Letzteres zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass ich mir mal einige Pamphlete der Grundschule zu Gemüte geführt habe. Nach der Lektüre komme ich zu folgendem Schluss: Wer möchte, dass sein Kind eine ausgepägte Rechtschreibschwäche beigebracht bekommt, scheint mir hier an der richtigen Adresse zu sein.
Ansonsten steht hier am ersten Oktober der sechste Geburtstag des kleinen Blonden an. Er ist derzeit sehr vergnügt und geht gern in die Schule. Er hat schon ein paar Sport-Groupies. Als ich ihn gestern von der Schule abholte, haben drei Mädchen immer gekreischt: "Du bist so süüüüüüß! Du bist so süüüüüß!". . Irgendwann ist er zu ihnen hin gegangen und hat ihnen - den Tischtennisschläger in der einen und einen Muffin in der anderen Hand - beherzt die Zunge rausgestreckt.
Vielleicht haben sich die Verfasser der Schriften gedacht, sie halten sich an die Regeln für die kleinen Terroristen. Die dürfen ja mittlerweile auch in einigen Schulen am Anfang erstmal schreiben wie sie wollen...
Je mehr man(n) sich verweigert, umso interessanter wird man(n). Zumindest in dem Alter...
Vielleicht haben sich die Verfasser der Schriften gedacht, sie halten sich an die Regeln für die kleinen Terroristen. Die dürfen ja mittlerweile auch in einigen Schulen am Anfang erstmal schreiben wie sie wollen...
Ist das jetzt modern?
Wir hatten in der ersten Klasse Schiefertafeln, da durften wir auch schreiben, wie wir wollten. Alelrdings wurde es weggewischt, wenn es nicht sauber und richtig gechrieben war....
Es hilft angeblich beim lernen... erst mal so schreiben wie es sich anhört und dann irgendwann lernen, wie es richtig geschrieben wird. Wahrscheinlich weil man zweimal lernt?
__________________
Mein Trainingstagebuch schreibe ich auf Claudi gives it a TRI ... es ist ein recht steiniger Weg von der Couch zum Triathlon, mit Geschichten über Wettkämpfe, das Zurückkämpfen nach Unfällen und dem großen Traum vom Ironman.
Ist das jetzt modern?
Wir hatten in der ersten Klasse Schiefertafeln, da durften wir auch schreiben, wie wir wollten. Alelrdings wurde es weggewischt, wenn es nicht sauber und richtig gechrieben war....
Keine Ahnung obs modern ist. Da müsste man mal einen Pädagogen in die Finger kriegen und dazu befragen.
Schiefertafeln hatten wir zwar nicht mehr, aber es wurde eben noch kontrolliert auf Sauberkeit und Korrektheit. Da gab es auch noch Noten für Schrift auf dem Zeugnis. Also nicht im ersten Schuljahr. Da gabs nur Smilies und im Zeugnis stand sowas in der Art wie "... hat einen erfolgreichen Start absolviert."
Zitat:
Zitat von Claudi_tries
Es hilft angeblich beim lernen... erst mal so schreiben wie es sich anhört und dann irgendwann lernen, wie es richtig geschrieben wird. Wahrscheinlich weil man zweimal lernt?
Ich würde ja eher dazu tendieren zu behaupten, dass es sich dann schon falsch festgesetzt hat. Pädagogen halt.
Schiefertafeln hatten wir zwar nicht mehr, aber es wurde eben noch kontrolliert auf Sauberkeit und Korrektheit. Da gab es auch noch Noten für Schrift auf dem Zeugnis. Also nicht im ersten Schuljahr. Da gabs nur Smilies und im Zeugnis stand sowas in der Art wie "... hat einen erfolgreichen Start absolviert."
Ich glaube, als ich in der ersten Klasse war, gab es noch gar keine Smilies.
Ich glaube, als ich in der ersten Klasse war, gab es noch gar keine Smilies.
Die hießen damals auch noch nicht so. Unsere Lehrerin hat einfach kleine, runde Kartonkreise gehabt und da entweder ein lachendes oder trauriges Gesicht drauf gemacht. Das war in den frühen 70ern.
