Wie müsste der Strommarkt denn gestaltet werden, dass er Deiner Meinung nach effizient funktioniert und trotzdem die Versorgungssicherheit gewährleistet?
Man sollte auf jeden Fall von der reinen Fokussierung auf die Gestehungskosten einer Einheit wegkommen. Ich bin sogar überzeugt, dass Wind und Sonne einen sinnvollen und nichtmal kleinen Beitrag leisten können. Aber nicht zu jedem Preis. Man müsste das gesamte System betrachten und auch die Resilienz gegen diverse äußere Problemstellungen. Nimm das Problem in Frankreich, die genauso einseitig in eine Richtung gehen wie wir. Nur unterscheidet sich der Weg. Ich glaube übrigens nicht, dass man hier nur den Markt entscheiden lassen sollte. Ich habe nur darauf verwiesen, dass die Kosten in der Realität anders aussehen als die reine Gestehung. Du hast einige Länder, wo wirklich der Spotmarkt dominiert. Australien, USA oder Chile. In den Emerging Markets hast Du fast überall eine zentral gesteuerte Infrastruktur. Im einzelnen Segment ist dann wiederum ein radikaler Markt. China ist hier brutal. Wahrscheinlich gibt es keinen optimalen Weg. Fakt ist, dass es fast alle Länder auf der Welt schaffen, den Strom zu einem Bruchteil von uns zu erzeugen. Ich hatte gerade eine Holdinggründung auf Zypern. Da wurde mir vorab als Nachteil ein hoher Strompreis dargelegt. Der war 65% des deutschen Preises.
Fakt ist, dass es fast alle Länder auf der Welt schaffen, den Strom zu einem Bruchteil von uns zu erzeugen.
Sagen wir mal so, die Zahl was der Strom wirklich kostet wird dir in nahezu keinem Land der Welt überhaupt noch jemand nennen können.
Das ganze System ist doch derart undurchschaubar mit unzähligen Subventionen, Steuern, Abgaben etc., was welche Energieart am Ende wirklich kostet kann man nur noch abschätzen. Dazu kommt der Faktor dass das Geld bei EE in unserem Land bleibt und wir nicht Millarden zu Putin oder Ölscheichs überweisen, irgendein Zeugs quer durch die Welt transportieren oder Brennstäbe rumliegen haben wo wir immer noch nicht wissen wohin damit.
Standortfaktoren sind im Gesamtpaket ebenfalls viel mehr vom Gesamtpaket Subventionen, Steuererleichterungen, Lohnkosten etc.. geprägt.
Sagen wir mal so, die Zahl was der Strom wirklich kostet wird dir in nahezu keinem Land der Welt überhaupt noch jemand nennen können.
Das ist richtig. Nimm z.B. China. Dort ist der Strompreis bei einem Bruchteil hiesiger Kosten. China hat - auch wenn das viele nicht glauben wollen - einen deutlich geringeren Subventionsanteil (gemessen am BIP) als wir. China hat eine Staatsquote von 33%, wir von 50. Die Steuerquote liegt dort bei 17%, hier bei 39%. Welches ist jetzt eigentlich das kommunistische Land
Aber auch in den Industrieländern sieht es nicht viel besser für uns aus. Die Summe aus Steuer- und Abgabenquote ist ein Desaster. Du brauchst ewig für irgendwelche Zulassungen. Ich habe in den letzten Wochen mal erfahren dürfen wie schnell und im Vergleich zu uns unkompliziert Zulassungen sein können. Zypern war zwar nicht dolle, aber im Vergleich zu uns ein Paradies. Von Malta und Estland will ich gar nicht reden. So schnell konnte ich gar nicht gucken bis Fragen geklärt und Unternehmen gegründet waren. In Estland war ich nur dabei. Das hat mich aber schwer beeindruckt. Es ist auch mal eine neue Erfahrung für mich als Deutschen gewesen, dass man als Investor gut behandelt wird und sogar willkommen ist. Mit anderen Worten. Es hakt hier eben nicht nur bei den Energiekosten.
Edit: Da wir aber stark im industriellem Sektor unterwegs sind, schmerzt uns der hohe Energiepreis besonders.
Geändert von Genussläufer (Gestern um 19:55 Uhr).
Grund: siehe Edit
Die Sonne ist ein riesiger Kernfusionsreaktor der nach menschlichen Maßstäben unendlich lange Energie erzeugt ohne das wir dafür etwas tun müssen.
Das ist genauso richtig wie "Kohle und Öl und Gas sind riesige chemische Energiespeicher". Beides nützt nichts, ohne daß wir (mit nicht unwesentlichem Aufwand) Strom daraus machen.
Zitat:
Zitat von Jimmi
Fossile Energie kostet die Zukunft Deiner Kinder.
Die Zukunft meines (behinderten) Kindes wird eher gefährdet durch einen Staat, der sich mit idealistischen/ideologischen Projekten finanziell übernimmt, und dann keine Mittel hat, um wirklich Hilfsbedürftigen beizustehen. Hätte ich gesunde Kinder (wie meine Schwester), dann wären die für ihre Zukunft selbst verantwortlich; meine beiden (inzwischen erwachsenen) Neffen fühlen sich zumindest nicht durch fossile Energien bedroht, und gehen ihren Weg völlig unbeeindruckt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Dazu kommt der Faktor dass das Geld bei EE in unserem Land bleibt ...
Bis auf das Geld, was z.B. nach China wandert, für PV-Module, Batterien und all die seltenen Erden, ohne die keine Windgenerator* gebaut werden kann. Autarkie ist auch bei den sog. EE eine Illusion.
*Dazu kommt, daß Rotorblätter aus Verbundwerkstoff ohne Erdöl auch nicht mehr machbar wären...
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Bis auf das Geld, was z.B. nach China wandert, für PV-Module, Batterien und all die seltenen Erden, ohne die keine Windgenerator* gebaut werden kann. Autarkie ist auch bei den sog. EE eine Illusion.
*Dazu kommt, daß Rotorblätter aus Verbundwerkstoff ohne Erdöl auch nicht mehr machbar wären...
Nimm dann noch den Rohstoffbedarf hinzu. Da geht es nicht nur um die Module und Rotorblätter. Allein das Kupfer, was für die Leitungen nötig wäre, ist nicht realisierbar. Es gibt die Mienen dafür einfach nicht. Und last but not least ist Mining das dreckigste Geschäft, dass man sich nur vorstellen kann. Das betrifft auch den dafür notwendigen Energiebedarf. Wenn nur wir das machen würden, ginge das ressourcenseitig. Nur wäre damit dem Klima nicht geholfen. Das macht (so) einfach keinen Sinn.
Richtig pragmatische Gedanken, hätte ich eigentlich von einem intelligenten Menschen wie Bill Gates viel früher erwartet, aber besser spät als gar nicht. Ist nur die Frage, ob die entscheidenden Leute seine Gedanken teilen: