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Also frage ich mich, ob wir am heutigen Tage nicht allgemein über die Religionsfreiheit nachdenken müssen...
Das Gegenteil von Religionsfreiheit ist religöse Unfreiheit.
Unfrei zu sein ist immer Scheiße.
Es fehlt nicht an (Religions)verboten, es fehlt an Bildung und Aufklärung. Es fehlt an Bemühungen jeden Einzelnen sein Gehirn anzustrengen und das von Pfarrern, Rabbinern, Imanen und der Werbewirtschaft Vorgekaute kritisch zu hinterfragen.
Es fehlt an Eigenverantwortung.
"Als wichtige Kennzeichen der Aufklärung gelten die Berufung auf die Vernunft als universelle Urteilsinstanz, der Kampf gegen Vorurteile, die Hinwendung zu den Naturwissenschaften, das Plädoyer für religiöse Toleranz und die Orientierung am Naturrecht. Gesellschaftspolitisch zielte die Aufklärung auf mehr persönliche Handlungsfreiheit (Emanzipation), Bildung, Bürgerrechte, allgemeine Menschenrechte und das Gemeinwohl als Staatspflicht." http://de.wikipedia.org/wiki/Aufkl%C3%A4rung
Es fehlt nicht an (Religions)verboten, es fehlt an Bildung und Aufklärung. Es fehlt an Bemühungen jeden Einzelnen sein Gehirn anzustrengen und das von Pfarrern, Rabbinern, Imanen und der Werbewirtschaft Vorgekaute kritisch zu hinterfragen.
Es fehlt an Eigenverantwortung.
Es fehlt aber auch an Akzeptanz.
Ich möchte auch nicht das meine Religion durch den Kakao gezogen wird.
Etwas mehr "Fingerspitzengefühl" gegenüber Gläubigen, egal welcher Richtung, ist da mit Sicherheit von Vorteil.
Das Gegenteil von Religionsfreiheit ist religöse Unfreiheit. Unfrei zu sein ist immer Scheiße. Es fehlt nicht an (Religions)verboten, es fehlt an Bildung und Aufklärung.
Da muss ich Dir natürlich zustimmen. Aber wenn man gedanklich für einen Moment von den Religionen weggeht, hin zu den Weltanschauungen: Es gibt durchaus Weltanschauungen, die in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Zum Beispiel, wenn sie diskriminierend, rassistisch oder sexistisch sind. Eine Weltanschauung, nach der sog. Untermenschen ausgerottet gehören, oder der Sklavenhandel legitim wäre, oder Frauen kein Wahlrecht hätten, würden wir nicht tolerieren. Zur Verdeutlichung habe ich extreme Beispiele gewählt, die uns aber aus der nahen Zeitgeschichte vertraut sind. Mein Punkt ist, dass wir nicht alle Weltanschauungen tolerieren oder über die Meinungsfreiheit schützen.
Durch den Jenseitsbezug wird eine Weltanschauung zur Religion. Ihre ethischen Grundsätze werden durch eine angenommene höhere Instanz (Götter, heilige Bücher, Offenbarungen) legitimiert. Im Unterschied zu den diversen Weltanschauungen räumen wir den Religionen erhebliche Spielräume ein. Zugespitzt formuliert: Ein Programm, das bei einer politischen Partei den Verfassungsschutz auf den Plan rufen würde (und bei Einzelpersonen den Psychiater), genießt umfangreiche Schutzrechte, sobald es als Religion daherkommt.
Da muss ich Dir natürlich zustimmen. Aber wenn man gedanklich für einen Moment von den Religionen weggeht, hin zu den Weltanschauungen: Es gibt durchaus Weltanschauungen, die in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert werden. Zum Beispiel, wenn sie diskriminierend, rassistisch oder sexistisch sind. Eine Weltanschauung, nach der sog. Untermenschen ausgerottet gehören, oder der Sklavenhandel legitim wäre, oder Frauen kein Wahlrecht hätten, würden wir nicht tolerieren. Zur Verdeutlichung habe ich extreme Beispiele gewählt, die uns aber aus der nahen Zeitgeschichte vertraut sind. Mein Punkt ist, dass wir nicht alle Weltanschauungen tolerieren oder über die Meinungsfreiheit schützen.
Durch den Jenseitsbezug wird eine Weltanschauung zur Religion. Ihre ethischen Grundsätze werden durch eine angenommene höhere Instanz (Götter, heilige Bücher, Offenbarungen) legitimiert. Im Unterschied zu den diversen Weltanschauungen räumen wir den Religionen erhebliche Spielräume ein. Zugespitzt formuliert: Ein Programm, das bei einer politischen Partei den Verfassungsschutz auf den Plan rufen würde (und bei Einzelpersonen den Psychiater), genießt umfangreiche Schutzrechte, sobald es als Religion daherkommt.
Grüße,
Arne
Grundsätzlich könnte man ja annehmen, dass echte Religionsfreiheit nicht existiert, die im Grundgesetz verbriefte also kein Problem darstellt, weil Weltanschauungen und daraus abgeleitetes religiöses Handeln dort seine Grenzen findet, wo Gesetze berührt werden. Dem ist aber nicht so. Wer glaubt, dass in Deutschland Gesetzesvorschriften stets (sic!) den Handlungsrahmen für Religionsausübungen darstellen, irrt.
Und an dem Punkt bin ich voll bei Dir. Da muss man sich schon fragen, wieso eigentlich ?
Als banales Beispiel sei nur die allsonntäglich Ruhestörung durch Kirchen genannt. Wenn ich beispielsweise jeden Sonntag meine Kettensäge laufen lasse, dann lande ich irgendwann vor dem Kadi. Und wenn ich weitermache im Knast oder gleich bei dem von Dir bemühten Psychiater.
Es fehlt aber auch an Akzeptanz.
Ich möchte auch nicht das meine Religion durch den Kakao gezogen wird.
Etwas mehr "Fingerspitzengefühl" gegenüber Gläubigen, egal welcher Richtung, ist da mit Sicherheit von Vorteil.
Das muss man nach meiner Auffassung differneziert sehen. Es ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Verfassung, dass sich jeder jederzeit in jeder Form (auch sehr kritisch oder in künstlerischer Form) mit einer Weltanschauung, einer Religion, einer Überzeugung oder was auch immer öffentlich auseinander setzen darf. Diese Möglichkeit zu schützen und zu wahren ist oberste Aufgabe allen staatlichen Handelns. Es bleibt Dir unbenommen, diese öffentliche Darstellung abzulehnen und ebenso zu erwidern.
Was nicht davon gedeckt ist, dass Du als Person angegriffen wirst oder Du Personen angreifst. Hier muss ein Unterschied zwischen dem gedanklichen Konstrukt einer Weltanschauung und einer real lebenden Person getroffen werden. Dies gelingt aktuell leider vielen Extremisten nicht.
Diesen Unterschied zu begreifen ist Aufgabe der Aufklärung.
Es ist eben ein Unterschied wenn jemand öffentlich sagt, dass woran Du glaubst ist falsch, schlecht, zu verachten, oder er sagt, du als Person seist dies.
Das erste muss jeder ertragen können, dass zweite muss zur Not durch Gesetze sanktioniert werden. Weil es Aufgabe des Staates ist jeden Menschen (unabhängig von seinen Rollen in der Gesellschaft) zu schützen.