Ich bezweifle, dass die Taliban ein Schreckensregime etablieren wollen. Das sind auch keine absoluten Hinterwäldler.
Das hoffe ich für die Menschen dort. Allerdings entspricht das, was ich von den Taliban im Fernsehen mitbekomme, ziemlich genau meiner persönlichen Definition eines Hinterwäldlers. Ich denke da an Dinge wie Menschenrechte, Demokratie, Gleichstellung der Geschlechter, sexuelle Selbstbestimmung, Religionsfreiheit, Todesstrafe, ein humaner und fairer Strafvollzug ...
Wenn jemand mit einem heiligen Buch in der Hand über die Todesstrafe für Homosexuelle labert – das ist doch geradezu eine Definition eines Hinterwäldlers. Da sind wir doch einer Meinung.
Ich kam drauf, wegen der Ablehnung der USA, der Nähe zu China und den Palästinensern. Warten wir mal ab.
Heute titelte die Junge Welt ihren Bericht aus Afghanistan: "Islamisten fressen Kreide". Darin drückt sich recht klar aus, wie die Talibans eingeschätzt werden.
..., ziemlich genau meiner persönlichen Definition eines Hinterwäldlers. Ich denke da an Dinge wie Menschenrechte, Demokratie, Gleichstellung der Geschlechter, sexuelle Selbstbestimmung, Religionsfreiheit, Todesstrafe, ein humaner und fairer Strafvollzug ...
Wenn jemand mit einem heiligen Buch in der Hand über die Todesstrafe für Homosexuelle labert – das ist doch geradezu eine Definition eines Hinterwäldlers. Da sind wir doch einer Meinung.
Ist jetzt in weiten Teilen der arabischen Welt nichts ungewöhnliches. Alles Hinterwäldler?
In dem von HaFu verlinkten Podcast berichtet der "Experte" dass die Taliban bei weitem keine homogene Menge sind, sondern dezentral föderalistisch orientiert sind und vieles von der Einstellung der eingesetzten Statthalter abhängen würde.
Vielleicht wird uns ja auch nur "das Extrem" präsentiert, um das Feindbild aufrecht zu halten.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Wer kann das besser beurteilen als die Afghanen selbst? Wenn die zu Tausenden den Flughafen stürmen und sich verzweifelt an Flugzeugen festklammern, dann hat das sicher einen Grund.
Vor einigen Tagen erschossen sie öffentlich Polizisten, um zu demonstrieren, was sie von der jetzigen Regierung unter Präsident Aschraf Ghani und ihren Institutionen hielten, nämlich nichts. Nach einem Gefecht mit Soldaten richteten sie ihre Gefangenen öffentlich hin. Diese Woche wurde Nazar Mohammad, ein in Afghanistan unter dem Namen Khasha Zwan bekannter Komiker aus Kandahar, von den Taliban aus seiner Wohnung entführt und später ermordet – den Moment seiner Entführung filmten sie und verbreiteten das Video im Netz. In der Region Malistan, schreibt ein Freund, ermordeten die Taliban zwei Brüder und tauchten am Tag darauf bei der trauernden Familie auf, um sich bei der Trauerfeier satt zu essen. Aus mehreren Orten berichten mir Kontakte, die Taliban zögen durch die Straßen und maßregelten Männer, deren Bärte nicht lang genug seien. Auch würden Frauen geschlagen, die ohne männliche Begleitung unterwegs oder nach Ansicht der Sittenwächter nicht passend gekleidet seien – ein Kopftuch reiche nicht, sie müssten sich komplett verhüllen, sprich: eine Burka tragen.
Ein afghanischer Diplomat listet auf, was die Taliban in den von ihnen beherrschten Gebieten in diesen Tagen täten: "Willkürliche Hinrichtungen, die Leichen werden öffentlich ausgestellt. Hände und Füße abhacken von Jugendlichen, die nachts unterwegs sind. Frauen werden ausgepeitscht und gesteinigt, einfach so. Vertreibung von mehr als 270.000 Zivilisten aus ihren Häusern. Zerstörung von Schulen und Krankenhäusern, von Strom- und Funkmasten, von Straßen und Brücken." Dass dieses Vorgehen dem Land schade, interessiere sie nicht – ihnen gehe es ausschließlich darum, Macht zu demonstrieren, Angst zu verbreiten und die Menschen einzuschüchtern. "Niemand soll wagen zu behaupten, er sei gegen die Taliban."
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Ist jetzt in weiten Teilen der arabischen Welt nichts ungewöhnliches. Alles Hinterwäldler?
Aus meiner westlich aufgeklärten Sicht: ja.
Für mich sind die Gleichstellung der Geschlechter und der Umgang mit sexuellen Minderheiten ein Gradmesser für den Zivilisationsgrad einer Gesellschaft. Außerdem Meinungs- und Religionsfreiheit.
Mein Urteil bezieht sich nicht auf den einzelnen Menschen einer Gesellschaft. Jeder ist von seiner Umwelt und ihren Sitten geprägt. Auch ich würde vieles anders sehen, wenn ich in Afghanistan inmitten von religiösen Fundamentalisten aufgewachsen wäre. Mein Urteil bezieht sich auf die Gruppe oder die Gesellschaft.
Aber das sind schon wieder wohlfeile Worte. Als Frau wäre Afghanistan wohl der letzte Ort der Welt, in den ich jetzt freiwillig auswandern würde, um mein Glück zu machen.
Um die Brücke wieder zur Bundestagswahl zu schlagen. Vielleicht sollte man in seine Wahlentscheidung mit einfließen lassen, wer dafür verantwortlich zeichnet, dass wir Unmengen an Rüstungsgüter an diese Hinterwäldler verkaufen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Um die Brücke wieder zur Bundestagswahl zu schlagen. Vielleicht sollte man in seine Wahlentscheidung mit einfließen lassen, wer dafür verantwortlich zeichnet, dass wir Unmengen an Rüstungsgüter an diese Hinterwäldler verkaufen.
Das ist absolut richtig. Ein schlauer Kopf sagte schon vor Jahren "wer Waffen sät wird Flüchtlinge ernten". Auf die Waffenverkäufe will keiner verzichten, aber wenn die Flüchtlinge anklopfen will keiner die Tür aufmachen.