Die FTP ist eine Basisgröße zur Bestimmung der Trainingsbereiche und zur Ableitung der Wettkampfpace. Viele Leute sind Indoor weniger leistungsfähig als Outdoor. Das hat mit der Psyche, aber auch mit der Kühlung zu tun. Ich selber bringe Indoor mit Standventilator und Outdoor ähnliche Leistungen. Das scheint aber eher die Ausnahme zu sein.
Wenn du nun Indoor deinen FTP-Test machst, kann es aus oben genannten Gründen, sehr leicht sein, dass du auf Basis unpassender Zahlen, deine Outdoor-Radtrainings steuerst. Keine gute Lösung... Der Captain hatte es im Prinzip schon gesagt.
Wenn du allerdings eine Basisgröße zur Steuerung deines Rollentraining brauchst, dann mache den FTP-Test auf der Rolle.
Gruß Martin
P. S. Auf Golden Cheetah als Analysetool stehe ich auch. Das ist ein mächtiges, kostenloses Programm. Erst wenn man sich reinarbeitet, begreift man, was man damit alles anstellen kann.
P. S. Auf Golden Cheetah als Analysetool stehe ich auch. Das ist ein mächtiges, kostenloses Programm. Erst wenn man sich reinarbeitet, begreift man, was man damit alles anstellen kann.
Hallo dherrman, etwas unübersichtlich, was du da einkopiert hast. Aber ich habe mich da mal durchgewurstelt.
Offenbar hast du beim FTP-Test
beim 5-Minuten-Allout eine AVP (Durchschnittsleistung) von 244 Watt und
beim 20-Minuten-Intervall eine AVP von 229 Watt erbracht.
Falls du gut ausgeruht in diesen Test gegangen bist kann man momentan von einer FTP zwischen 215 und 220 Watt ausgehen. (Rein rechnerisch würde man auf 217,5 Watt kommen.) Besser ist natürlich ein 60-Minuten-Test. Aber wer macht den schon?
Trotz allem hast du offenbar in den Athletendaten noch eine FTP von 250 Watt und eine W' (anaerobe Kapazität) von 20.000 Joule stehen. Diese Zahlen muss man manuell eintragen und sie sind augenscheinlich nicht aktuell. Dennoch errechnet Golden Cheetah aus diesen unter "Werkzeuge/Optionen/Athlet/Leistungszonen" in den Athletendaten eingetragenen Zahlen deine Leistungszonen "Z1" bis Z7" und außerdem noch deine Trainingsstresswerte. Damit das alles Sinn macht solltest du die aktuellen Athletendaten eintragen.
Du fragst, was bei der CP mit Ober und Untergrenze gemeint ist. Golden Cheetah spricht von einer Ober- und Untergrenze der "Leistungszonen" als Trainingsbereiche. Meinst du das? Wie sich diese Trainingszonen defnieren und was sie für besondere Effekte hat findest du hier auf Seite 9ff. PDF von Hunter Allen und Andrew Coggan zum Leistungsbasierten Training.
Das PDF ist ein sehr informativer, relativ kompakter Einstieg ins Thema. Aber vielleicht kennst du das PDF oder das gedruckte, umfassendere Buch schon ein wenig.
Was dein Pacing bei der Challenge Roth betrifft:
Coggan geht bei der Langdistanz von einer
AVP von 68 bis 78 % FTP
und von einer
NP 70 bis 76 % FTP aus.
Auch das ist wieder eine gewisse Bandbreite. Aber wir sind ja auch unterschiedlich langzeitbelastbar. Dennoch geben diese Normwerte einen Anhalt um sich selber anzutesten und sich selber eine Zielvorgabe zu machen.
Aus Werten von heute wirst Du wohl kaum die Werte für die Challenge im Sommer ableiten können. ;-) Die benutzt Du einfach mal fürs Training und schaust, wie sich die entwickeln. Sammelst ein bisschen Erfahrung und bekommst ein Gefühl dafür, was bei Dir bei welchen Belastungen passiert.
Bei 77kg Gewicht - sofern das stimmen sollte, hast Du soviel Entwicklungspotential auf dem Rad bei einer Schwelle von 210-220W, dass da bei richtigem Training vermutlich gewaltig die Post abgeht in nächster Zeit. Ich bin mal auf den Wert des "DraußenTests" gespannt.
