Die klassische Lehrmeinung zur Periodisierung lautet: Grundlagentraining im Winter, intensivere Sachen im Frühling, wenn die Grundlage gelegt ist und Intervalle und Wettkampfausdauer zum Saisonhöhepunkt hin. Ich mache es mit meinen Athleten anders: Umgekehrte Periodisierung ist das Credo! Intervalle im Winter und dann die langen Einheiten zum Sommer hin, wenn das Wetter mitspielt. Im Winter, wenn es kalt und dunkel ist, Grundlage zu trainieren (ob nun draußen oder auf der Rolle), erfordert so viel mehr an Motivation und Überwindung, dass es einfach nicht praktikabel ist. Einige Athleten kämpfen sich in bewundernswerter Weise bis in den Frühling durch, und sind dann, wenn das Wetter endlich wieder gut ist und das Radfahren draußen richtig los gehen könnte, so ausgelaugt, dass sie schlicht und ergreifend keine Lust mehr aufs Radtraining haben. Ich will meinen Athleten das Training so leicht wie möglich machen. Alles, was es erleichtert, überhaupt mit der Trainingseinheit zu beginnen, ist gut. Deshalb: Kurze Einheiten im Winter auf der Rolle. Und die langen Sachen im Sommer.
Habe bisher auch meistens eine harte Einheit beim Rad und Lauf pro Woche gemacht.
__________________
Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht
Und wo machst Du die Intervalle im Winter? Speziell beim Laufen, wenn Schnee und Eis liegt bzw. die Temperature so sind, dass man dicke Sachen anziehen muss und die Muskulatur nicht richtig warm wird, frage ich mich ob das nicht eher kontraproduktiv ist.
Nicht jeder hat ne Leichtathletikhalle mit Tartanbahn vor der Tür...
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich hab mir den Thread kurz durchgelesen und für mich stellt sich eine Frage.
Zum Hauptwettkampf will man ja ein Hochform erreichen, dies wird ja gerade durch die klassische Periodisierung erreicht, dreht man das ganze jetzt wirklich um erreicht man nie einen Leistungshöhepunkt bzw spitzt sich die Form nicht zu. Glaub also kaum das man damit Bestleistung erbringen kann?!
Ich bin aber auch kein Anhänger der klassischen Periodisierung. Ich trainiere im Winter eigentlich auch sehr viel Kraft und Kraftausdauer (Intervalle) also eher kurz und knackig. Im Frühjahr dann lange Sachen mit weniger intensiven Anteilen und dann zum Höhepunkt wird beides vermischt bzw die Länge wieder etwas gekürzt.
Für mich funktioniert das ganz gut und ich halte Trainingseinheiten wie ich sie von anderen kenne (5h Rolle usw.) für Sinnlos und halte es für Zeitverschwendung.
Und wo machst Du die Intervalle im Winter? Speziell beim Laufen, wenn Schnee und Eis liegt bzw. die Temperature so sind, dass man dicke Sachen anziehen muss und die Muskulatur nicht richtig warm wird, frage ich mich ob das nicht eher kontraproduktiv ist.
Nicht jeder hat ne Leichtathletikhalle mit Tartanbahn vor der Tür...
Ging letzten Winter gut und war nie auf der Tartanbahn.
Wenn du bei den 200er nur 10sek Pause machst, wird dir zwischen den Intervallen nicht kalt
__________________
Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht
Zum Hauptwettkampf will man ja ein Hochform erreichen, dies wird ja gerade durch die klassische Periodisierung erreicht, dreht man das ganze jetzt wirklich um erreicht man nie einen Leistungshöhepunkt bzw spitzt sich die Form nicht zu. Glaub also kaum das man damit Bestleistung erbringen kann?!
Ich bin aber auch kein Anhänger der klassischen Periodisierung. Ich trainiere im Winter eigentlich auch sehr viel Kraft und Kraftausdauer (Intervalle) also eher kurz und knackig. Im Frühjahr dann lange Sachen mit weniger intensiven Anteilen und dann zum Höhepunkt wird beides vermischt bzw die Länge wieder etwas gekürzt.
Mit dem unteren Absatz wiedersprichst du doch dem oberen!? Du machst es doch in weiten Zügen so wie du oben beschreibst wie es nicht funktionier.
Neben den langen Einheiten im Frühsommer kommen ja nach der "umgekehrten Periodisierung" auch längere Schnelle Einheiten, die auf den schnellen kurzen Sachen des Winters aufbauen. Die sind den klassischen Einheiten ganz ähnlich und wirken deswegen genauso formbildend.
...So wie ich mich ein bisschen im Internet eingelesen habe, trainieren viele Australier und das Team TBB nach diesem Prinzip...
Da steckt die Antwort schon drin: Die Aussies haben keine vollwertigen Winter und die TBB Leute setzen sich wahrscheinlich auch in den Flieger, wenn das Wetter nicht passt.
Wirklich harte (und ich meine hart !!!) Einheiten und Intervalle im Winter kannst Du bei uns in Deutschland m.E. vergessen: Wenn es einigermaßen kalt ist, geht das auf die Bronchien. Bei meinen Versuchen klang das dann für Stunden, als hätte ich eine lebendige Katze verschluckt...
Dazu dann noch die höhere Gefahr physischer Verletzungen.
Wirklich gute Erfahrungen habe ich allerdings bei Mistwetter mit ausgedehntem Laufbandtraining jenseits der GA1 gemacht. Mittellange Einheiten (60 bis 90 Minuten) bei hohem Tempo oder Serien mit programmierten Intervallen. Das hilft nicht unbedingt muskulär, schult aber mindestens die Koordination, die kardiopulmonare Grundlage und macht vor allem die Birne hart.
Dazu bei "einigermaßen Wetter" selbstverständlich die üblichen langen GA1 Sachen, bevor es dann im Frühjahr dann wieder "so richtig losgeht".
Bei mir hilfts und bringt mir zum Teil erstaunliche Ergebnisse.
Ich trainiere übrigens zwar einigermaßen strukturiert, allerdings nicht programmiert oder nach irgendeinem Plan. Und an der Leistungsgrenze für mein Alter bin ich auch (noch...) lange nicht angekommen.