Rad- und Laufbeutel abgelegt. Das war mal etwas Neues für mich nicht alles am Fahrrad zu haben und abzulegen. Zwei Ort auf dem Weg zum Ziel, die ich mir einprägen durfte. Hat aber sehr gut geklappt. Es waren die Startnummer und mein Helm (mit Brille eingeklemmt) in Beutel eins und die Laufschuhe und das oben erwähnte Stirnband in Beutel 2.
Danach wieder raus aus der Wechselzone und zurück zum Auto, Umziehen und in den Einteiler rein. After Race Beutel gepackt und der Mama die Kamera in die Hand gedrückt. Alles sehr gemütlich und dann war es bereits Viertel vor 9. Die Zeit fliegt an einem solchen morgen an einem vorbei. Und trotzdem konnte es mir nicht schnell genug gehen ins Wasser zu kommen. Um 9.20 habe ich mit lockerem Joggen und etwas dehnen angefangen. 9.35 ging es für 15 Minuten ins Wasser, wobei ich nur 5 Minuten davon richtig geschwommen bin.
Dann war es soweit. Startboxen wurden für die Open Race Starter geöffnet. Für mich ging es in das erste Drittel der 30-35 Minuten Box. 32 Minuten war ungefähr mein Ziel fürs Schwimmen.
10:03 ging es für 7 andere und mich dann endlich los. Ab ins Wasser, ein letzter Druck auf der Uhr und circa 5 Stunden Sport lagen vor mir.
Das Schwimmen: Sehr stark begonnen, noch besser zu Ende gebracht. Am Anfang habe ich mich sehr darauf konzentriert ein paar Beine und einen guten Wasserschatten zu finden. Der Kollege ist mir dann zu sehr Schlangenlinien geschwommen. Erstmal alleine von Boje Eins bis 2 weiter geschwommen, erste Rechts-Kurve und da waren Sie. Die perfekten Beine im perfekten Tempo um sich perfekt dran zuhängen. Bis zur zweiten Kurve hinterher. Was ich dann gemerkt habe: Ich konzentriere mich zu sehr auf die Beine vor mir und nicht auf mich selbst. Auch wenn es verlockend war weiter zu folgen, weg von den Beinen und auf die eigene Technik geschaut. Die Strecke zurück zum Wasser-Ausstieg sehr schön hinter mich gebracht. Nach 30m35s aus dem Wasser gestiegen. 1m37s pro 100m und damit sehr stolz (Rückblickend Allgäu 1m41s) auf das Schwimmen.
Wechselzone 1. Beutel direkt gefunden und ab ins Zelt. Ausgeschüttet was im Beutel war, den Neo ausgezogen. Der coole Helfer (Danke an alle Helfer!!!) hat meinen Neo und meine Badekappe+Brille in den Beutel gepackt. Auf meine Nachfrage, ob das so passt, kam ein kurzes Ja. Sehr gut. Beutel in seinen Händen gelassen und raus aus dem Zelt.
Teil 2: Radfahren. Schuhe Anziehen ging sehr gut, da die Strecke Flach los gegangen ist. Mit 50 aus Walchsee geschossen und die ersten Kilometer hinter mich gebracht. Dann ging es rechts ab und die ersten Hügel hoch. Beine waren direkt da und ich konnte gut die Berge hoch treten. Ab dem höchsten Punkt kam der schönste Teil der Radstrecke. Die Abfahrt von Schwendt nach Kössen. Kein Bremsen und einfach runter scheppern. Höchste Geschwindigkeit lag bei 73 km/h (in Runde 2 auf der Abfahrt). Dann wieder von Kössen nach Walchsee und raus in den zweiten Teil der Runde. Die Anstiege gingen in beiden Runden sehr gut, auch nach 70 Kilometern. Dann kam die oben Beschriebene Abfahrt mit den Serpentinen. Erste Runde die Kurven etwas spitz angefahren, zweite Runde etwas weiter und dadurch auch schneller runter. Sehr glücklich die Kurven hinter mich gebracht zu haben, nach meinem Sturz am Wörthsee vor 4 Wochen war ich immer noch nicht ganz sicher. Dann ging es den längsten, anspruchsvollsten Anstieg nach oben. Dort, im Anstieg kurz vor der Spitze, lag die letzte Verpflegungsstation. Einmal schön mit einer Flasche Wasser übergossen, bevor es nochmal angenehm nach unten gegangen. Es wurde richtig warm und die Sonne schien, strahlend blauer Himmel. Ich habe mir auf der gesamten Radstrecke wahrscheinlich 2 Flaschen Wasser über den Kopf/Körper geschüttet. Gegessen habe ich 1 Riegel auf der gesamten Radstrecke. Die erste Hälfte nach 60 Kilometern, Teil zwei um Kilometer 75. Zwischen Frühstück und Ziel war das die einzige feste Nahrung die ich zu mir genommen habe.
