Arne, klar hat Tveiten nicht alles neu erfunden. Und am Ende muss der Sportler auch die richtige Mischung aus Talent und Arbeitsmoral mitbringen und tagein, tagaus, Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr konsistentes Training verletzungsfrei absolvieren :-).
Aber es lohnt sich doch über die Nuancen zu diskutieren. Von daher danke auch an due guten Aspekte von Hafu!
Wir können das Höhentraining also schon als einen Erfolgsfaktor isolieren, das sehe ich genauso.
Vo2max find ich auch interessant. Blummenfelt wurde auf dem Rad in 2020 wohl mit 90 gestestet. Auf dem Laufband hier ein Wert von 87: https://www.youtube.com/watch?v=RuOf7GgM0Jg
Das ist die absolute Oberliga. Wenn man diese Engine und die PS auch auf die Straße kriegt, dann sind die Ergebnisse entsprechend, wie wir sie gesehen haben.
Interessant auch Sutton, da könnte man ja noch Chrissie Wellington hinzufügen.
Und wenn einer einen Ackergaul trainieren könnte, dann Sutton. Der hat sogar wirklich mal das Training von Pferden betrieben :-)
.....Interessant auch Sutton, da könnte man ja noch Chrissie Wellington hinzufügen.
Und wenn einer einen Ackergaul trainieren könnte, dann Sutton.....
Hat er das schon mal bewiesen? Meiner Meinung nach holt er sich Athleten die schon an der Schwelle zur Weltspitze stehen und schubst sie dann drüber. Und das oft nicht sehr ausgeklügelt, sondern er baut darauf, dass die gut vorgeschulten Athleten seine Umfänge und Intensitäten verkraften. Wenn ja, werden sie in der Tat Weltspitze.
Vo2max find ich auch interessant. Blummenfelt wurde auf dem Rad in 2020 wohl mit 90 gestestet. Auf dem Laufband hier ein Wert von 87: https://www.youtube.com/watch?v=RuOf7GgM0Jg
Das ist die absolute Oberliga. Wenn man diese Engine und die PS auch auf die Straße kriegt, dann sind die Ergebnisse entsprechend, wie wir sie gesehen haben.
Interessant auch Sutton, da könnte man ja noch Chrissie Wellington hinzufügen.
Und wenn einer einen Ackergaul trainieren könnte, dann Sutton. Der hat sogar wirklich mal das Training von Pferden betrieben :-)
Soweit ich vom Spezialisten (DTU-Protokoll) 2008 weis, ist bei 80 so ziemlich game over in der Messmethodik. Bei den Radspezialisten. Die Relation 90 zu 87 kann ich nachvollziehen. Nur frage ich mich, wie es in 10-15 Jahren von VO2max von 80 auf 90 hochgehen kann? Ist die Lunge neu erfunden worden?
Bitte frag' doch du mal, oder auch Arne, bei Dr. Frank Kauper nach wegen meiner Aussagen. Er ist von Nürnberg ins Allgäu gezogen, nicht soweit weg von euch. Kann sein, dass er auch 85 als Maximum festgelegt hatte damals bei meiner Leistungsdiagnostik. Oder auch 75? Wie gesagt, ich weis es nicht, hatte es aber auch geschafft an der Uni in Erlangen als 35zig-Jähriger meinen Puls auf 201 hochzujagen. Bei leichter Erkältung, dass muss man dazusagen.
Oberliga? Und in der Bundesliga? Ob der VO2max - Wert entscheidend ist? Zapotek hatte ja sowas von wegen 65 oder sogar nur 62? Ich glaube nach wie vor an aggressives Marketing "in Tateinheit" mit Strömung, Lutschen in Pulks, und Streckenmanipulationen durchführbar mit einer neuen Generation von Triathleten, die sich eben gut oder besser vermarkten (kann und/oder lässt) im Gegensatz zu denjenigen, die vor dem Boom in unserer Sportart "Oberliga" waren. Und damit auch hier an frisierte Werte.
Irgendwo reichts mir damit. Schade. Dass man nicht moralisch vernünftig mit manchen diskutieren kann, sobald Dollarzeichen auf dem Schirm auftauchen?
Trimchi, mit Oberliga meinte ich oberste Liga, also Weltklasse,
Vo2max ist nicht der alles bestimmende Faktor. Beim Laufen ist die Kombination mit der Running Economy entscheidend. Auch ist die Vo2max zwar zu einem großen Grad genetisch bedingt, aber sie ist trainierbar.
Es gibt eine gute Studie zu Paula Radcliffe, wie sie im Laufe ihres Lebens immer besser wurde.
Außerdem sind die Messsmethoden wohl unterschiedlich und Iden hat auch mal in einem Interview gesagt, dass sie so im Labor oft getestet werden, dass er mittlerweile weiß, wie man den Test positiv beeinflussen kann (was er aber nicht macht, sonst macht das keinen Sinn).
Ich sehe eigentlich schon ein paar Unterschiede: Vo2-Max-Training gerade in frühen Trainingsphasen im Herbst fernab der Wettkampfsaison machen die meisten Trainer erst seit kurzem während die Norweger das schon seit mindestens 6 Jahren als sehr wichtige Säule des Trainings etabliert haben.
Ja, das ist ein Punkt. Es ist aber aus meiner Sicht nicht neu. Über Jahrzehnte hinweg haben Läufer praktisch ausschließlich Intervalle trainiert. Das wurde Anfang der Sechziger verworfen, weil die Methode von Lydiard bei den meisten Läufern besser funktioniert hat. Erst Grundlagen, dann Hügel, dann Intervalle bei insgesamt hohen GA1-Umfängen.
Die VO2max ist eine im Labor messbare Größe, daher beziehen sich Aussagen aus der Sportwissenschaft gerne auf die VO2max. Doch wie relevant ist dieser Wert auf der Langdistanz? Glaubt jemand, die VO2max von Patrick Lange sei höher als die von Alistair Brownlee?
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Das Ansehen bestimmter Trainer ist aus meiner Sicht stark Social-Media getrieben. Damit meine ich jetzt nicht Deine Urteile, Hafu, sondern allgemein den Hype, der um bestimmte Trainer gemacht wird. Gomez und die Brownlees haben auf der Kurzdistanz eine Ära geprägt, aber deren Trainer oder Trainingsmethoden waren nicht Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Über den Erfolgstrainer Joel Filiol (Vincent Luis, Katie Zaferes, Mario Mola...) wird ebenfalls kaum gesprochen. Und so weiter.
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Eine Festlegung, wer jetzt die nächsten Weltmeisterschaften in St.George und Kona gewinnen wird hat aber IMHO gestern nicht stattgefunden. Da sind schon noch einige andere Kandidaten im Mix der Favoriten drin, aber Blummenfelt muss man auf alle Fälle dazu zählen.
Je aufgeregter ich wäre ein Rennen der Vier ( inkl. Patrick Lange ) zu sehen, desto mehr erwarte ich diese ja auf Augenhöhe, denn die gefühlte Aufregung richtet sich ja nach dem Grad der Spannung die ich erwarte , logisch
Ja, das ist ein Punkt. Es ist aber aus meiner Sicht nicht neu. Über Jahrzehnte hinweg haben Läufer praktisch ausschließlich Intervalle trainiert. Das wurde Anfang der Sechziger verworfen, weil die Methode von Lydiard bei den meisten Läufern besser funktioniert hat. Erst Grundlagen, dann Hügel, dann Intervalle bei insgesamt hohen GA1-Umfängen.
Die individuell passende Mischung macht's.
Das Vo2max-Training im Läuferbereich ist mir offen gesagt erstmals vor rund 15 Jahren begegnet, als mir eine damalige bayerische Spitzenläuferin von den bevorzugten Trainingsmethoden in Regensburg erzählt hat. Das lief damals noch nicht unter dem Label V02max-Training, war aber faktisch das was man heute so nennen würde.
Das in den 70ern bis 90ern übliche Intervalltraining mag zwar z.T. in ähnliche Richtungen gegangen sein, unterscheidet sich aber doch deutlich vom modernen Vo2-max-Training.
Beim Radfahren hat das meines Wissens auch kaum jemand bis vor 10 Jahren in definierter Art und Weise praktiziert und es ist auch relativ schwierig ohne Smart Trainer reproduzierbar in den Trainingsprozess zu integrieren.
Ich hatte sicherlich früher ein paar Radstrecken, die alleine durch ihr Profil mit vielen kurzen Hügeln in Richtung Vo2-max-Training gingen (wenn ich sie bergaug/bergab mit gleicher Geschwindigkeit fuhr, was ich mit guten Beinen gerne machte), aber das ist doch trotzdem etwas anderes als wenn man eine definierte Serie wie z.B. 3x10x 40"/20" mit Wattvorgabe und laktatkontrolliert macht und so eine Serie dann auch im Trainingsmakrozyklus gezielt optimiert und an die jeweilige Zielsetzung anpasst.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Die VO2max ist eine im Labor messbare Größe, daher beziehen sich Aussagen aus der Sportwissenschaft gerne auf die VO2max. Doch wie relevant ist dieser Wert auf der Langdistanz? Glaubt jemand, die VO2max von Patrick Lange sei höher als die von Alistair Brownlee?
Beim Thema Vo2max-Training meine ich wirklich das Training und nicht irgendwelche stets massiv messfehlerbelasteten Messmethoden des Labor-Vo2-max-Wertes. Das ist was völlig anderes.
Werte aus einem Labor mit Werte eines anderen Sportlers aus einem anderen Labor zu vergleichen, wie es die Presse oft macht ist sinnbefreit, da jedes Equipment anders misst und auch die Dichtheit einer Maske Vo2-Max-Werte massiv beeinflusst. Schon eine minimal beim Schwitzen leicht undichte Maske kann zu hochgradig falschen Ergebnissen führen.
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Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das Ansehen bestimmter Trainer ist aus meiner Sicht stark Social-Media getrieben. Damit meine ich jetzt nicht Deine Urteile, Hafu, sondern allgemein den Hype, der um bestimmte Trainer gemacht wird. Gomez und die Brownlees haben auf der Kurzdistanz eine Ära geprägt, aber deren Trainer oder Trainingsmethoden waren nicht Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Über den Erfolgstrainer Joel Filiol (Vincent Luis, Katie Zaferes, Mario Mola...) wird ebenfalls kaum gesprochen. Und so weiter.
Ich hab mir jeden einzelnen Real coaching-Podcast von Fillol angehört und würde das jedem empfehlen, der sich für Training ein wenig interessiert, auch wenn viele Podcasts mittlerweile schon etwas älter sind.
Ein Geheimnis von Fillol ist sicher auch, dass er es verstanden hat eine Weltklasse-Trainingsgruppe zusammenzustellen, die sich gegenseitig hochpusht, aber eben auch bei eigentlich langweiligen Trainingseinheiten sich gegenseitig hilft, die Langeweile zu vertreiben. Und das ist sicher auch ein Faktor für den Erfolg von Blummenfelt und Iden, der kaum vorstellbar, wenn sie immer nur alleine vor sich hintrainieren müssten, ohne sich gegenseitig zu motivieren.
Die Bedeutung der Psyche wird in vielen langfristig angelegten Trainingsprozessen IMHO oft unterschätzt.