In Anbetracht dessen, wie die Menschheit sich verhält, also den Planeten zumüllen (z.B. siehe Mikroplastik), steht außer Frage entgegen der Natur. Alle Lebensformen haben eine Art natürliches Gleichgewicht zur Natur entwickelt. So auch die Natives (Indianer). Man nimmt sich was man braucht und hinterlässt keine Spuren. Unberührte Natur. Leben in Einklang mit den Naturgesetzen. Und wer hat's kaputt gemacht? Der Materialismus, der hier, wie gesagt, rigoros verfochten wird.
Überleg mal Trimichi, haben Philosophen wie Demokrit, Feuerbach, Marx und ihre Nachfolger die Industrialisierung und den Kapitalismus hervorgebracht, eine Gesellschaft, in welcher die Maximierung des Profits alles andere bestimmt und in welcher die Gesetzmässigkeiten hinter dem Rücken der Menschen wie automatisch weitgehend ausserhalb ihrer Kontrolle ablaufen?
Oder verwechselt Du etwa den Materialismus und Atheismus als Philosophie mit Donald Duck, mit reinen geld- und profitgetriebenen Verhaltensweisen und Einstellungen, welche unser Wirtschaftssystem den Menschen über soziale, wirtschaftliche Rollen (als Kapitalist, Warenbesitzer, Marktteilnehmer, usf.) zwangsweise auferlegt. Dass alles Menschliche in Waren mit einem bestimmten Tauschwert verwandelt wird, auch unsere Fähigkeiten und Wissen(schaft)(incl. Sex), nämlich in käufliche Arbeitskraft, hat glaube ich mit Marx und den Atheisten nur soviel zu tun, dass letzere in ihrer politischen Ökonomie analysieren, wie diese Prozesse gesetzmässig funktionieren und entstanden sind. So wie Einstein nicht das Universum, so haben Marx und der Materialismus / Atheismus nicht den Kapitalismus geschaffen.
Du befindest Dich aber in guter Gesellschaft, auch der Papst und der Vatikan schreibt gerne mal Ähnliches über "Materialisten" und diesen die Schuld für alles Böse zu.
Darauf, dass im Mittelalter die römische Kirche mit dem Zehnten die Bauern in ihrem Reich ausbeutete und als feudaler Grossgrundbesitzer agierte, gehen wir mal besser gar nicht mehr weiter ein. Und die Vatikanbank steht bekanntlich der Deutschen Bank in Skandalen in rein gar nichts nach. Wie sollte sie, der Kapitalismus diktiert auch dem Vatikanstaat die Regeln, da helfen alle Sonntagsreden nicht weiter. vatikanbank-wer-s-glaubt
Zitat:
Zitat von Trimichi
Höchstwahrscheinlich haben sich die Götter abgewendet. Wenn man den Nordmännern zum Beispiel glaubt ("Mittelalterfreaks") kommen die auch nicht wieder. Auch Jesus wurde von Gott verlassen. »Eli, Eli, lama asabtani?«, das bedeutet: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«“.Matthäus 26,47.
Das ist eine verbreitete Antwort der Theisten auf das Theodizee-Problem. Quasi Vertreibung aus dem Paradies, die Menschen müssen sich Gott erst würdig erweisen.
Man beachte den Unterschied zwischen "Materie" (das "Stoffliche") und einer auf Besitz und Gewinn bedachten Einstellung dem Leben gegenüber. Atheismus hat mit dem einen zu tun, nicht jedoch mit dem anderen.
Gestern ging es kurz um die Verwirrung zwischen "Götterglaube" und "begründeter Alltagserwartung" -- diese Debatte haben wir zum Glück nicht weitergeführt. Heute scheint eine ähnliche Verwirrung rund um den Begriff "Materie" und "Materialismus" auf der Tagesordnung zu stehen.
[...]reinen geld- und profitgetriebenen Verhaltensweisen und Einstellungen, welche unser Wirtschaftssystem den Menschen über soziale, wirtschaftliche Rollen (als Kapitalist, Warenbesitzer, Marktteilnehmer, usf.) zwangsweise auferlegt.
Wer hat denn die Verhaltensweisen, Einstellungen, Wirtschaftssysteme und Rollen erdacht, die sich uns zwangsweise auferlegen? Homo homini lupus, oder?
Meine Meinung: den Menschen geht es noch nicht schlecht genug, als dass sie Zuflucht bei Gott suchen müssten. Nicht alle freilich. Ich meine die Materialisten. Vllt geht dem einen oder anderen auch ein Licht auf. Insofern, dass ein gefüllter Magen nicht das Wichtigste ist. Der Tod ist ein unbarmherziger Jäger. Be prepared.
Was würde es dem Mensch helfen, wenn er sich in größter Not Gott zu wenden würde?
Würde es einem Bewohner Tuvalus irgend was helfen, wenn er sich währen er absäuft Gott zuwendet?
Was hat es den Hexen oder den Natives gebracht, dass sie im Namen Gottes getötet wurden? Ging es ihnen dabei besser?
Wieso fordert die katholische Kirche im Angesicht des Bevölkerungswachstums nicht massive Geburtenkontrolle?
Sollten wir uns nicht eher mit Lösungen beschäftigen, die tatsächlich Aussicht auf Erfolg hätten? Statt etwas nachzulaufen was seit 2000 Jahren nicht funktioniert?
Warum ist man ein Materialist, wenn man nicht an Götter, Geister, Teufel und Engel glaubt? Man kann auch als nichtreligiöser Mensch Ideale haben, sowie nichtmateriellen Dingen eine Existenz zusprechen.
Mich persönlich haben Ideale wie Wahrheit und Gerechtigkeit dazu geführt, mich kritisch mit dem Christentum auseinanderzusetzen. Andere sind vielleicht aus ebendiesen Gründen zum Christentum gekommen.
Als rigoros empfinde ich meinen Standpunkt nicht. Ich bin vielleicht standhaft darin, den absoluten Wahrheitsanspruch des Christentums und seiner offiziellen Vertreter in Frage zu stellen, sowie die, aus meiner Sicht, moralischen Mängel dieser Ideologie zu diskutieren. Ich akzeptiere aber, wenn jemand anderer Meinung ist.