(ich hasse es, bei der Problematik richtig zu liegen)
...
du liegst auch nicht richtig. Der 5-Tage-Schnitt der Covid-19-Toten liegt bei 133, der 7-Tage-Schnitt bei 139.
Das ist sehr weit von den von dir befürchteten 400 Toten am Tag entfernt.
Die 261 Tote, die sich ja auf das gestrige Meldedatum, also 10.11. beziehen, weil der 11.11. ja noch läuft, enthalten Nachmeldungen vom WE, als am Samstag und Sonntag mit jeweils nur 70 Toten wie üblich zu wenig an das RKI gemeldet wurde.
Mit ein paar Tagen Verzögerung werden diese gemeldeten Covid-19-Todesfälle dann auf die tatsächlichen Daten rückwirkend aufgeteilt.
Die Betten der Intensivstationen sind doch immer gut gefüllt über Winter. Da liegen immer viele schreckliche Schicksale, die leiden und dann sterben. Auch vor Corona. Jeden Tag sterben bei uns 2500 Menschen. Ist halt leider so und du und ich werden da eines Tages auch dabei sein.
Die meisten beunruhigt das wohl eher wenig. Oder wie erklärst du dir, dass wir die AHA-Regeln nicht schon verpflichtend eingeführt haben vor Corona? Dies hätte in jedem Jahr dazu geführt das weniger Menschen mit Grippe und anderen Krankheiten auf der Intensivstation und vorzeitig im Grab landen!
Wir tun ja bereits einiges gegen alle möglichen Gefahren, die geeignet sind Menschen in die Intensivstation zu bringen. Gegen Krebs, Herzinfarkte, Autounfälle und auch gegen Grippe.
Wer Fieber hat, war schon immer aufgefordert, zu Hause zu bleiben und nicht bei der Arbeit alle Kollegen anzustecken. Ferner gilt es als schlechtes Benehmen, andere Leute anzuhusten. In abgeschwächter Form gab es also bereits früher Abstands- und Hygieneregeln.
Für die Grippe gibt es außerdem die Möglichkeit einer Schutzimpfung. Das haben wir bei Corona nicht. Bei der Grippe obliegt die Ansteckung mit dem Grippevirus daher auch der eigenen Verantwortung. Für Corona gilt das nicht im gleichen Maße. Mangels einer Schutzimpfung ist der Einzelne mehr auf das Verhalten der Gesellschaft angewiesen. Konkret: Eine Kassiererin kann sich gegen Grippe impfen lassen, während sie bei Corona stark auf die Solidarität der Mitmenschen (Maske tragen) angewiesen ist.
Aus meiner Sicht ist eine der Schwierigkeiten, dass man bei Corona ansteckend sein kann, ohne selbst Symptome zu verspüren. Dadurch kann sich dieses Virus sehr gut ausbreiten. Als Gegenmaßnahme ist in flächendeckendes Social Distancing nötig.
In dieser wird ganz gut heraus gerarbeitet, dass der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns höher ist als der Nutzen. Das konnte man beim ersten Lockdown noch schwer abschätzen. Aber jetzt hat man ja mehr Erfahrung.
Mal sehen wie lange die restriktiven Regierungen brauchen, das einzusehen und anfangen nach schwedischem Modell zu arbeiten.
Und hätte man mal von Asien gelernt, wäre ein zweiter Shutdown wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen.
Wir tun ja bereits einiges gegen alle möglichen Gefahren, die geeignet sind Menschen in die Intensivstation zu bringen. Gegen Krebs, Herzinfarkte, Autounfälle und auch gegen Grippe.
Stimmt, und wir finden uns damit ab, daß wir viele schwere Schicksale trotzdem nicht verhindern können, ohne die Gegenmaßnahmen übermäßig zu steigern.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Für die Grippe gibt es außerdem die Möglichkeit einer Schutzimpfung. Das haben wir bei Corona nicht. Bei der Grippe obliegt die Ansteckung mit dem Grippevirus daher auch der eigenen Verantwortung. Für Corona gilt das nicht im gleichen Maße. Mangels einer Schutzimpfung ist der Einzelne mehr auf das Verhalten der Gesellschaft angewiesen.
