Ich sehe ich da etwas zwischen den Stühlen. Einerseits ist die Frage wie sehr man da eingreifen möchte und wer eingreift. Eltern? Trainer?
Anderseits sind Zucker und Süßigkeiten absolut unnötig, schaden dem Körper und haben in der Tat Suchtpotential.
Unser Sohn ist 9 und ist so viel Süßes, dass er erst vor kurzem seine Ostersüßigkeiten aufgegessen hat (die er leider immer von Oma geschenkt bekommt).
Und was macht Ihr, sobald sie Taschengeld bekommt und über dessen Verbrauch selber entscheiden kann?
Ich kann mich daran erinnern, damit sofort Spiel-/Sportsachen, Getränke, Naschereien gekauft zu haben, die meine Eltern gar nicht toll fanden.
Unser Sohn bekommt schon ne ganze Weile Taschengeld hat sich aber noch nie Süßes davon gekauft. Er kauft entweder Fussballbilder oder spart für größere Spielsachen die er dann mit uns zusammen kauft.
Wir verbieten ihm aber auch nicht mit "Du machst das nicht" - sondern erklären ihm warum es schlecht für ihn ist und dosieren stark nach unten (ohne gänzlich zu verbieten), meist sieht er das auch ein.
Und was macht Ihr, sobald sie Taschengeld bekommt und über dessen Verbrauch selber entscheiden kann?
Ich kann mich daran erinnern, damit sofort Spiel-/Sportsachen, Getränke, Naschereien gekauft zu haben, die meine Eltern gar nicht toll fanden.
Ist auch immer toll, wenn wir solche "Verbotskinder" auf einem Kindergeburtstag hatten. Die stopfen sich dann oft völlig ungehämt und ohne Möglichkeit sich zu steuern mit Süssem voll. Ist nicht lustig, weil man als Gastgeber ja schlecht mit Verboten arbeiten kann.
Ich bin viel mehr der Meinung, dass man den kinder beibringen muss, mit unserem Überfluß zu leben und diesen auch zu genießen, ohne gesundheitliche Schäden davon zu tragen. Verbote eignen sich dafür meiner Meinung nach nicht.
Meine Große muss ich manchmal überreden, was Süßes zu essen. Als sie klein war hab ich immer recht grob über die Auswirkungen von Zucker erzählt: Fettleibigkeit, Diabetes, Zahnausfall, Unkonzentriertheit, Verblödung, ... Und dabei hab ich nicht mit krassen Bildern in meinen Erzählungen gespart. Schon als ich ein Kind war gabs die sog. "Schwachmacher", also stark zuckerhältiges Zeug. Und diese Kategorie kennen auch meine Kinder recht genau.
Ergebnis jedenfalls war, dass sie fast eine Essstörung bekam und auch heute noch, wo ihre beiden jüngeren Geschwister das relativieren, das zweite Eis am Tag vehement verweigert, allerdings nicht, wie es bei meinem Sohn ist, weil sie keine Lust drauf hätte. Während die anderen schlecken, steht sie verkrampft daneben.
Da sag ich dann schon: Komm, ein Kugerl, das passt schon.
Ich halte es da inzwischen mit Paracelsus: "Die Dosis macht das Gift." Wobei das für die Naschereien als auch für das Verbieten ebendieser gilt.
Ich glaube, dass nicht viel passieren kann, wenn dort und da mal genascht wird: ein Törtchen auf der Party, ein Eis im Bad, ...
Wirklich problematisch finde ich aber den unbewussten Zuckerkonsum, zB in Form von stark zuckerhältigen Getränken. Es schreckt mich oft sehr, was meine Schüler in der Mittagspause als Mittagessen heranschleppen; Chips und 1,5l Eistee. Allerdings machen sie das unter meiner Aufsicht nicht oft
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Haltet ihr es für bedenklich, 14-jährige, ehrgeizige und erfolgreiche Nachwuchsleistungssportlerinnen mit keinem Gramm zu viel auf den Rippen und einem heftigen Trainingspensum, die sich freiwillig ansonsten sehr gesund ernähren, auf Feiern bei kalorienhaltigen Nachspeisen zu "bremsen", d.h. diese nicht ganz zu verbieten, aber die erlaubten Mengen stark einzuschränken?
Wenn diese "Feiern" nicht zu oft statt finden (alle zwei Wochen oder seltener) hätte ich kein Problem damit. Ich glaube, dem Körper tut das auch mal gut.
Abwechslung, genauso wie beim Training.
Und wenn man soviel isst, dass man hinterher Bauchschmerzen hat, ist das eine Erfahrung, die man sich merkt.
Wenn ich als Kind mal eine Tafel Schokolade bekam, habe ich die meist sofort ganz aufgegessen. Das hat mir nicht geschadet, bin auch nicht dick geworden. Habe viel Sport getrieben und mich auch so viel bewegt. Ich hatte eigentlich immer Hunger.
Ich vermute stark, dass der Threadersteller von der Jugend-DM in Grimma zum Anstoß dieser Diskussion motiviert worden ist, denn gerade dort, wo die absoute Spitze unseres Sports vollzählig am Start ist, entwickeln sich Jahr für Jahr hinter vorgehaltener Hand Diskussionen und Gespräche zu dieser Thematik.
Im Kern geht es sicher hier auch um die Frage, wie sehr sich ein Trainer in das Privatleben seiner ihm anvertrauten Sprtlerinnen einmischen darf.
Es gibt im DTU-Bereich durchaus Trainer, deren Athletinnen sich regelmäßig im Beisein von Trainer/ Betreuern wiegen müssen und es gibt Landesverbände deren Athletinnen erkennbar dünner sind als die Konkurrenz.
Der Grat zwischen optimalem Wettkampfgewicht für Triathlon und manifester Esstörung ist sehr schmal und wird umso häufiger überschritten je näher man in den Bereich der absoluten Spitze kommt.
Im Kern geht es sicher hier auch um die Frage, wie sehr sich ein Trainer in das Privatleben seiner ihm anvertrauten Sprtlerinnen einmischen darf.
Solche Trainer gab es, man glaubt es kaum, schon in den 60zigern. Meine Schwester, welche als Jugendliche um Podestplätze bei den Schweizer Meisterschaften mitschwamm, regt sich heute noch darüber auf, dass ihr der Schwimmtrainer verbot, Eis zu essen! (Und sie neigte nie zu Übergewicht)