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Alt 15.05.2019, 09:01   #1537
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.341
Zitat:
Zitat von Nobodyknows Beitrag anzeigen
..........
In was für einem Land wollen wir leben? Wie sehr ist jeder Aspekt des freien Lebens der Ökologie unterzuordnen? Und wo verläuft die Grenze bis zu der, in einer Demokratie und nicht in einer Öko-Diktatur, die Menschen bereit sind mitzugehen? Was ist realistisch durchsetzbar?

Gruß
N.
Ich bin zu einer Zeit in Zürich aufgewachsen, in der auf den Strassen noch sehr wenig Autos fuhren und auch meine Eltern besassen keinen Führerschein. Während meiner Jugendlichenzeit wurde der kleine Gemeindewald, in dem wir uns oft aufhielten, der Entlisbergwald bei Wollishofen, durch eine riesige neue Autobahnschneise durchtrennt und die Initiative für einen Tunnel unter dem Wald war damals noch zu schwach. Ich erlebte als Jugendlicher, um mit Deinen Worten zu antworten, das Wachstum einer Autodiktatur, die unseren geliebten Freizeitwald mit Wildtieren zerstörte. Ich sehe auch, wie heute durch das ehemalige Strassendorf meiner Grosseltern ununterbrochen der Verkehr auf einer Strasse rollt, auf der wir als Kinder morgens zu Fuss die frische Milch vom Bauer in der Kanne holten und auch spielten und die keine Bürgersteige hatte.

Wir unterstützten eher die kleinen Quartierssportvereine am Ort, deren Spiele wir besuchten, statt den grossen Kommerzverein beim Auslandsspiel. Was Du hier als Ökodiktatur verunglimpfst, wäre für mich eine menschen- und kindgerechtere Umwelt. Nicht ohne Grund hat man in einigen Städten nach den Erfahrungen der Autodiktatur sich dafür entschieden, die Innenstädte vollkommen autofrei zu halten. Und es funktioniert .... nur als ein kleines Beispiel.

Führte man unter Wohnmobilisten eine Abstimmung durch: Sie würden in der Mehrheit für einen wohnmobilgerechten Zugang mit Stellplätzen zu allen Waldseen der Republik und in alle Naturschutzgebiete und Biospärenreservate votieren.

Geändert von qbz (15.05.2019 um 10:57 Uhr).
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 09:03   #1538
Nobodyknows
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 5.824
Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Das ist doch an sich nur noch ne rethorische Frage, nachdem die Menschheit es nicht in den Griff kriegen wird, anderes Leben und sich nicht selbst auszurotten.
Das ist halt die Frage, ob es nur noch eine rhetorische Frage ist.

Ich zitiere mal Schwarzfahrer (Post #1526):
"Problemlösung ist, wenn man Lösungen zum Umgang mit dem Problem entwickelt, mit Blick in die Zukunft. Das hat die Menschheit seit Jahrtausenden bei jeder Klimaänderung gemacht: Anpassung von Wohnen, Kleidung, Lebensmittelproduktion, Verkehr etc. an die klimatischen Randbedingungen Extrembeispiele wie die Lebensweise der Eskimos in Grönland, Hollands Landsicherung gegenüber der Nordsee, Landwirtschaft in der Wüste, wie es Israel geschaffen hat, etc. zeigen, worauf es ankommt: das Beste aus den Bedingungen machen. Es wird Zeit daß wieder diese konstruktive Sichtweise in den Vordergrund tritt an die Stelle der aktuell modischen Schuldigensuche (Diesel, Fleischesser, Kohlekraftwerk, Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe, Zivilisation überhaupt ...) mit punktuell-plakativen, meist nur marginal wirkungsvollen Aktionen. Und wenn man sich auf Ursachen konzentriert, dann bitte zuerst die großen Effekte anpacken - sonst geht die Puste aus bei lokalen klein-klein Aktionen."

Aus dieser Ecke kommend: Gibt es nicht doch Alternativen zu lokal begrenzten Aktivitäten die teilweise in Aktionismus ausarten? Wir wissen doch, dass gut gemeint nicht immer gut gemacht ist.

Nebenbei würde mich interessieren, ob zum Beispiel in einem amerikanischen oder japanischen (jeweils höherer CO2-Ausstoß als Deutschland) Triathlonforum so engagiert über den Klimawandel diskutiert wird. Wer es weiß (Trimichi, Du bist doch ein großer Freund des amerikanischen Volkes), bitte melden.

Gruß
N.
Nobodyknows ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 10:04   #1539
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
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Registriert seit: 05.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.438
Zitat:
Zitat von Nobodyknows Beitrag anzeigen

Ich zitiere mal Schwarzfahrer:...
Naja, ein paar Kleinigkeiten hat er vergessen oder aussen vor gelassen.
Dass sich die Menschheit auf der Suche nach neuem Lebensraum gerne auch die Köppe einschlägt beispielsweise.
Und das alle 'Erfahrungen' mit Klimaveränderungen bisher aus Zeiten resultieren, wo der menschliche Einfluss als eher gering einzuschätzen war.
Die Geschwindigkeit, mit der wir aktuell auf den Abgrund zurauschen, scheint mir dann doch ne andere zu sein als in früheren Jahrhunderten oder Jahrtausenden.
Wenn der Permafrostboden auftaut und gigantische Mengen Methan freigibt, wird das Klima diesmal deutlich schneller kippen, als der Mensch sich an irgendwas anpassen kann.
Ausserdem sind die Veränderungen ja relativ breit gestreut.
Nehmen wir nur mal die Arten, die wir ausrotten, ausgerottet haben und in den kommenden Jahren ausrotten werden. Ist es nicht dämlich, dass beispielsweise Zecken, gegen die letztlich kein hundertprozwntiges Kraut gewachsen ist, sich vermehren und immer aggresiver werden?
Das gibt einen Vielfrontenkrieg, den der Mensch nicht gewinnen wird.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
sybenwurz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 10:58   #1540
Schwarzfahrer
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Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.440
Zitat:
Zitat von Nobodyknows Beitrag anzeigen
In was für einem Land wollen wir leben? Wie sehr ist jeder Aspekt des freien Lebens der Ökologie unterzuordnen? Und wo verläuft die Grenze bis zu der, in einer Demokratie und nicht in einer Öko-Diktatur, die Menschen bereit sind mitzugehen? Was ist realistisch durchsetzbar?
Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Das ist doch an sich nur noch ne rethorische Frage, nachdem die Menschheit es nicht in den Griff kriegen wird, anderes Leben und sich nicht selbst auszurotten....

Solange da nix gesetzlich eingegrenzt wird, wird sich daran auch nix ändern.
Die Frage ist m.M.n. nicht rethorisch, sondern sehr grundlegend wichtig für den Umgang miteinander und für die Gestaltung der Zukunft. Ich sehe in der Haltung "solange da nix gesetzlich eingegrezt wird, wird sich auch nix ändern" eine große Gefahr, daß sie in eine ideologisch/gesinnungsethisch motivierte Bevormundung führt in einem Ausmaß, das für mich zu tief in die Freiheits- und Selbstbestimmungsrechte des Menschen eingreift. Zunmindest ist es eine extrem heikle Gratwanderung. (Der Weg in die Hölle war schon imme mit guten Absichten gepflastert...)

Wollen wir soweit gehen, wie China, mit moralischen Wertungspunkten für einzelne? Wollen wir über Verteuerung "unmoralischen" Verhaltens (CO2 Steuer, Spritpreis, etc.) dies nur für die Reichsten zugänglich machen? - Oder widerspricht das der Ambition, mehr Gleichheit und Gerechtigkeit zu erreichen? Andererseits wie weit können Freiheiten, die früher nur wenige hatten auf Grund ihrer finanziellen oder sozialen Möglichkeiten, allen zugänglich gemacht werden, ohne schwere Nebenwirkungen oder gar Schäden? z.B.: Reisen bildet und macht Freude - aber protestieren nicht bereits Anwohner von Amsterdam, Barcelona u.a. gegen die Touristenflut? War ich in den 80-ern, als ich als Student in den Uffizien in Florenz einfach reingehen und staunen konnte, besonders privilegiert? Ist es noch erträglich und akzeptabel, daß heute 4 -5 Stunden Schlangestehen an der gleichen Stelle nötig ist, und man im Gedränge kaum etwas sieht, und die Kunstwerke zunehmend beschädigt werden? Können wir/sollen wir als Schlussfolgerung die Rechte aller auf Reisen oder ihren Zugang zu Kunstschätzen einschränken?

Ich habe keine einfache Antwort auf solche Fragen - ich wünsche mir aber keine Welt, in der allein zentral-ideologische Regulierung über die Menschen bestimmt. Ich hoffe eher (naiverweise?) auf Einsicht, Verbreitung verantwortungsethischen Verhaltens in Bevölkerung und Politik, auch wenn es deutlich langsamere Änderungen bewirken dürfte. Ziel wäre für mich der Erhalt der Freiheit, einhergehend mit einer sinnvolleren, maßvolleren Nutzung desselben.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 11:13   #1541
Schwarzfahrer
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Beiträge: 7.440
Zitat:
Zitat von sybenwurz Beitrag anzeigen
Naja, ein paar Kleinigkeiten hat er vergessen oder aussen vor gelassen.
Sorry, ich hatte keine Zeit für eine umfassende Abhandlung der Menschheitsgeschichte , es ging mir nur um meine Schwerpunkte bei Problemlösungen im Allgemeinen (Lösung vor Abwatschen).
Zitat:
Dass sich die Menschheit auf der Suche nach neuem Lebensraum gerne auch die Köppe einschlägt beispielsweise.
Was weniger wird, wenn sich die Menschen nicht so schnell vermehren, q.e.d.
Zitat:
Die Geschwindigkeit, mit der wir aktuell auf den Abgrund zurauschen, scheint mir dann doch ne andere zu sein als in früheren Jahrhunderten oder Jahrtausenden.
Subjektiv sah das jede Zeit für sich ähnlich, glaube ich. Z.B. um das Jahr 1000 hatte die europäische Menschheit eine ähnliche Untergangs-Erwartung. Schade, daß wir nicht erfahren werden, wie wir in 200 oder 500 Jahren bewertet werden.
Zitat:
Wenn der Permafrostboden auftaut und gigantische Mengen Methan freigibt, wird das Klima diesmal deutlich schneller kippen, als der Mensch sich an irgendwas anpassen kann.
Möglich, daß es dadurch schwieriger wird. Umso wichtiger ist es, schleunigst den menschlichen Erfindungsgeist freizusetzen, statt die möglichen Verursacher zu prügeln.
Zitat:
Das gibt einen Vielfrontenkrieg, den der Mensch nicht gewinnen wird.
Da bin ich nicht so pessimistisch, da ich am Erfindergeist der Menschheit glaube. U.U. wird der Preis aber relativ hoch, und möglicherweise auf Kosten anderer Lebensformen dieses Planeten - wie es die Evolution schon vielfach demonstriert hat.
__________________
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Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 11:30   #1542
MattF
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Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 9.337
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
Wollen wir soweit gehen, wie China, mit moralischen Wertungspunkten für einzelne? Wollen wir über Verteuerung "unmoralischen" Verhaltens (CO2 Steuer, Spritpreis, etc.) dies nur für die Reichsten zugänglich machen?

Wenn ich den Sprit z.b. 20 c teurer mache und dafür an andere Stelle sogar die Abgabenlast senke, ist es keineswegs so, dass sich nur noch Reichste was leisten können.

Ansonsten sagst du es ja selbst, es kann nicht jeder Mensch dieser Erde der möchte die Uffizien besuchen, weil es dafür gar keine Kapazität gibt.

Wie willst du nun aber jemand dazu überreden es nicht zu tun? Wieso soll der eine es tun der andere es nicht und ist der der daheim bleibt nun vernünftig (du appelierst ja an die Vernunft) der andere aber nicht? Ist dann der Vernünftige der Dumme, weil er erlebt nichts, während denen es egal ist, alles sehen und erleben?

Das geht nur über entsprechende Lenkungswirkung. Und damit wird auch die Freiheit nicht eingeschränkt, sondern lediglich dafür gesorgt, dass sich jeder ganz genau überlegt was er machen will.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 12:24   #1543
Schwarzfahrer
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Benutzerbild von Schwarzfahrer
 
Registriert seit: 15.01.2009
Ort: Rhein-Neckar-Dreieck
Beiträge: 7.440
Zitat:
Zitat von MattF Beitrag anzeigen
...Das geht nur über entsprechende Lenkungswirkung. Und damit wird auch die Freiheit nicht eingeschränkt, sondern lediglich dafür gesorgt, dass sich jeder ganz genau überlegt was er machen will.
Natürlich, grundsätzlich sollte es so funktionieren, und ist auch oft genug sinnvoll, so einzugreifen. So halte ich z.B. Rauchverbote in Restaurants, Bahnen, etc. für hilfreiche Lenkungsmaßnahmen um die Nichtraucher zu schützen. Aber ich glaube nicht, daß die Angstmache mit den bösen Bildchen auf der Packung und Werbeverbot allzu viele Raucher zum aufhören gebracht hat, oder daß eine moralische Abwertung des Rauchens sinnvoll ist.

Und mir machen die in letzter Zeit häufiger werdenden Forderungen nach radikalen "Lenkansätzen" Sorge, besonders wenn sie moralisch (gut-böse) aufgeladen werden, sei es Dieselfahrverbote, Wohnungsenteignungen, Masern-Impfpflicht u.ä. - als "Diktaturgeschädigter" sind das für mich Warnzeichen von überzogener Ideologisierung statt maßvoller Lenkung.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Schwarzfahrer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.05.2019, 12:31   #1544
MattF
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Registriert seit: 27.04.2011
Beiträge: 9.337
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer Beitrag anzeigen
statt maßvoller Lenkung.

Du bist für maßvolle Lenkung, dann sind wir voll beisammen.
MattF ist offline   Mit Zitat antworten
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