Daß sie meist rechtzeitig abgeschaltet werden, zeugt von der Sicherheit
Nein das spricht nicht für die Sicherheit sondern gegen das Risiko was von einem AKW ausgeht.
In Deutschland wurden sie übrigens nicht "meist" rechtzeitig abgeschaltet sondern -Gott sei Dank- immer!
URL="https://www.wiwo.de/politik/europa/strompreise-norwegen-will-stromlink-zu-europa-wegen-hoher-preise-kappen/30131190.html"]will die Stromleitungen nach Dänemark kappen[/url], um von diesen irren Strompreisschwankungen verschont zu bleiben.
Paar rechte Spinner ...
Fragen wir mal anders, soweit kenne ich die skandinavischen Preismodelle nicht: "Irre" Strompreisschwankungen heißt ja auch dass es viele billige Phasen gibt. Sind die Verbraucher davon überhaupt betroffen? Haben die alle zeitvariable Tarife oder wie bei uns Jahresdurchschnitsspreise?
Letztlich steht in dem Artikel aber auch schon dass die Strompreise massiv subventioniert werden. Und was eine Leitungskappung bringen soll ist auch nur billiger Populismus.
Dass man europaweit dringend ein neues Preismodell statt "merit order" bräuchte steht auf einem anderen Blatt, Leitungen kappen oder völlig realitätsfern AKWs fordern die einfach nur ein finanzielles Fiasko sind bringt uns nicht weiter.
OK, wir halten fest daß die CDU/CSU & FDP als oberstes Credo die CO2-Reduktion haben. Diese haben wie sicherlich auch Dir bekannt sein dürfte in 2011 die vorzeitige Abschaltung von 11 AKW nicht nur beschlossen sondern auch durchgeführt.
Nein, nicht wir, sondern Du - falls Du ignorierst, daß ein Großteil der Mitglieder der zitierten Parteien dies nicht so teilen, und daß die Abschaltung der KKW nicht der CDU und FDP als Partei zuzuschreiben ist, sondern Angela Merkel persönlich, die damit versucht hat, den (irrationalen) grünen Aufwind durch Fukushima für sich zu nutzen. Daß sie dies nicht aus Überzeugung tat, ist auch daran erkennbar, daß sie kurz vorher sogar eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat - Opportunismus pur. CDU und FDP kann man allerdings den Vorwurf machen, es nicht verhindert zu haben, trotz gegenteiliger Überzeugung; den Grünen, daß sie es mitgetragen haben, entgegen der CO2-Emissionen, die dadurch zusätzlich freigesetzt werden. Die einzige Partei, die mehrheitlich massiv gegen Kernkraft war und ist, sind die Grünen (und wohl auch die Linke), die auch am lautesten nach CO2-Reduktion rufen. Diesen Widerspruch kritisiere ich.
Zitat:
Zitat von tandem65
Zudem wird ja auch von Dir immer betont daß die Energie auch bezahlbar sein muß.
Ja, Energie sollte bezahlbar sein, dies gilt aber für alle Systeme, und bereits abgeschriebene, aber noch lauffähige Kraftwerke hätten noch ohne große Zusatzkosten jahrelang produzieren können, viel billiger, als neu zu bauende Kraftwerke.
Zitat:
Zitat von tandem65
OK, wie schnell bekommst Du AKW für 60GW, Tendenz steigend, realisiert und wo stellst Du de hin? Wo kommt dann die Variable Last her das sind immer noch 30GW?
ES geht nicht um neue, sondern um die zweistelligen GW, die ab 2011 unnötig abgeschaltet wurden, und die überwiegend erst mal durch Kohle ersetzt werden mußten. Und wir haben zwar 60 GW installierte Windleistung an Land, die aber übers Jahr gerade mal so viel bringt, wie ca. 12 - 14 GW installierte Kernkraft-Leistung. (die 80 GW installierte PV-Leistung bringt übers Jahr gerade mal n och 8 - 9 GW entsprechende Leistung zusammen). Dh. es wurde soviel CO2-freie Kraftwerksleistung abgeschaltet ab 2011, wie wir aktuell in Wind und Sonne zusammen aufbringen - wir haben auf knapp 50 % der möglichen CO2-Reduktion verzichtet. Was ist daran rational?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
... Angela Merkel persönlich, die damit versucht hat, den (irrationalen) grünen Aufwind durch Fukushima für sich zu nutzen. Daß sie dies nicht aus Überzeugung tat, ist auch daran erkennbar, daß sie kurz vorher sogar eine Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat - Opportunismus pur. CDU und FDP kann man allerdings den Vorwurf machen, es nicht verhindert zu haben, trotz gegenteiliger Überzeugung; den Grünen, daß sie es mitgetragen haben, entgegen der CO2-Emissionen, die dadurch zusätzlich freigesetzt werden.
Ich halte Dein Interesse an CO2-Reduktionen für vorgeschoben.
Die einzige Partei, die mehrheitlich massiv gegen Kernkraft war und ist, sind die Grünen (und wohl auch die Linke), die auch am lautesten nach CO2-Reduktion rufen. Diesen Widerspruch kritisiere ich.
Das ist kein Widerspruch. Sowohl der Atomausstieg als auch die CO2 Reduktion sind schon lange 2 unabhängige Ziele der grünen Politik. Der Atomausstieg ist dabei älter als die CO2 Reduktion.
