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Alt 03.05.2019, 22:29   #14465
LidlRacer
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Registriert seit: 01.02.2008
Beiträge: 18.711
Hier aber trotzdem noch ein alter Vorschlag von mir, an dem "Gott" sich orientieren könnte, wenn er seine Existenz und Macht beweisen wollte:

Zitat:
Zitat von LidlRacer Beitrag anzeigen
Es wäre ja eigentlich ganz einfach:
Wenn es einen Gott gäbe, der allmächtig (oder zumindest seeeehr mächtig) wäre, und Wert darauf legen würde, dass möglichst viele Menschen an ihn glauben und daher seinen Geboten folgen etc., könnte der ja ganz leicht seine Existenz beweisen.

Dazu müsste er nicht mal mit einer neuen Sintflut uns alle bis auf 2 umbringen, es ginge auch etwas konstruktiver. Er könnte ankündigen (z.B. durch den Pabst als seinen Sprecher, aber warum spricht er eigentlich nicht direkt zu uns allen, was auch schon ziemlich beeindruckend wäre?), dass er nächsten Freitag um 12 Uhr Ortszeit den Mount Everest um 1000 m erhöht. Wir hätten Zeit, reichlich Fernsehkameras etc. aufzustellen, er macht es einfach, und wir wären alle überzeugt, dass es dafür keine andere Erklärung gibt, als dass das tatsächlich Gott gemacht hat.

Die bisherige Strategie, dass wir einfach an uralte Märchen und ansonsten blind glauben sollen, funktioniert ja offenbar nicht sooo doll.
Ich denke, da bliebe sehr wenig Raum für Zweifel.
LidlRacer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2019, 22:34   #14466
LidlRacer
Szenekenner
 
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Registriert seit: 01.02.2008
Beiträge: 18.711
Zitat:
Zitat von Zarathustra Beitrag anzeigen
Gott weiß bekanntlich alles.
Das ist schön, denn dann kennt er ja auch meinen Vorschlag.
Ich warte ...
LidlRacer ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2019, 22:47   #14467
merz
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 6.606
die Allwissenheit nehme ich zuerst, weil das kürzer formuliert ist:

Gott wird als perfektes Wesen vorgestellt (rein begrifflich, wie man so sagt, die alte Anselm-Sache),
Nicht-Wissen ist ein Mangel.
Ergo: Gott ist allwissend.
(Für alles, was "wißbar" ist - das ist ein Absicherung gegen erkenntnistheoretische Sonderfälle ("Wer gewinnt Buschhütten 2019": Steht das schon fest?/Kann man das "wissen"?).

m.
merz ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2019, 22:50   #14468
merz
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.11.2006
Beiträge: 6.606
bei der Everest-Sache (sorry, in den 100er von Seiten hier nicht mehr parat für mich) tue ich mir schon schwerer.
nehmen wir das mal als "Wunder mit Ankündigung und Dokumentationschance".

die Ankündigung und die Dokumentationschance streiche ich mal weg, weil das alles schon schwer genug ist.

Bleibt "Wunder". Da ich davon nichts weiss, bleibt mir nur eine Auffassung davon aus dem Ärmel zu schütteln (schwach, ich weiss):
Wunder = ein Geschehnis, welches im Kontext unser gegenwärtigen wissenschaftlichen Theorie der Welt unerklärlich ist (und nur durch eine höhere Macht zu erklären ist (in diesem Zusatz steckt wohl eine Falle))

und da kommt dann so ein (ich weiss, sehr sehr schwach) Punkt: An der Stelle würde wir eher wohl unsere Theorie der Welt zu erweitern suchen, als aufzugeben.....

Mich verlässt hier meine argumentative Phantasie und ich gebe auf

m.

Geändert von merz (03.05.2019 um 22:58 Uhr).
merz ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2019, 08:06   #14469
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
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Beiträge: 23.511
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Der Mensch kommt zur Seele, in dem Moment, in dem die Eizelle befruchtet und somit die Zelle befähigt ist sich zu einem Organismus zu entwickeln (Zellteilung). Ich denke, dass ist seit Aristoteles so. Er hatte das als Erster erkannt.
Die katholische Kirche hat ihre Meinung dazu, wie die Seele in den Körper kommt, verschiedene Male gewechselt. Sie schwankt historisch zwischen der Sukzessiv-Beseelung und der Spontan-Beseelung.

Bei der Sukzessiv-Beseelung zöge die Seele nach und nach in den sich entwickelnden Embryo ein. Eine befruchtete Eizelle hätte demnach keine Seele, ein Baby aber durchaus. Bei der Spontan-Beseelung sei die Seele bereits ab der Empfängnis in vollem Umfang vorhanden.

Bei der Sukzessiv-Beseelung ergibt sich das theologische Problem, dass Maria nach der Empfängnis durch den Heiligen Geist einen Fötus in sich trug, der noch keine vollständige Seele gehabt hätte. Die Vorstellung einer Spontan-Beseelung löst dieses Problem. Es ist der aktuelle Standpunkt der katholischen Kirche.

Mir ist nicht klar, wie eine Seele zu definieren wäre. Offenbar ist sie etwas anderes als Bewusstsein. Mir ist auch nicht klar, warum ein Menschenaffe, der sich selbst im Spiegel erkennt, keine Seele im engeren Sinn haben soll, eine befruchtete menschliche Eizelle jedoch schon. Mit meinem gegenwärtigen Wissenstand halte ich diese strikten Unterscheidungen für einen Ausdruck des Unwissens der antiken Kulturen über die Welt, insbesondere die Unkenntnis darüber, dass Menschen Tiere sind. So kommt ein Größenwahn im menschlichen Selbstbild zustande, für den es keine sachliche Rechtfertigung gibt.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2019, 08:27   #14470
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Ort: Freiburg
Beiträge: 23.511
Zitat:
Zitat von merz Beitrag anzeigen
ich seh den Punkt, ich fände es dennoch interessant wie ausgesprochene Atheisten einen Gottesbeweis (oder Gottes-Evidenz, damit es nicht so akademisch wird) sich vorstellen würden.
Allmacht und Allwissenheit sind die Eigenschaften, die man bei so einem Gottesbeweis sehen möchte. Lidls Everest-Aufgabe zielt auf die Allmacht ab. In ähnlicher Weise könnte man ein Testpiece für die Allwissenheit konstruieren. Beispielsweise, indem Gott uns eine Bibliothek gäbe, welche die Antworten auf sämtliche Fragen enthielte.

Für die menschliche Logik sind Allmacht und Allwissenheit unmögliche Eigenschaften. Wir können daher keine Experimente ersinnen, welche das Vorhandensein dieser Eigenschaften zu 100% einwandfrei belegen. Für Gott sollte das jedoch kein Problem sein. Außer, er ist nicht allmächtig oder nicht existent.

Von der Allgüte spreche ich hier nicht. Sie ist aus meiner Sicht durch das Leid auf der Welt bereits empirisch widerlegt.
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2019, 09:17   #14471
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Zitat:
Zitat von Trimichi Beitrag anzeigen
Der Mensch kommt zur Seele (...) Aristoteles (...) Er hatte das als Erster erkannt.
Hat Aristoteles die Seele erkannt?

Nehmen wir mal eine andere Behauptung, etwa, das Turiner Grabtuch zeige tatsächlich Jesus. Oder ein Stein wäre 5 Milliarden Jahre alt. Oder jemand hätte Krebs.

Laien würden diese Behauptungen womöglich einfach so zur Kenntnis nehmen (und hier steckt ein Trick).

Fachleute hingegen würden sofort nach der Methode fragen, wie diese Erkenntnisse gewonnen wurden. Beim Rest der Behauptung würden sie vielleicht nur mit halbem Ohr hinhören, aber bei der Methode wären sie hellwach. Wurde beim Krebspatient etwa der Helsing-Test* gemacht? Dieser ist bei Frauen unter 40 nicht zuverlässig, man braucht zusätzlich das Blutbild. Wurden beim Stein auch die Isotope* gemessen? Ansonsten wäre das zeitliche Raster zu grob. Liegt die Anzahl der Farbpigmente beim Turiner Grabtuch über oder unter 50 mol/cm*? Denn unterhalb sind Messungen sehr fehlerhaft.

Die Methode ist wichtiger als das Ergebnis, weil die Methode darüber entscheidet, was das Ergebnis wert ist.

Welches war nun die Methode von Aristoteles oder sonst jemandem, um etwas über die Seele herauszufinden? Das ist der springende Punkt. Wir wissen alle, dass man in der Antike oder im christlichen Zeitalter überhaupt keine Möglichkeit hatte, methodisch-wissenschaftlich an die Frage heranzugehen.

Gläubige verweisen nicht auf die Methode. Sondern sie verweisen auf jene Autoritäten, deren Aussagen zu ihrem bereits vorhandenen Glauben passen. Etwa bestimmte Dinge von Aristoteles. Nicht die Methode ist entscheidend; auch nicht das Ergebnis. Sondern, ob der vorhandene Glaube gestützt wird. Man zimmert sich ein Spiegelkabinet, in dem stets der eigene Glaube zu sehen ist.

----
*frei erfunden, dient nur der Illustration
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.05.2019, 09:53   #14472
Trimichi
Szenekenner
 
Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.434
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen

Mir ist nicht klar, wie eine Seele zu definieren wäre. Offenbar ist sie etwas anderes als Bewusstsein. Mir ist auch nicht klar, warum ein Menschenaffe, der sich selbst im Spiegel erkennt, keine Seele im engeren Sinn haben soll, eine befruchtete menschliche Eizelle jedoch schon. Mit meinem gegenwärtigen Wissenstand halte ich diese strikten Unterscheidungen für einen Ausdruck des Unwissens der antiken Kulturen über die Welt, insbesondere die Unkenntnis darüber, dass Menschen Tiere sind. So kommt ein Größenwahn im menschlichen Selbstbild zustande, für den es keine sachliche Rechtfertigung gibt.
Bezüglich dem Vergleich von Menschen zu Menschenaffen, Affen, Raben (die können zählen bis 4 oder 5) oder Delphinen spricht man in Bezug auf das Merkmal der Intelligenz von graduellen, qualitativen Unterschieden. So haben wir es in der philosophischen Anthropologie gelernt an der Universität im Fach Philosophie.

In der Psychologie mussten wir lernen, dass Komplexität eine oder die wesentliche Voraussetzung von Bewusstsein ist. Leider, und das ist meine Meinung, driftet die moderne, akademische Psychologie mehr und mehr in die kognitive Psychologie ab, sowie in die Computermetapher. Das ist eine Strömung oder ein Menschenbild, insofern, dass das menschliche Gehirn wie ein Computer funktioniere. qbz erwähnt ja bereits, dass es unterschiedliche Grundannahmen ergo Menschenbilder in der Psychologie gibt. In dem Moment, in dem die Eizelle befruchtet ist, ist eine nicht mehr zu analysierende Komplexität entstanden. Diese Moment meint, denke ich, Aristoteles.

Und so setze ich nach. Seele und Geist waren und sind zwei unterschiedliche Paar Stiefel. Die moderne Psychologie in ihrem Geltungsdrang und in ihrer aktuellen Phase sich als kritische, emanzipistische Naturwissenschaft zu etablieren unter den Naturwissenschaften legt einen Fokus auf das Gehirn und subsumiert Geist und Psyche darunter. Allerdings gibt es auch andere Aspekte, nämlich die des gefühlsmäßigen Erlebens. Wo spürt der Mensch die Emotionen? Im Magen, in den Nieren, in den Muskeln, im Herz, im ganzen Körper und ganz sicher nicht im Gehirn ausschließlich. Das, und ich zitiere Aristoteles, was Seele ausmacht, betrifft den ganzen Körper und ist mMn eng mit dem Begriff Entelechie [1] verknüpft.

Um noch einmal Aristoteles zu erwähnen, und um zu beweisen, dass die alten Griechen in ihrer Version richtig liegen anbei das Video zu Fußballspiel Deutschland vs. Griechenland in München. Aristoteles spielt auch mit, er trägt die Nummer 3.

Monty Phyton / Philosophenfussball: https://www.youtube.com/watch?v=P6DVxRweVsU

Schönen Tag wünsche ich Dir, ich trainiere Intervalle auf der Rolle.


--
[1] sich im Stoff verwirklichende Form; im Organismus liegende Kraft, die seine Entwicklung und Vollendung bewirkt
Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten
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