Wechsel Nummer 2. Rad abgestellt und ab zum nächsten Beutel. War schon komisch mit dem Helm noch auf dem Kopf wieder loszulaufen, zwar nur ein paar Meter. Aber war komisch.
Auch dieses mal eine nette Helferin gehabt, die mir meine Helm und meine Radbrille eingepackt hat. Stirnband auf und Laufschuhe, ohne Socken, angezogen.
Dann ging es raus auf die Laufstrecke, welche bereits gut besucht war. Für mich aber erstmal sehr langsam. Nach 500 Metern erstmal aufs Klo gesprungen und die Getränke vom Radfahren raus gelassen. Das tat schon mal sehr gut. Leider dann die ersten 3 Kilometer abwechselnd gelaufen und gegangen, da ich Seitenstechen hatte. Nach der zweiten Verpflegungsstation ging es besser und ich konnte endlich mit etwas Tempo laufen. Bei jeder Verpflegungsstation bin ich gegangen um genug zu trinken. An einer Station ist leider das Wasser ausgegangen. Dauerte in 2 der 4 Runden etwas um einen Becher Wasser zu bekommen. Eine 3 Verpflegungsstation würde dem Rennen sicher sehr gut gehen. Meine Idee dafür (wer die Strecke kennt kann sicher was dazu sagen): Am Schwimmstart bzw in diesem Gebiet eine Station, dann als zweite Station die jetzige erste Station und die jetzige zweite Station 500 Meter früher am „Fuß“ des „Hügels“.
In der Hitze am Nachmittag waren die Abstände zwischen den beiden Stationen sehr weit. Auf Runde drei wurde es etwas bewölkter und kühler. Mein Stirnband habe ich nach Runde 1 an die Mama übergeben, da mir das deutlich zu warm auf dem Kopf geworden ist.
Von Runde 2 und 3 weiß ich nicht mehr viel. Ich könnte nicht sagen, wie ich dort gelaufen bin und ob ich viele überholt habe oder überholt wurde. Ich war so im Tunnel das Rennen zu finishen, da weiß ich nur noch wenig von.
Pro Runde wurden es weniger Athleten die auf die Laufstrecke gegangen sind. Man konnte trotz der teilweise engen Laufstrecke (max. 2 Personen nebeneinander) zu jedem Zeitpunkt gut überholen oder überholt werden.
Nachdem ich zum letzten Mal den Anstieg auf der gegenüberliegenden Seiten zum Ziel habe ich die 2 Kilometer genossen. Und um den Bogen zum Anfang zu spannen: Ich war froh in weniger als 10 Minuten meine Mitteldistanz-Jungfräulichkeit zu verlieren. Und dann war es soweit. Mit einem anderen Athleten auf die Zielgerade eingebogen. Auf dem Zielfoto etwas bescheiden gekuckt, vermute ich mal :D Aber überglücklich und k.o. Die Medaille um den Hals gehangen bekommen. Ich konnte dann 20 Minuten nichts essen sondern nur Wasser trinken. Dann gab es kleine Bissen von einer Laugensemmel und es wurde immer mehr Bissen. Was mich dann zum mehr Essen motiviert hat war eine Salami Pizza und der gute Schoko Kuchen.
Gegen 17 Uhr hatte ich mein Rad und alle Beutel aus der Wechselzone. Alles im Auto verstaut und es ging zurück nach Deutschland.
Zusammenfassend war es ein sehr guter Tag mit einem sehr guten Rennen für mich. Für die Zeit-Fans: 30m35s Schwimmen, 2h30m Radfahren (85km, 975hm, Garmin Forerunner 920), 1h41m30s Laufen und dazu die Wechsel. Gesamt ergab das eine Zeit von 4h46m45s. Mein Ziel von Sub 5h habe ich damit geschafft. Vor allem bin ich mit allem sehr zufrieden. Mit dem Schwimmen, mit dem ersten Wechsel, mit dem Radfahren, mit dem zweiten Wechsel, mit dem Laufen (bis auf die ersten 4km). Achwas. Auch mit den ersten 4km bin ich zufrieden
Ich bin sehr glücklich das Rennen so hinter mich gebracht zu haben und froh heile im Ziel angekommen zu sein. Überglücklich, dass ich alle Disziplinen gemeistert habe und hoch motiviert für die nächsten Rennen.
Worüber ich noch schreiben möchte ist ein kleines Feedback zum Rennen am Walchsee, aber das kommt in einen nächsten Post. Dieser ist bereits lange geworden und vielleicht findet sich ja bereits ein Feedback Thema.
Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Eindruck in mein Rennen gegeben habe.
Rechtschreibung und Grammatik sind jetzt mal noch nicht ganz korrigiert. Muss ich die Tage einmal machen.
Bis dahin, eine schöne Woche
Tom