So klar sind die Unterschiede nicht. Die Grippeimpfung ist in ihrer Wirksamkeit von Jahr zu Jahr schwankend, und besonders in der älteren Risikogruppe zeitweise gerade mal zu 30 % wirksam. Also muß auch jeder Geimpfte weiterhin sich vorsichtig verhalten und schützen, da er nicht weiß, ob bei ihm die Impfung gerade mehr oder weniger wirkt. Statistisch bringt die Grippeimpfung den Anteil schwerer Verläufe runter, für den Einzelnen ist so ein statistisch verringertes Risiko ebenso nutzlos, wie die statistisch geringe Wahrscheinlichkeit, einen Corona-Infizierten zu treffen. Ich finde, in beiden Fällen gilt primär dein Satz "obliegt die Ansteckung ... auch der eigenen Verantwortung", und sekundär erst "ist der Einzelne mehr auf das Verhalten der Gesellschaft angewiesen". Für die Umkehr dieser Priorisierung fehlt mir das Verständnis. Zwar stimmt es, daß
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
man bei Corona ansteckend sein kann, ohne selbst Symptome zu verspüren. Dadurch kann sich dieses Virus sehr gut ausbreiten
Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß die meisten, die Influenza-Viren verbreiten, auch erst mal meinen, "nur eine Erkältung" zu haben, also ebenso ahnungslos andere anstecken, wie bei Corona. Bis es ihnen klar wird, daß sie Influenza haben, gehen sie meist auch nicht mehr aus dem Haus.
Den Hauptunterschied zu Corona sehe ich ein einer regional sehr unterschiedlichen, teilweise aggressiveren Ausbreitung und Auswirkung als Influenza, die es schwer berechnbar macht, wie sich aus Testzahlen die Morbiditätsentwicklung ableiten lässt. Verbunden mit der extremen täglichen Fokussierung auf Meldezahlen entsteht eine Angst, die aus der Unsicherheit genährt wird. ich fände es hoch interessant zur Einordnung als Vergleich, wenn alle Patienten mit entsprechenden Symptomen einige Monate lang auf Corona und Influenza parallel getestet werden. Einerseits könnten die Ergebnisse ggf. vorhandene klare Unterschiede in Patientenkollektiv, Häufigkeit, etc. aufzeigen, andererseits wäre es interessant, inwiefern ggf. Kombi-Infekte anders verlaufen, als Infekte nur mit einem Virus; bei bakteriellen Infekten ist diese Unterscheidung oft wesentlich.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Gestern beim Lanz war eine Ärztin aus einen Intensivkrankenhaus mit Covid Abteilung, die hat die App und obwohl sie die ganze Zeit mit Covid Patienten arbeitet hat sie noch keine einzige Meldung. Weil 1. zuwenige die App haben und wenn ein Infizierter die App hat, trägt er das Ergebnis nicht ein (oder halt kaum einer).
...
Ja, das Thema hatten wir im "Corona App"-Thread. Die App ist derzeit völlig sinnlos. Nicht alle haben sie installiert und insbesondere kaum einer trägt die Infektion ein.
In dieser wird ganz gut heraus gerarbeitet, dass der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns höher ist als der Nutzen.
Das ist natürlich ein interessanter wie essentielle Punkt.
Wie wurden in diesem Fall denn Schaden und Nutzen quantifiziert, um sie gegeneinander abwiegen zu können ?
Der Schaden sollte zumindest in einigen Aspekten recht konkret abschätzbar bzw. auch bezifferbar sein, wohingegen der (vermeintliche) Nutzen doch zu einem Teil eher spekulativer Natur bleibt.
In dieser wird ganz gut heraus gerarbeitet, dass der gesellschaftliche Schaden des derzeitigen Lockdowns höher ist als der Nutzen. Das konnte man beim ersten Lockdown noch schwer abschätzen. Aber jetzt hat man ja mehr Erfahrung.
Mal sehen wie lange die restriktiven Regierungen brauchen, das einzusehen und anfangen nach schwedischem Modell zu arbeiten.
Und hätte man mal von Asien gelernt, wäre ein zweiter Shutdown wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen.