Tja, das mit den Blutwerten bei Borre ist so eine Sache. Antkörpber sollen über Jahre/Jahrzehnte übrig bleiben, egal ob man noch infiziert ist, oder alles ausgeheilt ist (wobei es leider keinen objektiven Test gibt, der die Heilung nachweisen kann... ). Der LTT-Test ist da etwas differenzierter, aber keine Kassenleistung, und nur wenige Labore machen ihn.
Andererseits meint ein Dr. Hassler, daß jeder, der Antikörper hat, auch innerhalb von 8 Jahren unweigerlich symptomatisch erkrankt. Und die blöden Borrelien lesen all diese Ratschläge nicht und machen was sie wollen .
Ich finde, wenn die Symptome zu einer Borreliose passen, und Antikörper da sind, lohnt eine Behandlung immer, denn die Chance, die Viecher loszuwerden bzw. eine chronische Borreliose zu vermeiden ist viel wichtiger, als das (recht geringe) Risiko, evtl. unnötig ein paar Medikamente geschluckt zu haben. Im Zweifel lieber zu lang als zu kurz behandeln (auch wenn leider niemand weiß, was "ausreichend" ist ).
Ich mache damit seit über 10 Jahren herum, und werde es wohl nie mehr ganz los. Immerhin kann ich, je längere Therapieblöcke ich habe, umso längere beschwerdefreie/beschwerdearme Zeiten haben (unter und nach der Therapie). Und Sport ging die meiste Zeit immer noch, ein Grund für Sportverbot ist Borre eher nicht, auch nicht unter den Antibiotika.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das blöde bei Borellien ist dass die Blutwerte nicht immer Aussagekraft habe wie Schwarzfahrer schon sagte. Ich hab den LTT-Test auch selber bezahlt.
Ich persönlich würde bei Verdacht lieber eine Kur zuviel machen als eine zuwenig (und lass dir nicht einreden zwei Wochen wären genug).
der LTT ist paramedizinisch und nicht evidenzbasiert. Das heisst, das keine Studie den Sinn dieser Blutuntersuchung zeigen konnte. Insgesamt wird hier viel Angst geschürt und dadurch teils toxische Medikamentenkombinationen empfohlen. Unter anderem auch von der Deutschen Borreliosegesellschaft, die keine medizinische Fachgesellschaft ist.
Die renommierte amerikanische Zeitschrift "The Lancet" hat derlei Therapieempfehlungen als "Antiscience" bezeichnet. Es gibt Studien , die zeigen, das eine 90 tägige Langzeitantibiose nicht besser als Placebo ist.
Die Therapie der Wahl der Borreliose im Spätstadium - das würde ich bei Dir so bezeichnen - ist Ceftriaxon 2g pro Tag als Infusion über 14 Tage. Resistenzen sind bei den Borrelien nicht bekannt.
Kombinationstherapien z.B. mit Quensyl sind nicht zugelassen. der Arzt haftet für mögliche NW bzw Folgeschäden.
Bei Bedarf kann ich Literatur zur Verfügung stellen...bei Bedarf dann per PN an mich wenden
Danke für die Infos.
Hast du jetzt keine erhöhten Werte mehr und bist dauerhaft beschwerdefrei?
Ich erfreue mich derzeit bester Gesundheit und hoffe es bleibt auch so. Trotzalledem gehe ich einmal jährlich zur Kontrolle, und die Werte sind gut.
Zum Thema Studien:
Mir ist relativ egal was in irgendwelchen Studien rauskommt, solange die Therapie meine Beschwerden lindert oder ganz verschwinden. Die meisten Ärzte bei denen ich war haben meine Beschwerden nicht für voll genommen und alle möglichen Ursachen gesucht. Einer meinte ich hätte eine Grippe
Außerdem gibt es bestimmt auch jede menge Studien die das Gegenteil beweisen.
Wenns dir scheiße geht bist du froh über jemanden der deine Beschwerden ernst nimmt und dir dann vielleicht auch noch helfen kann.
Ich erfreue mich derzeit bester Gesundheit und hoffe es bleibt auch so. Trotzalledem gehe ich einmal jährlich zur Kontrolle, und die Werte sind gut.
Zum Thema Studien:
Mir ist relativ egal was in irgendwelchen Studien rauskommt, solange die Therapie meine Beschwerden lindert oder ganz verschwinden. Die meisten Ärzte bei denen ich war haben meine Beschwerden nicht für voll genommen und alle möglichen Ursachen gesucht. Einer meinte ich hätte eine Grippe
Außerdem gibt es bestimmt auch jede menge Studien die das Gegenteil beweisen.
Wenns dir scheiße geht bist du froh über jemanden der deine Beschwerden ernst nimmt und dir dann vielleicht auch noch helfen kann.
Es freut mich, das es Dir wieder besser geht und selbstverständlich sollte man einen Menschen ernst nehmen, wenn er mit gesundheitlichen Problemen in die Praxis kommt. So halte ich es immer. Meist fährt man aber am besten, wenn man sich an gewisse Standards hält. Am Ende zählt natürlich, wer heilt hat Recht.
Der LTT zum Beispiel ist ein reines Zufallsprodukt. Wahnsinnig störanfällig mit sehr vielen falsch positiven Ergebnissen. Was bringt Dir ein Test, dem Du nicht trauen kannst. Und der LTT wurde bisher niemals in Studien einem Blindversuch unterzogen, bei dem beispielsweise Proben von 500 positiven und 500 negativen Personen verblindet werden. Einer solchen Überprüfung würde er auch nicht stand halten.
Und nun rate doch mal, wer den LTT und auch andere zweifelhafte Therapien wärmstens empfiehlt......derjenige, der damit sein Geld verdient.... (siehe Deine Liste......Herr Dr. F. aus Leipzig z.B. bietet einen Vitalcheck für schlappe 1164 € an.....alter Schwede, klingt echt seriös.)
Ein Arzt sollte sich hier vor allem auf den hippokratischen Eid besinnen, der als oberstes Gebot fordert: Primum nihil nocere (vor allem nicht schaden).
der LTT ist paramedizinisch und nicht evidenzbasiert. Das heisst, das keine Studie den Sinn dieser Blutuntersuchung zeigen konnte. Insgesamt wird hier viel Angst geschürt und dadurch teils toxische Medikamentenkombinationen empfohlen. Unter anderem auch von der Deutschen Borreliosegesellschaft, die keine medizinische Fachgesellschaft ist.
Die renommierte amerikanische Zeitschrift "The Lancet" hat derlei Therapieempfehlungen als "Antiscience" bezeichnet. Es gibt Studien , die zeigen, das eine 90 tägige Langzeitantibiose nicht besser als Placebo ist.
Die Therapie der Wahl der Borreliose im Spätstadium - das würde ich bei Dir so bezeichnen - ist Ceftriaxon 2g pro Tag als Infusion über 14 Tage. Resistenzen sind bei den Borrelien nicht bekannt.
Kombinationstherapien z.B. mit Quensyl sind nicht zugelassen. der Arzt haftet für mögliche NW bzw Folgeschäden.
Bei Bedarf kann ich Literatur zur Verfügung stellen...bei Bedarf dann per PN an mich wenden
Alles Gute,
Marc
Dies ist eine der Ansichten zu den Thema. Es gibt aber auch andere Ansichten und Erfahrungen. Leider tobt auf diesem Gebiet ein Medizinerstreit, dessen Ergebnis ist, daß viele Patienten unbehandelt leiden, weil Ärzte lieber nichts tun, als sich einzumischen.
Als selbst betroffener und in einer Patientenorganisation tätig, muß ich mehreren obigen Aussagen widersprechen.
Die Deutsche borreliose Gesellschaft ist eine medizinische Fachgesellschaft von Ärzten, die sich ernsthaft mit Borreliose-Patienten und deren Behandlung befassen, und die sich nicht auf veraltete Literatur und selbsternannte Fachleute verlassen. Ihre Emfpehlungen als Antiscience abzutun ist Unfug.
Die Studien, die Langzeitantibiose als nicht wirksam ergaben, wollten nur dies beweisen - das erkennt man am setting, wenn man die Studien genau anschaut. Studien und praktische Erfahrungen, die eine wesentliche Besserung der Lebensqualität unter Antibiose zeigen, gibt es aber auch. Tatsache ist leider, daß es bei chronischen Borreliosen keine sichere Heilung mehr gibt, und auch nicht nur eine Therapie der Wahl, sondern nur verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, von denen mal der eine, mal der andere eine mehr oder weniger lang reichende (zwischen wenigen Wochen und vielen Jahren) Linderung oder Beseitigung der Beschwerden erreichen kann - weit über der Wirkung der von Dir genannten Therapie der Wahl.
Bei Bedarf kann ich Literatur zur Verfügung stellen...bei Bedarf dann per PN an mich wenden
Gruß
Schwarzfahrer
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Der LTT zum Beispiel ist ein reines Zufallsprodukt. Wahnsinnig störanfällig mit sehr vielen falsch positiven Ergebnissen. Was bringt Dir ein Test, dem Du nicht trauen kannst. Und der LTT wurde bisher niemals in Studien einem Blindversuch unterzogen, bei dem beispielsweise Proben von 500 positiven und 500 negativen Personen verblindet werden. Einer solchen Überprüfung würde er auch nicht stand halten.
Das wäre noch zu prüfen, da hast Du Recht. Die aktuell anerkannten Labortests wurden einer solchen Prüfung bei 384 Laboren in Deutschland unterzogen (P. Hunfeld). Ergebnis: beste Trefferquote (richtig positiv wie negativ) bei ca. 70 %, bei den meisten gar nur Warum soll ich diesen Tests mehr trauen? 30 - 40 %.
Dazu kommt daß diese Antikörper-Tests absolut nicht zwischen aktiven und ausgeheilten Infektionen unterscheiden können. Sie sind aber seit 30 Jahren standard, weil es damals nichts anderes gab. Übrigens, die Daten, welche Labore besser und schlechter abgeschnitten haben, dürfen nicht publiziert werden, da es geschäftsschädigend wäre. Auf die Frage, wie dann der Arzt wissen soll, worauf er vertrauen kann (bei Fortbildungsveranstaltung) war die Antwort: der aufgeweckte Patient wird es Ihnen schon sagen.
Fazit: es gibt keinen Test, dem man voll trauen kann, aber mehr verschiedene Tests können die Diagnose besser stützen oder entkräften.
Übrigens: mit dem LTT verdienen die Labore, nicht die Ärzte. Mit den Antikörpertests verdienen die Erfinder dieser Tests, die die Patente haben - und einige davon schreiben die aktuellen Leitlinien, die u.a. sagen, daß nur diese Tests valide sind....
Zitat:
Zitat von marc74
Ein Arzt sollte sich hier vor allem auf den hippokratischen Eid besinnen, der als oberstes Gebot fordert: Primum nihil nocere (vor allem nicht schaden).
Eben. Jemanden, der unter Beschwerden leidet, nicht zu behandeln (wenn auch nur als Behandlungsversuch) verletzt für mich diese Forderung, besonders wenn die Folge des Nicht-Behandelns eine Progredienz der Erkrankung ist. Aber in Fortbildungsveranstaltungen wird leider eher erklärt, wie man den Borreliose-Patienten los wird, ohne ihn zu behandeln, und ohne juristisch belangbar zu sein.
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