Eigentlich meide ich diese Diskussionen zum Thema "Fleischessen oder nicht", seitdem ich kein Fleisch esse, also seit über 20 Jahre.
Doch inzwischen hat sich das Thema meines Erachtens verändert - und zwar vor den zwei folgenden Aspekten:
1. Massentierhaltung (ob zu Land oder im Wasser in Form von Aquakulturen) führt zu enormen Schädigungen und massiven Zerstörungen der Erde mit irreversiblen Folgen für unsere Kinder.
2. Eine bald auf die 8 Mrd zugehende Weltbevölkerung kann sich nicht so ernähren, wie das der Mensch in der industrialisierten Welt heute tut, sonst ist die Erde in paar Jahrzehnten tot.
Somit müssen abseits von irgendwelchen Polemiken (die übrigens fast immer nur von Fleischessern gegenüber Nicht-Fleischessern geäußert werden) langfristig wirksame Lösungen entwickelt werden, sonst knallt's.
Eine ganz schnelle Lösung ist nun mal die Reduzierung des Fleischkonsums auf das Niveau, das früher als erstrebenswertes Ziel galt:
Einmal die Woche den Sonntagsbraten.
Damit bekäme Fleisch wieder den Stellenwert, den es früher hatte, die Leute wären evtl. bereit für diesen "besonderen" Tag auch mehr zu zahlen, so daß die Anbieter einen besseren Preis erzielten.
Natürlich wäre das das Ende der Fleischkonzerne, aber die sollten meines Erachtens soundso verboten werden.
Noch etwas zum Thema Soja und Eiweiß etc. usw.:
Ich esse ebenfalls seit über 20 Jahren quasi kein Soja oder sonstiges Gedöns, was "man" angeblich essen muß, will man nicht sofort eingehen; Butter, Eier, Joghurt und Quark esse ich, Käse kaum und Milch quasi nicht.
Und trotzdem bin ich mit meinen 44 Jahren immer noch so muskulös, daß die Freunde meiner 17jährigen Tochter mich jedes Mal ehrfürchtig grüßen...

...soll heißen: offensichtlich leide ich nicht an Eiweißmangel.
Um noch mal den Faden von oben aufzunehmen, warum ich mich überhaupt "einmische":
Fleischkonsum ist im Gesamtzusammenhang von Massentierhaltung, Klimaschutz, Abholzung von Wäldern, Monokulturen, Bevölkerungsentwicklung etc. gegenüber früher keine Frage des Geschmacks oder der Ethik mehr - Fleischkonsum in der heutigen Form ist ein nicht mehr verantwortbares Relikt aus "alten Zeiten" - ähnlich wie ein V8 mit 25-30 Litern Verbrauch.
Gruß: Michel