Beide Ziele sind über Jahrzehnte heftigst bekämpft worden. Und wenn die Erreichung eines Ziel endlich in Reichweite ist, dann muss man natürlich auch zugreifen und wieder rumzaudern und alles zerreden. Der Atomausstieg in D ist unter Dach, viele andere Länder folgen explitzit oder implizit.
Als nächstes kommt jetzt die CO2 Neutralität dran. Auch das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist. Das ist halt echt Programmpolitik, völlig ohne Personenkult.
Ich halte Dein Interesse an CO2-Reduktionen für vorgeschoben.
Dann hast Du mich falsch verstanden. Mein persönliches Interesse an vorrangiger CO2-Reduktion hält sich in Grenzen, mein vorrangiges Anliegen, das dem am nächsten kommt ist ein sparsam-sinnvoller Umgang mit Ressourcen jeder Art, besonders der fossilen.
Ich kritisiere aber jede Politik, die einerseits ein (oft sehr gutes, sinnvolles) Ziel überhöht, andererseits durch Handlungen kräftig zum Gegenteil beiträgt als höchst unglaubwürdig. Dies ist nun mal bei Klima und KKW-Abschaltung genauso der Fall, wie "Israel ist deutsche Staatsräson" und kräftige Finanzierung der Hamas über UN und UNRWA, ebenso wenn die EU Emissionssenkung im Verkehrssektor als Ziel setzt, und durch ihre Überregulierung emissionsarme Kleinwagen zunehmend unrentabel macht; auch ist es inkonsequent, gegenüber der EU auf die nationale Souveränität zu bestehen, aber gegenüber Russland viel weniger Selbstbewustsein zu zeigen, (und die Liste ist bei weitem nicht erschöpfend).
Ob es jeweils aus ideologischer Verbohrtheit oder Dummheit kommen mag, ist sekundär - es kommt auf die Außenwirkung an, sowie darauf, daß man so selber an Glaubwürdigkeit verliert und die Menschen kaum von seinen Zielen überzeugen kann.
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Das ist kein Widerspruch. Sowohl der Atomausstieg als auch die CO2 Reduktion sind schon lange 2 unabhängige Ziele der grünen Politik. Der Atomausstieg ist dabei älter als die CO2 Reduktion.
Beide Ziele sind über Jahrzehnte heftigst bekämpft worden. Und wenn die Erreichung eines Ziel endlich in Reichweite ist, dann muss man natürlich auch zugreifen und wieder rumzaudern und alles zerreden. Der Atomausstieg in D ist unter Dach, viele andere Länder folgen explitzit oder implizit.
Als nächstes kommt jetzt die CO2 Neutralität dran. Auch das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist. Das ist halt echt Programmpolitik, völlig ohne Personenkult.
Die Beschreibung halte ich für richtig, meine Wertung ist allerdings eine andere: den engen Zusammenhang zwischen den beiden Themen, die auf einen deutlichen Widerspruch hinauslaufen, nicht zu erkennen deutet auf eine Ideologisierung hin, die ich für problematisch halte. Der axiomatische Satz "das werden wir früher oder später erreichen, weil es sachlich inhaltlich korrekt ist" erinnert mich im Stil und Duktus fatal an das, was ich als Kind täglich gehört und gelesen habe, sinngemäß: "wir werden alle irgendwann glücklich im Kommunismus ankommen, weil es das ethisch einzig Richtige ist". Ich finde, die Grünen sollten generell etwas öfter über ihre Außenwirkung außerhalb der Triathleten und Großstadt-Gutverdiener-Blase nachdenken, wenn sie auch Menschen außerhalb dieses Kreises überzeugen wollen.
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Nette Worte für Minister von befreundeten Staaten.
Zitat:
Zitat von Meik
Fragen wir mal anders, soweit kenne ich die skandinavischen Preismodelle nicht: "Irre" Strompreisschwankungen heißt ja auch dass es viele billige Phasen gibt. Sind die Verbraucher davon überhaupt betroffen? Haben die alle zeitvariable Tarife oder wie bei uns Jahresdurchschnitsspreise?
Soweit ich gelesen habe, sind dort zeitvariable Tarife stark verbreitet. In der Industrie m.W. auch in Deutschland nicht unüblich, nicht alle haben Langzeitverträge. Auch hierzulande sollen Betriebe zu solchen Hochpreis-Zeiten ihre Produktion gestoppt haben, was aber alles andere als gerne gemacht wird.
Zitat:
Zitat von Meik
Und was eine Leitungskappung bringen soll ist auch nur billiger Populismus.
In Ländern mit einem hohen Anteil an sicherer Grundlastversorgung mit geringer Fluktuation (Wasser, Kraftwerke) bringt das einen stabilere Preisverlauf, da dann die Preise nicht wegen plötzlich erhöhter Nachfrage aus dem Ausland in die Höhe schießen können.
Zitat:
Zitat von Meik
Dass man europaweit dringend ein neues Preismodell statt "merit order" bräuchte steht auf einem anderen Blatt, Leitungen kappen oder völlig realitätsfern AKWs fordern die einfach nur ein finanzielles Fiasko sind bringt uns nicht weiter.
Das merit order Thema halte ich auch für problematisch. Die hier angesprochenen Preisspitzen haben aber m.M.n. einfach mit dem gemeinsamen Markt zu tun: temporäre Stromknappheit bei hohe Nachfrage läßt Preise in die Höhe schießen. Zu dem Thema Bezahlbarkeit fand ich heute früh auch Aussagen des EnBW Finanzvorstandes mit einigen Zahlenbeispielen lehrreich.
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