Ich kann Marions Geschichte bestätigen - so war es aber schon vor über 25 Jahren. Da hat mal ein Stoffel auf dem Firmen-Radständer bei Bosch sein Fahrrad mit seinem Zahlenschloß so geschickt abgeschlossen, daß er meins gleich mit gesichert hat. Da nun Fahrräder kein Nummernschild haben, konnte ich ihn nicht ausfindig machen. Setzte mich also hin, und probierte die Zahlenkombis durch, bis ich nach ca. 25 Minuten erfolg hatte. Dutzende Leute kamen vorbei, nur wenige sprachen mich überhaupt an, und fragten hämisch, ob ich die Nummer vergessen hätte. Niemand hielt mich für einen Dieb (als Werkstudent war ich keinem persönlich bekannt), auch der Pförtner fand es o.k., was ich da treibe.
Seither finde ich, daß Fahrradschlösser nur Gelegenheitsdiebe abhalten müssen, nicht Profi-Diebe. D.h. ich nehme nur leichte Schlösser, die einfach in der Oberrohrtasche zu verstauen sind, oder Rahmenschlösser. (Leider gibt es die leichten Schlösser kaum noch, ich habe zuletzt in Frankreich eingekauft.) Für unter 30 Minuten nehme ich meist nur das Schiebeschloß (natürlich nicht am Rennrad), für länger wird das Rad schon mit dem leichten Seilschloß an eine Laterne, Baum o.ä. angeschlossen. Über Nacht lasse ich aber kein wirklich gescheites Rad irgendwo stehen. Da verlasse ich mich auf kein Schloß.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
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