.....In Münster gibts keine 50m Bahn (das mal als Randbemerkung)
Wir haben jedes Jahr einen abartigen Kampf mit der Stadt auszutragen um genügend Wasserfläche zur Verfügung zu haben (um alle Kader zu versorgen)
Bei uns im Ort haben wir den Schwimmverein nach 37 Jahren beerdigt weil die Stadt horrende Summen für ein paar Bahnen wollte die wir nicht mehr stemmen konnten......
das ist bei uns ähnlich. bei uns kostet zz eine 25m-bahn pro stunde 36 euro oder so. bei rund 20 D bis C kaderathleten kann sich jeder ausrechnen, wieviel bahnen man so braucht und wie oft in der woche trainiert werden muss und was das alles kostet. und selbst um diese sauteurens chwimmzeiten muss man noch kämpfen, weil es im verhältnis zur einwohnerzahl des einzugsgebietes viel zu wenig wasserfläche gibt.
Zitat:
Zitat von 3-rad
..........Wenn die Kids dann größer werden müssten sie eigentlich nach Essen oder so um bessere Bedingungen zu haben.
Das würde mehr oder weniger ein Internat bedeuten, was die wenigsten wollen (inklusive Eltern)......
das ist dann aber ein problem der kinder bzw eltern. früher oder später kommt man um ein stützpunkttraining (oder eben wechsel zu einem großen verein) nicht mehr herum. ganz einfach weil dort mehr trainiert werden kann (zusammenarbeit schule-verein), die betreuung besser ist (hochqualifizierte trainer) und weil die trainingsumgebung (tägliches trainieren und messen mit den besten) viel leistungsfördernder ist. nun muss man damit nicht so früh loslegen wie in china, aber mit 15-16 sollte man über so einen schritt nachdenken, wenn man den anschluß nicht verpassen will.
edit: das letztgesagte trifft auf triathlon zu. im reinen schwimmsport muss man wahrscheinlich doch schon deutlich früher zu einem großen club mit entsprechenden bedingungen.
Wir hatten das Thema auch zuhause, weil durch unseren Verein EOSC ziemlich dicht am Leistungsschwimmen dran sind.
Die Schwimmer sind 7 mal Woche im Wasser, dann kommt natürlich noch Kraftraining usw dazu.
Die 16 jährige Chinesin hat es ja selbst gesagt, sie ist 2mal am Tag im Wasser.
Das ist in Deutschland mit dem Schulsystem und den Trainingsmöglichkeiten kaum machbar.
Und die nächste Frage, die sich stellt, würde man selbst so einen Aufwand betreiben, um dann bei der nächsten Gelegenheit in den Medien verrissen zu werden, wenn es mal nicht so läuft.
Andere Nationen gewinnen auch keinen Blumentopf.
Um Leistungssport zu machen, muß man viel opfern und die wenigsten kommen ganz oben an.
Britta Steffen sieht das schon richtig, dass die Welt nicht untergeht,
wenn sie nicht im Finale steht und vielleicht ist sie mit 29 Jahren wirklich zu alt, um ganz vorne mitzumischen.
Ich finde es eigentlich nur Schade für die Sportler, wenn sie ihr Ziele nicht erreichen konnten, weil sie viel Zeit investiert und auf viele Dinge verzichtet haben.
Meine Tochter schwimmt (12 Jahre)
In Münster gibts keine 50m Bahn (das mal als Randbemerkung)
Wir haben jedes Jahr einen abartigen Kampf mit der Stadt auszutragen um genügend Wasserfläche zur Verfügung zu haben (um alle Kader zu versorgen)
Bei uns im Ort haben wir den Schwimmverein nach 37 Jahren beerdigt weil die Stadt horrende Summen für ein paar Bahnen wollte die wir nicht mehr stemmen konnten.
Wir (meine Frau und ich sowie ein paar andere) vollbringen täglich logistische Meisterleistungen um die Kinder irgendwie nach Münster zu karren und wieder abzuholen.
Wenn dann die Kinder von Meisterschaften (NRW oder deutsche, egal) kommen und hochdekoriert sind, dann gibt es Fototermine mit den Stadtoberhäuptern von Münster.
Denn diese haben das ja erst möglich gemacht.
Sportförderung der Stadt ist Fehlanzeige, Sponsoren haben wir nach langem Ringen jetzt einen, der ein paar Meldegelder zahlt und eine Grundausstattung zur Verfügung stellt (einmalig pro Schwimmer).
Das alles spielt sich im kleinen ab.
Wenn die Kids dann größer werden müssten sie eigentlich nach Essen oder so um bessere Bedingungen zu haben.
Das würde mehr oder weniger ein Internat bedeuten, was die wenigsten wollen (inklusive Eltern).
So versanden viele von hoffnungsvollen Talenten im Nichts.
Später gibts natürlich dann andere Probleme, die ich nicht kenne.
Aber: Um diese kennenzulernen bedarf es erst mal einer guten Grundausbildung. Und die ist wie eben geschildert: sehr schwierig zu meistern.
