In Deiner Argumentation fehlt die Hauptsache: Der Klimawandel. Nur unter Anerkennung seiner Existenz und Dringlichkeit macht die ganze Eile, auf fossile Brennstoffe möglichst schnell zu verzichten, einen Sinn. Daher kann ich Deine Ablehnung dieser Technologie ein Stück weit nachvollziehen.
Welche Technologie lehne ich denn ab? Ich lehne nur den (m.M.n. naiven) Glauben ab, daß man mit Wind und Sonne, volatilen Quellen allein eine Industriegesellschaft aufrechterhalten kann. Und auf emissionsarme oder emissionsfreie Energieerzeugung umzusteigen halte ich auch ohne Klimawandel für sinnvoll und nützlich. Nur bringt m.M.n. die übertriebene Eile und Einseitigkeit in einem Land der Welt zu hohe Kollateralschäden im Vergleich zum meßbaren Nutzen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wir haben als Menschheit wirklich Glück, dass die erneuerbaren Energien billiger sein werden als die fossilen, und dass wir künftig sehr viel von dieser Energie gewinnen können. Das könnte ja auch anders sein. Auf emissionsfreie Energie müssten die Menschen früher oder später auch dann setzen, wenn sie teuer und knapp wäre.
Der letzte Satz dürfte langfristig (über unsere Lebenserwartung hinaus) stimmen (wen wir mit emissionsfrei einfach "ohne fossile Quellen" meinen*). Allerdings gibt es für mich außer einem Zweckoptimismus noch keinen objektiven und überzeugenden Grund zu glauben, daß ein System, das allein auf Sonne und Wind aufbaut, tatsächlich irgendwann billiger sein könnte, als eins mit großen Kraftwerken, sobald es über kleine, dezentrale Nutzer in die Versorgung großer Industriegesellschaften hinausgeht. Man wird immer ein Backup zum großen Ausgleich/Dämpfung der Volatilität brauchen, wie auch immer der aussehen mag. Li-Batterien werden es m.M.n. kaum werden können.
*Fast alle Anlagen emittieren etwas. Biogasanlagen haben Lecks, Windräder Geräusche, Emissionsfreiheit ist eben ein utopisches Ideal, genauso wie "umweltneuteral" u.ä..
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das ist aber nur eine Betrachtung der Kosten. Jetzt stell Dir vor, Wind- und Sonnenenergie würden marktadäquat vergütet werden. Dann wär Schicht im Schacht. Dann würden die Solarbetreiber die Einspeisevergütung marktgerecht vergütet bekommen, wenn die Sonne für alle scheint. Dann ist aber das Angebot sehr hoch und entsprechend wäre der Preis gering. Dann hat sich die eine oder andere Kalkulation schnell erledigt. Das kann man umgehen, wenn man entsprechende Speicher einplant. Nur erhöhen diese dann die Kosten immens. Im industriellen Maßstab könntest Du das knicken. Das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern.
Klar, darum schrieb ich ja, daß solche Rechnungen immer davon abhängen, worauf ich hinaus will, und was ich dafür in die Rechnung einbeziehe. Ist wie mit allen Modellen: Output hängt vom Input ab.
Übrigens, Speicher sind eben nicht die einzige Lösung. Auch regelbare Kraftwerke können den Ausgleich leisten; wo es viel Wasserkraft gibt, sogar recht günstig, wo noch laufende KKW stehen, geht es auch emissionsfrei/arm, wenn man neue Kraftwerke bauen muß, wird es teurer, u.s.w. Gaskraftwerke als Übergangslösung sind umso teurer, je kürzer man die Übergangszeit plant, sind aber technisch immer noch schneller in der nötigen Größenordnung realisierbar, als Speicher*.
*zuletzt gelesen: Anstelle des sinnlos gesprengten KKW Gundremmingen soll ein Großspeicher gebaut werden, der sage und schreibe ganze zwei Stunden lang die Leistung des vorherigen KKW liefern können wird. Ist das Fortschritt?
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Der letzte Satz dürfte langfristig (über unsere Lebenserwartung hinaus) stimmen (wen wir mit emissionsfrei einfach "ohne fossile Quellen" meinen*).
Das Zeug ist einfach irgendwann alle. Ok, die Kohlereserven halten noch lang. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man die in der Erde belässt. Da wird es aber sehr sicher Lösungen geben, die CO2 Belastung überschaubar zu halten. Seit 2023 haben die Themen CCS und Atomkraft wieder an Momentum gewonnen. Beides Lösungen, die Wind und Sonne gut ergänzen können.
Das ist aber nur eine Betrachtung der Kosten. Jetzt stell Dir vor, Wind- und Sonnenenergie würden marktadäquat vergütet werden. Dann wär Schicht im Schacht. Dann würden die Solarbetreiber die Einspeisevergütung marktgerecht vergütet bekommen, wenn die Sonne für alle scheint. Dann ist aber das Angebot sehr hoch und entsprechend wäre der Preis gering. Dann hat sich die eine oder andere Kalkulation schnell erledigt. Das kann man umgehen, wenn man entsprechende Speicher einplant. Nur erhöhen diese dann die Kosten immens. Im industriellen Maßstab könntest Du das knicken. Das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern.
Das finde ich interessant. Gibt es weltweit ein Land, in dem es eine marktadäquate Vergütung von Strom gibt?
Quatsch. Sonne und Wind sind höchstens kostenlos, wenn ich sie zum heizen-kühlen meiner Haut am Strand verwende.
Öl und Gas liegen auch kostenlos im Boden.
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Quatsch. Die Sonne ist ein riesiger Kernfusionsreaktor der nach menschlichen Maßstäben unendlich lange Energie erzeugt ohne das wir dafür etwas tun müssen.
Das finde ich interessant. Gibt es weltweit ein Land, in dem es eine marktadäquate Vergütung von Strom gibt?
Wir geben die überschüssigen Strommengen doch in den Markt ab. Das wir dann für das Entsorgen unseres eigenen produzierten Strom bezahlen müssen, ist genau dieser Marktmechanismus. Nur die Anbieter werden fix vergütet. Aber eben nicht vom Markt. Unsere Stromkosten sind doch nicht gewürfelt. Die sind das Ergebnis von einem Einsatz von Wind- und Sonne, die seit langem keinen positiven Effekt mehr im gesamten System erzielen.
Quatsch. Die Sonne ist ein riesiger Kernfusionsreaktor der nach menschlichen Maßstäben unendlich lange Energie erzeugt ohne das wir dafür etwas tun müssen.
Das ist richtig. Nur müssen wir für die Umwandlung dieser Energie in eine für uns nutzbare Form zahlen.
Wir geben die überschüssigen Strommengen doch in den Markt ab. Das wir dann für das Entsorgen unseres eigenen produzierten Strom bezahlen müssen, ist genau dieser Marktmechanismus. Nur die Anbieter werden fix vergütet. Aber eben nicht vom Markt. Unsere Stromkosten sind doch nicht gewürfelt. Die sind das Ergebnis von einem Einsatz von Wind- und Sonne, die seit langem keinen positiven Effekt mehr im gesamten System erzielen.
Wie müsste der Strommarkt denn gestaltet werden, dass er Deiner Meinung nach effizient funktioniert und trotzdem die Versorgungssicherheit gewährleistet?