Da seid ihr ja schon mitten in einem anderen Thema: Belohnungssystem. Das bekommen wir gerade zum ersten Mal durch die Schule mit. Bei uns zu Hause wird eigentlich weder belohnt noch bestraft. Das ist mir zum ersten Mal aufgefallen, als der Dicke von einer Freundin gefragt wurde, welche Strafen er denn so bekäme, sie selbst bekäme meistens Fernsehverbot. Darauf er ganz verdutzt: "Also, ich bekomme eigentlich nie Strafen." Dafür gibt´s auch nicht unbedingt Belohnungen bei uns. Die Smileys in der Schule finde ich noch ganz süß, allerdings ist der Junior da recht pragmatisch: Einmal hat er sich selbst einen Smiley gemalt, ich nehme an, an dem Tag waren die Hausaufgaben wohl nicht so dolle. Eine Lehrerin verteilt anscheinend auch schon mal Gummibärchen. Und ich dachte immer, es ist toll, wenn man etwas kann, was man bis dato nicht konnte. Dass man sich vielleicht einfach ein bisschen freut, weil man sich bemüht hat und auf einmal etwas klappt. Fairer Weise muss ich dazu sagen, dass es derzeit auch keine Motivationsprobleme gibt. Der Blonde macht gern auch ein paar Extra-Aufgaben, wenn er welche in die Speckfinger bekommt. Und gelesen wird mittlerweile ja auch mit großer Begeisterung.
Von einer Familie weiß ich, dass die Kinder ein Belohnungssystem fürs Musikinstrumente üben haben. Für jedes Mal Üben gibt es einen Stern. Für x Sterne dürfen die Kinder sich dann etwas im Wert von y Euro aussuchen. Ich frage mich dann, wie viel Ehrgeiz man für seine Kinder haben muss, um so etwas zu tun. Bei uns läuft das:
"Du möchtest Flöte spielen? Ok, dann gucken wir, ob wir das hin bekommen." Im Moment übt das Kind nicht, weil seine Lehrerin sagt, er könne die Stücke spielen. Das Nie-mehr-als-der-Gegner-verlangt-Gen hat er offenbar von mir. Sollte sich das mit dem Können demnächst ändern und er der Gruppe hinterher hinken, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder übt er oder wir melden ihn vom Flöten ab. Ich meine damit nicht, dass er so lange üben muss bis er gut ist (das Gefiedel hält ja auch keiner stundenlang aus), aber zumindest so lange, dass er die Gruppe nicht aufhält. Belohnungen gibt´s da nicht.
Zurück zum Sport:
Jannjazz, von einem Trainingslager kann ich derzeit nur träumen. Mal eine Woche raus wäre schon eine Riesensache, aber geht wohl nicht. Läufst du den Fischhallenlauf gar nicht? Der ist doch immer so schön!
Und im Übrigen: Bis Sonntag ruhe ich mich jetzt weiterhin aus. Bloß beim Tapern nicht Überzocken.
Meine Liebe, mit Dir zusammen würde ich gerne Kinder erziehen. Da wären wir uns bei den Prinzipien wohl ziemlich einig.
Diese ganze Überfrachtung mit Aufmerksamkeit und vor allem das gnadenlose Ausleben des eigenen Ehrgeizes durch den Stellvertreter Kind macht mich zornig und zynisch.
Ich würde mein Kind nie durch ein "System" manipulieren. Leitplanken, ok. Mehr nicht!
"Strafen" gab es für meinen Lethargiker nur bei offensichtlichen Bequemlichkeitseskapaden. Beispielsweise ist sein Kumpel in der Schule klebengeblieben. Da hat er sich gesagt, "hm, lass ich mich ein Jahr am Popo lecken, mach mirs bequem, dann bin ich wieder bei ihm". Der nachhaltige Entzug der Internet-Ablenkungsmöglichkeiten hat das verhindert. Aber das war die einzige richtige Strafe, an die ich mich erinnern kann. Ok, mit Ausnahme von knallhartem - mindestens zehn Sekunden andauerndem - Liebesentzug bei garstigen Widerworten.
Abgesehen davon gilt immer noch: ein guter Gaul springt immer nur so hoch, wie er muß. Dein Sohn scheint sich (wie meiner) zu einem Top-Rassepferd zu entwickeln.
Übrigens: Die Frucht meiner Lende fängt grad an Soziologie (ist das nicht das Synonym für brotloses Abseilerstudium???) zu studieren. Bin mal gespannt...