Das war bei uns auch schon so... im frühen Stadion ist es enorm schwierig für die Kinder eine geeignete Trainingsmöglichkeit zu bieten. Wir hatten auf einer 14,5 m Hotelpool-Bahn trainiert und alles gewonnen, was so möglich war. Aber Unterstützung um entsprechend in ein Internat wechseln zu können gab es keine. Unsere Eltern konnten es sich nicht leisten. Ende der Schwimmkarriere.
Und das ist tragischerweise heute noch genau so! Wir als Trainer haben einfach unsere Freizeit und viel Geld investiert um unser Hobby den Kids weitergeben zu können. Aber einen von den echt Talentierten in einem Stützpunkt unterzubringen war finanziell immer wieder nicht möglich. Da hätten ganze Familien umziehen müssen und das geht halt meistens auch nicht...
Die Aussage von Britta Steffen war einfach eine totale Katastrophe! Da war wohl irgendwie noch zu wenig Sauerstoff im Hirn angekommen... ich denke, sie würde heute auch nicht mehr so antworten.
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Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
Bietet sich Matthes jetzt damit an? Was bringt es wenn man heftigst kritisiert, sogar Lösungen vorschlägt aber umsetzten sollen es dann doch bitte andere. Soll er doch den Cheftrainer machen! Viel Glück!
Inhaltlich hat er bestimmt in Teilen recht, bei anderen glaube ich, ist er viel zu lange weg. Ich denke er weiß gar nicht wie es sich anfühlt so schnell zu schwimmen wie heute geschwommen wird. Ganz wie im Fußball, nur das die alten Fußballer so schlau sind und sagen, dass heute viel athletischer und schneller gespielt wird. Einer der wenigen Punkte, wo Fußballer auch mal Verstand zeigen.
@3-rad: Danke für deinen Beitrag, ist manchmal gar nicht klar was es bedeutet, wenn die Kleinen im Schwimmverein sind. Das System ist so wie es ist und so werden wir später mal in dem Sport immer weniger Topleute haben.
Geändert von Skunkworks (03.08.2012 um 09:56 Uhr).
Naja, spannend zu erwähnen in dem Kontext ist ja auch, das die Schwimmer aus den USA, Australien und China im Schnitt die doppelte Zeit trainieren (bzw. im Wasser sind) verglichen zu den Deutschen. Allein der Fakt erklärt die Konditionsfrage.
Zudem wenn man sich anschaut, was die Schwimmer aus den USA und Australien pro Jahr für Rennen bestreiten, gegen welche Gegner? Die deutschen sehen die Schwimmer aus Übersee im Becken erst zu internationalen Meisterschaften, wogegen alle anderen jeden Monat irgendwo gegeneinander schwimmen. Auch das pusht gewaltig. Aber es liegt an jedem selbst zu sagen, ich nehme an dem und dem Rennen teil - wir Triathleten schaffen das ja auch ;-)
Ärgerlich, wenn nicht gar dämlich sind die Interviews von Britta Steffen. Aber das bestätigt wieder wie sie tickt (siehe Abreise bei der EM oder WM - weiss nicht mehr genau). So ein Verhalten ist völlig inakzeptabel.
Naja - was solls, Schwimmen ist ja vorbei, die Bahnradsportler machen es ja besser. Schauen wir was die Leichtathleten zaubern.
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2023: ich bin wieder da - nach 5 Jahren Sportpause wieder in Roth gefinished. Dann gleich noch in Almere ne PB.
2024: Roth - gefinished in style mit PB, IM Italy next...
2025: Ironman Klagenfurt und Ironman Kopenhagen
2026: Ironman Lake Placid
Wisst ihe was mich noch sehr traurig stimmt.? das so kleinere Nationen wie Ungarn, Frankreich, Japan usw. locker an uns vorbei gezogen sind. Die waren doch früher alle hinter uns.
Nicht eine Medailie ist echt traurig.
Ich glaub schon das dem Schwimmsport in D zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird, wird dann doch lieber in Fußball inverstiert wo wir ja seit Jahren auch nix reissen.
Olympia ist alle 4 Jahre, da muss es doch möglich sein auf den Punkt fit zu sein. hat ja kaum einer seine PB geschwommen, ich versteh es nicht.
Gruß FRank
Wisst ihe was mich noch sehr traurig stimmt.? das so kleinere Nationen wie Ungarn, Frankreich, Japan usw. locker an uns vorbei gezogen sind. Die waren doch früher alle hinter uns.
Du hast Südafrika vergessen - trainiert vom ehemaligen deutschen Nationaltrainer Dirk Lang, den der DSV vor 7 Monaten wegen interner Querelen (u.A. Kritik an den Verbandsoberen und den Rahmenbedingungen, u.A. Bezahlung...) abgesägt hat.
Wenn die Kids dann größer werden müssten sie eigentlich nach Essen oder so um bessere Bedingungen zu haben.
-> Gladbeck. Ist auch nicht weiter als Münster, hat eine 50m Bahn, die dem Verein selbst gehört und da ist eigentlich auch immer eine Bahn für den Vater frei, gerade im Winter.
Meine Töchter schwimmen in Haltern, mehr als 2 * 1:30 die Woche geht dort auch nicht. Denen langt es, aber weit kommt man damit natürlich nicht.