Schau einfach mal in die letzten Quartalsberichte von Sixt. Stöbere dazu im Geschäftsbericht und es ist alles gesagt. Nichts sagt mehr als Zahlen
Ja Stimmt, Quartalsberichte, diese Bibeln verantwortungsvoller und langfristiger Planung, zum Glück sind die nicht auf die kurzglaeubige Dummheit der BWLer angewiesen.
Ja Stimmt, Quartalsberichte, diese Bibeln verantwortungsvoller und langfristiger Planung, zum Glück sind die nicht auf die kurzglaeubige Dummheit der BWLer angewiesen.
Warum würfelst Du die Dinge so wild durcheinander? In den Berichten sieht man die die Abschreibung der Fahrzeuge. Und Sixt hat richtig auf die Fresse bekommen, weil die E-Autos einfach viel mehr an Wert verloren haben als man es bei den Verbrennern gekannt hat. Damit stand das Geschäftsmodell im Risiko und man hat sich größtenteils von der E-Flotte getrennt bzw. keine neuen Fahrzeuge ins Portfolio genommen. Das ist sehr gut erkennbar. Und es hat nichts damit zu tun, ob man nun kurz- oder langfristig orientiert ist.
Mal davon abgesehen kannst Du bei Sixt sehr gut die Handschrift der Familie sehen. Lediglich die Vorzugsaktien sind mehrheitlich im Streubesitz. Die Stimmrechts-relevanten Stammaktien liegen mehrheitlich in der Familie. Das ist ein guter Kompromiss. Wie hättest Du es geregelt?
Es gibt hier wenig Gründe, sofort ins Kapitalismus Bashing zu verfallen und sich in Moll-Tönen zu suhlen.
Wenn aber aus ersichtlichen Gründen z.B. Wärmepumpen oder auch E-Autos vom Käufer ignoriert werden, hat man wenig gewonnen. Das wird genau dann nicht passieren, wenn diese Technologien ein paar Merkmale aufweisen, die sie aktuell nicht liefern:
Du stellst das als einen freien Markt dar, in dem jeder anbieten und kaufen kann, was er will. In einem solchen freien Markt gewinnt stets der Eigennutz gegenüber dem Gemeinnutz, da gebe ich Dir recht.
Allerdings ist der Markt nicht frei, sondern wird gesetzlich geregelt. Beispielsweise greifen in zunehmendem Maße gesetzliche Regelungen, die den Ausstoß klimaschädlicher Abgase reduzieren. Auf diese Weise wird dem Gemeinnutz Rechnung getragen.
Um Deine beiden Beispiele aufzugreifen: Eine Wärmepumpe muss sich nicht am freien Markt gegen Öl-, Kohle- und Gasheizungen durchsetzen, ebensowenig wie sich das Elektroauto auf einem ungeregelten Markt gegen den Verbrenner behaupten müsste. Sondern die umweltschädlichen Technologien werden durch gesetzliche Regelungen aus dem Markt ausscheiden. Nach einer Übergangsfrist kannst Du diese alte Technik gar nicht mehr kaufen bzw. bekommst keine Betriebserlaubnis dafür.
Das ist bei anderen Technologien ebenso: Es müssen sich nicht "Neubauten ohne Asbest" gegen "Neubauten mit Asbest" auf einem freien Markt durchsetzen, wo der einzelne Häuslebauer für sich prüfen würde, ob Komfort und Investitionssicherheit und finanzielle Effizienz nach seinem Geschmack sind. Sondern der krebserregende Asbest wird verboten.
Und Sixt hat richtig auf die Fresse bekommen, weil die E-Autos einfach viel mehr an Wert verloren haben als man es bei den Verbrennern gekannt hat. Damit stand das Geschäftsmodell im Risiko ...
"Neues Klimagesetz. US-Bundesstaat will Schadensersatz von Öl-Konzernen eintreiben. Vermont macht Ernst: Nach verheerenden Überflutungen verlangt der US-Bundesstaat Entschädigungen von großen Industrieunternehmen. Grundlage ist ein neues Gesetz, das der republikanische Gouverneur überraschend passieren ließ. "
Weiter heißt es in dem Artikel: "Medienberichten zufolge erwägen weitere Bundesstaaten ähnliche Maßnahmen, darunter Maryland, Massachusetts und New York."
Wer sich für Klimaklagen gegen internationale Konzerne interessiert, kann als Einstiegspunkt bei Youtube nach der deutschen Rechtsanwältin Roda Verheyen suchen.
Die heutigen Abgasnormen von Dieselfahrzeugen und Benzinern, die Katalysatoren, alle anderen Umweltstandards bei unseren Autos sowie der Aufprallschutz für Fußgänger hätte sich demnach durch das Kaufverhalten der Menschen von selbst ergeben?
Nach meiner Kenntnis haben wir die heute gültigen Standards durch Gesetze und Verordnungen erreicht. Sie belasten den Einzelnen durch höhere Preise, nützen aber der Gemeinschaft. Genau dafür haben wir Gesetze.
Das sind alles Beispiele für Details-Ausgestaltung eines Angebots, das sich durch diese Details bezüglich Funktionalität praktisch gar nicht und bezüglich Kosten nur gering geändert hat. Das ist m.M.n. nicht zu vergleichen mit einem Verbot eines Angebots, für das nur doppelt so teure und z.T. funktional stark eingeschränkte (oder sehr abweichende) Alternativen existieren.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Eine Wärmepumpe muss sich nicht am freien Markt gegen Öl-, Kohle- und Gasheizungen durchsetzen, ebensowenig wie sich das Elektroauto auf einem ungeregelten Markt gegen den Verbrenner behaupten müsste. Sondern die umweltschädlichen Technologien werden durch gesetzliche Regelungen aus dem Markt ausscheiden. Nach einer Übergangsfrist kannst Du diese alte Technik gar nicht mehr kaufen bzw. bekommst keine Betriebserlaubnis dafür.
Beide Technologien können sich auf dem freien Markt behaupten und einen wesentlichen Marktanteil erobern - nur nicht komplett die anderen verdrängen, dafür ist ihr Nutzerprofil und Kostenniveau zu unterschiedlich.
Mit Komplettverboten kann man das natürlich aushebeln, ist aber ebenso sinnfrei wie seinerzeit das Verbot von Glühbirnen lange bevor LEDs als gleichwertiger bzw. gar höherwertiger Ersatz zur Verfügung standen. Damit zwingt man entweder Leute, sich etwas anzuschaffen, was ihnen nichts nützt oder zu teuer ist (Leuchtstofflampen), oder sie horten eben die alte Technik, um den Nachteilen des Neuen auszuweichen. Durchsetzen tut sich das Neue im Sinne von Akzeptanz und hohe Abnehmerzahlen weiterhin erst, wenn es auch die Leute überzeugt.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Das ist bei anderen Technologien ebenso: Es müssen sich nicht "Neubauten ohne Asbest" gegen "Neubauten mit Asbest" auf einem freien Markt durchsetzen, wo der einzelne Häuslebauer für sich prüfen würde, ob Komfort und Investitionssicherheit und finanzielle Effizienz nach seinem Geschmack sind. Sondern der krebserregende Asbest wird verboten.
Asbest konnte gut verboten werden, da ausreichend gleichwertige Alternativen zur Verfügung standen, deren Einsatz für den Nutzer keinen Unterschied macht. Das ist eben der Unterschied zu einem großen Technologiesprung.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das steht doch oben sehr klar und bezieht sich (zitiert) auf Trivet, der nicht wahrhaben wollte, dass die E-Mobilität an dem Punkt das Kriterium Investitionssicherheit nicht erfüllt hat.
Wobei ich zugeben muss, dass es nicht nur am Produkt selbst lag, sondern an unfähigen Politikern. Denen war irgendwie nicht klar, dass man durch überzogene Subventionen einfach Vorzieheffekte forciert. Das führt zuerst zu starker Nachfrage und damit immens steigenden Preisen und einem folgenden Nachfragerückgang ins Bodenlose. Der Effekt auf die Preise ist auch klar. Das kann aber passieren, wenn Ideologie das Hirn ausschaltet.