Auf der einen Seite der Dampfplauderer Donald Trump, dem jede Differenzierung und Genauigkeit fremd ist. Auf der anderen Seite jene, die ebenso undifferenziert und pauschal von der angeblichen Lügenpresse Deutschlands fantasieren. Dazwischen Medien wie der Spiegel und die FAZ, die sich im internationalen Vergleich durchaus sehen lassen können.
Ich wünsche den Journalisten von Herzen, es möge ihnen der Humor nicht verloren gehen.
Ich denke, die Erwähnung der Trump´schen Aussage im Titel ist für sich genommen noch kein allzu großer Ausrutscher. Das mag man für unglücklich halten, machen andere aber auch so.
@ trithos:
1. Was regst Du Dich so auf. Die einen finden es unpassend. Die anderen ok.
2. SPON ist für manchen hier einfach ein Beispiel für schlechten Journalismus. Ich denke das würde gar nicht so sehr auffallen, wenn man sich nicht hin und wieder über die qualitative Diskrepanz zwischen dem Spiegel und SPON wundern würde.
3. Die korrekte Formulierung lautet: Sich "im Krieg mit" jemanden befinden.
"Im Krieg gegen" kann man aber selbstverständlich auch benutzen. Wäre dann auch richtig, ist aber weniger gebräuchlich.
4. Worauf ich hinaus wollte: wer sich nur über SPON, Bild oder Ähnlichem informiert, braucht sich nicht über die Qualität "der Presse" oder "der Medien" zu wundern ...
Grüße
Jog
Geändert von Jog (22.03.2016 um 11:17 Uhr).
Grund: Immer noch: Schei ... Rechtschreibkorrektur ...!
Ich denke, die Erwähnung der Trump´schen Aussage im Titel ist für sich genommen noch kein allzu großer Ausrutscher. Das mag man für unglücklich halten, machen andere aber auch so.
@ trithos:
1. Was regst Du Dich so auf. Die einen finden es unpassend. Die anderen ok.
2. SPON ist für manchen hier einfach ein Beispiel für schlechten Journalismus. Ich denke das würde gar nicht so sehr auffallen, wenn man sich nicht hin und wieder über die qualitative Diskrepanz zwischen dem Spiegel und SPON wundern würde.
3. Die korrekte Formulierung lautet: Sich "im Krieg mit" jemanden befinden.
"Im Krieg gegen" kann man aber selbstverständlich auch benutzen. Wäre dann auch richtig, ist aber weniger gebräuchlich.
4. Worauf ich hinaus wollte: wer sich nur über SPON, Bild oder Ähnlichem informiert, braucht sich nicht über die Qualität "der Presse" oder "der Medien" zu wundern ...
Grüße
Jog
Ich versuche eh, mich nicht zu sehr aufzuregen .
Deine Anmerkungen zum Journalismus finde ich zutreffend. Was mich an der Medien-Diskussion stört, ist, dass sie mit Pauschalierungen geführt wird, die aber niemandem weiterhelfen. Stichwort Manipulation: Manipulation ist etwas anderes als Selektion oder Zuspitzung. Wenn ich da nicht sorgfältig unterscheide, wird eine Diskussion schwierig. Im konkreten Fall: wo wurde Trumps Aussage manipuliert? Er hat es gesagt und ein Journalist hat daraus eine Schlagzeile gemacht. Wie Du schreibst: die einen finden sie unpassend, die anderen ok. Aber Manipulation? Finde ich nicht. Es ist in der Schlagzeile wiedergegeben, was Trump gesagt hat.
Deine Anmerkung mit "sich im Krieg mit jemandem befinden" ist auch richtig, wenn man das als feste Redewendung verwendet. In dem Fall war das aber nicht der Fall, weshalb ich um jedes Missverständnis auszuschließen auf jeden Fall "gegen" verwenden würde. Aber auch das ist nur meine Meinung, und natürlich kann man das auch anders sehen.
Trump sagt also laut Deinem eigenen Zitat: ... Warum sind immer wir diejenigen, die führen, möglicherweise den Dritten Weltkrieg mit Russland."
Was denkt man da? Vielleicht genau das, was Trump offenbar gesagt hat: Dass er von einem möglichen Dritten Weltkrieg mit Russland spricht. Dass er vom Dritten Weltkrieg mit Russland fabuliert. Ich finde die von Dir kritisierte Headline überhaupt nicht manipulativ. Sie ist selektiv, ganz klar, aber das ist jede Headline. Und wenn ein möglicher künftiger US-Präsident so einen Satz sagt, dann darf man den schon als Schlagzeile herausstellen.