Die üblichen Kennwerte in % hat Martin ja schon genannt. Wenn ich das Richtig im Kopf hab, ist auf einer LD von ~280TSS auszugehen. Dafür muss aber die Schwelle richtig eingestellt sein, was sie bei Dir noch nicht ist.
Bist du denn schon im Bilde was die Werte Dir so sagen? TSS, NP, CP, FTP... und was man so für Trainingsbelastungen daraus ableitet (und besonders wie man sie sortiert)? Hast Du die schönen Funktionen in Golden Cheetah schon gefunden? Also den CP Chart zB?
Die Werte und Aussagen werden immer besser, je mehr Daten Du hochgeladen hast.
Eine schöne Seite zur Schwellenbestimmung ist auch diese hier:
Einmal 3-5min Allout, einmal 20min Allout (beide isoliert und vollständig erholt) und dann das Programm rechnen lassen. Dann gibt sich eine gute Bewertung, weil in der kurzen Zeit die anaeroben Anteile berücksichtigt werden und die 20min dann den aeroben Anteil abschätzen.
Ich habe keinen Powermesser und darf mich hier also eigentlich überhaupt nicht melden.
Lese aber interessiert mit und versuche zu verstehen.
Wie ich es verstehe, wird die FTP hier auch "Schwelle" genannt, und bedeutet die ø Leistung bei einer Stunde allout.
Dann gibt es Richtwerte für die Wattzahl (NP oder AVP) bei einer LD, wie Martin sagte 68-78 % der FTP.
Habe ich das verstanden bis jetzt?
Aber.... bei jeder Wattzahl gehört eine HF. man kann dann genau so gut die LD nach HF fahren, oder? Ein Vorteil der HF ist, dass die sich über der Saison nicht so ändert. Der Captain sagte schon, die FTP wird sich während der Saison verbessern. Man muss also dauernd die FTP messen, um Wattgesteuert trainieren zu können. Ist HF- gesteuertes Training und Wettkampf deshalb nicht zumindest unkomplizierter?
Ich rede dann noch nicht mal über die Tagesform am Wettkampftag, wobei es wegen den Schwankungen der Tagesform vielleicht besser ist das Gefühl oder die HF zu folgen als eine Wattvorgabe die an diesem Tag vielleicht der sichere Abstürz zu Folge hat.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Ich habe keinen Powermesser und darf mich hier also eigentlich überhaupt nicht melden.
Lese aber interessiert mit und versuche zu verstehen.
Wie ich es verstehe, wird die FTP hier auch "Schwelle" genannt, und bedeutet die ø Leistung bei einer Stunde allout.
Dann gibt es Richtwerte für die Wattzahl (NP oder AVP) bei einer LD, wie Martin sagte 68-78 % der FTP.
Habe ich das verstanden bis jetzt?
Aber.... bei jeder Wattzahl gehört eine HF. man kann dann genau so gut die LD nach HF fahren, oder? Ein Vorteil der HF ist, dass die sich über der Saison nicht so ändert. Der Captain sagte schon, die FTP wird sich während der Saison verbessern. Man muss also dauernd die FTP messen, um Wattgesteuert trainieren zu können. Ist HF- gesteuertes Training und Wettkampf deshalb nicht zumindest unkomplizierter?
Ich rede dann noch nicht mal über die Tagesform am Wettkampftag, wobei es wegen den Schwankungen der Tagesform vielleicht besser ist das Gefühl oder die HF zu folgen als eine Wattvorgabe die an diesem Tag vielleicht der sichere Abstürz zu Folge hat.
HF ist schön. Aber was interessiert ist ja, was bei welcher HF auf die Straße kommt. Und dafür gibt es nur einen Parameter. Die Leistung.
Außerdem ist die HF nicht unproblematisch und von vielen Einflussfaktoren abhängig.
Außerdem nimmt man die Leistung in erster Linie zur Bewertung und Steuerung des eigenen Trainings und zur Feinjustierung/Eichung des Gefühls. Wie man am Ende sein Rennen steuert ist eine ganz andere Frage.