Schon interessant, wie unterschiedlich die Interpretation eines Zitats sein kann. Ich entnehme eher, dass er gegen einen Weltkrieg mit/gegen Russland ist. Du nicht?
Aber Manipulation? Finde ich nicht. Es ist in der Schlagzeile wiedergegeben, was Trump gesagt hat.
Dann wollen wir Deiner Anregung folgen und sorgfältig unterscheiden: Für Dich scheint Manipulation nur vorzuliegen, wenn etwas ganz eklatant Unwahres behauptet wird. Dafür gibt es den schärferen Begriff der "Lüge". Auf dem wollen wir aber - um keine emotionalen Reaktionen zu provozieren - nicht weiter herumreiten.
Wenn man in Duden und Wikipedia die Einträge für "Manipulation" anschaut, dann steht dort "undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft, etwas Begehrtes gewinnt" oder "gezielte und verdeckte Einflussnahme".
Genau darum handelt es sich, wenn jemand eine Schlagzeile anbietet, die das Gegenteil von dem impliziert, was tatsächlich gesagt wurde. Ich habe den Eindruck, dass das früher nicht so gehäuft auftrat, aber vielleicht ist es mir nur nicht aufgefallen.
Schon interessant, wie unterschiedlich die Interpretation eines Zitats sein kann. Ich entnehme eher, dass er gegen einen Weltkrieg mit/gegen Russland ist. Du nicht?
Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Ich hätte es ehrlich gesagt insofern anders als Du verstanden, als ich diverse Wahlkampf-Aussagen von Trump im Ohr habe, in denen er (journalistisch zusammengefasst, aber nicht von mir) folgendes sagt:
"Trump hat Pläne geäußert, das US-Militär zu vergrößern und zu stärken, sodass "sich niemand mit den Amerikanern anlegen möchte". Die Militärpräsenz in Ost- und Südchina soll ausgeweitet werden, gleichzeitig fordert Trump Gelder von militärischen Partnern. Deutschland, Japan, Südkorea und Saudi-Arabien sollen mehr von den Kosten tragen, die den US-Amerikanern durch ihre militärische Unterstützung entstehen. Das finanzielle Defizit sei mittlerweile zu groß: "Wir können nicht weiterhin all diese Länder verteidigen.""
Das klingt mir jetzt nicht so, als würde Trump die USA künftig aus den Krisen in aller Welt heraushalten wollen. Er möchte offenbar weiter in allen möglichen Weltgegenden militärisch die Vormachtstellung der USA absichern, dafür aber andere stärker als bisher zur Kasse bitten.
Zurück zum konkreten Fall: Ob Trump gegen einen Krieg gegen Russland ist? Keine Ahnung! Er selbst ist ja auch sehr sprunghaft in seinen Aussagen. So gesehen ist Deine Interpretation natürlich auch möglich. Das wär vielleicht man eine lohnende Aufgabe für Journalisten: Trump selbst zu fragen, was er eigentlich meint, wenn er solche oder ähnliche Sätze von sich gibt. Andererseits: ob Trump überhaupt selbst weiß, was er damit meint?
Dann wollen wir Deiner Anregung folgen und sorgfältig unterscheiden: Für Dich scheint Manipulation nur vorzuliegen, wenn etwas ganz eklatant Unwahres behauptet wird. Dafür gibt es den schärferen Begriff der "Lüge". Auf dem wollen wir aber - um keine emotionalen Reaktionen zu provozieren - nicht weiter herumreiten.
Wenn man in Duden und Wikipedia die Einträge für "Manipulation" anschaut, dann steht dort "undurchschaubares, geschicktes Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft, etwas Begehrtes gewinnt" oder "gezielte und verdeckte Einflussnahme".
Genau darum handelt es sich, wenn jemand eine Schlagzeile anbietet, die das Gegenteil von dem impliziert, was tatsächlich gesagt wurde. Ich habe den Eindruck, dass das früher nicht so gehäuft auftrat, aber vielleicht ist es mir nur nicht aufgefallen.
Ich persönlich halte Manipulation durchaus für eine Form der Lüge.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum die Schlagzeile das Gegenteil des tatsächlich Gesagten impliziert? Die Schlagzeile sagt ja nur, dass Trump über einen Dritten Weltkrieg mit/gegen Russland geredet hat. Eventuell sagt sie noch darüber hinaus, dass der Schlagzeilenautor dieses Gerede von Trump nicht ganz ernst nimmt ("fabuliert").
Offenbar ist die Schlagzeile aber wirklich missverständlich und kann in verschiedene Richtungen interpretiert werden. Wenn das aber so ist, dann wäre ein Manipulationsversuch ohnehin völlig daneben gegangen, weil niemand verstanden hat, in welche Richtung er manipuliert werden hätte sollen .