Das mag ja bei Fröschen funktionieren, aber Evolution ist ja immer ein Zufallsprozess der auf Selektion basiert. Seit der Mensch sesshaft geworden ist, ist das System des 'der Stärkere überlebt' aber zum Glück meistens nicht mehr so zwingend.
großer fehler...das "zum glück"....diese "sozialgesellschaft" in der der degenerierte für seine degenerierung belohnt wird ist das größte problem dem wir uns in zukunft stellen werden müssen.
Und das bei abnehmendem Evolutionsdruck und der relativ geringen genetischen Diversifizierung des Menschen? Wenn man dann bedenkt, wie extrem sich die Ernährungsmöglichkeiten allein in den letzten 150 Jahren verändert haben, kann ich mir nicht ansatzweise vorstellen, dass unsere körperlichen Voraussetzungen mit der Änderung der Ernährungsgewohnheiten mitkommen.
Ich sag ja auch nicht, dass alles aufgefangen wird. Die ganzen dicken Leute beweisen ja auch das Gegenteil. Wieso sollte man das also behaupten?
Auf der anderen Seite ist es ein wenig albern zu behaupten Brot wäre schlecht, nur weil es das noch nicht lange gibt. Die Behauptung der Mensch hätte keine Zeit gehabt sich anzupassen (wo ich mir nicht 100% sicher wäre) impliziert ja erstmal, dass er sich überhaupt anpassen musste - aber woher weiß man das? Wie wahrscheinlich ist es, dass der Mensch das Brot erfand, es aß, auskotzte, oder gar deswegen krank wurde, weil der Körper es nicht vertragen hat, und dann den Ofen für die nächste Fuhre anheizte?
Wie sieht die Realität aus? Man kann sich ja anschauen was im Brot drin ist. Erst einmal viel Energie. Dann schaut man sich an, ob der Körper eben jene Energie aufnehmen kann. Ja, kann er, ganz ohne Vergiftungserscheinungen oder Verdauungsprobleme.
Wenn nun jemand überproportional viel Energie verbraucht (im Vergleich zu Mineralien, Vitaminen, Proteinen etc.) dann ist eine energiereiche Ernährung durchaus angemessen - somit auch die Verwendung von Brot als Energiequelle. Es hat ja keine an sich schädigende Wirkung.
Das Problem ist also weniger, dass Menschen kein Brot vertragen, sondern dass die meisten Menschen sich zu wenig bewegen um all die Kalorien zu verbrauchen, die sie durch Nahrung aufnehmen.
@DasOe: Dann trainierst du nicht genug. Ich merke klare Unterschiede beim Energiebedarf zwischen off-season und Hauptsaison. Das Hungergefühl ändert sich bei mir auch dementsprechend - was aber sicher nicht bei allen so ist.
FuXX
PS: Und wenn wir schon bei "nicht der menschlichen Evolution gerechter Ernährung" sind, dann sollten sich die Vegetarier echt mal Gedanken machen. Da gilt dieses Argument nämlich dann auch. So lange die für genug Nährstoffe in der restlichen Ernährung sorgen, sehe ich aber auch da kein echtes Problem.
Das mag ja bei Fröschen funktionieren, aber Evolution ist ja immer ein Zufallsprozess der auf Selektion basiert. Seit der Mensch sesshaft geworden ist, ist das System des 'der Stärkere überlebt' aber zum Glück meistens nicht mehr so zwingend.
Sesshaft heißt aber nicht deutsches Sozialsystem. Die Selektion ging sicher zurück, aber so richtig hat das erst später durchgeschlagen. (wodurch es eben heute viel mehr Erbkrankheiten gibt - neben anderen Gründen wie Umweltgiften etc.)
Und gerade da es ein Zufallsprozess ist, ist auch eine sehr schnelle Anpassung nicht auszuschließen. Zudem muss eben erstmal gezeigt werden, dass überhaupt eine Anpassung nötig war. Wer viel Energie braucht, dem schadet Brot nicht.
FuXX,
eigentlich gar kein Brotesser, bis auf die Genussbrötchen...
PS: Um mal ganz politisch inkorrekt zu werden, kann man auch gleich noch in Frage stellen, ob das wirklich ein Glücksfall für den Menschen ist. Es beschweren sich ja auch alle die falschen würden die Kinder kriegen. (das ist aber jetzt pure Provokation - nicht zu ernst nehmen )
Das funktioniert schon noch, nur gilt es nicht mehr nur in Bezug auf körperliche Fähigkeiten, sondern wer sich die optimale medizinische Versorgung leisten kann, aber das ist wieder ein anderes Thema.
Ich denke diese Aussage ist schwer haltbar, zumindest für Deutschland. In Deutschland erreichen wohl aus allen sozialen Schichten ähnlich hohe Anteile die Geschlechtsreife - und die unteren Schichten mit geringer Bildung und wenig Einkommen pflanzen sich dann am häufigsten fort. Man kann also nicht wirklich von einer Selektion in dem von dir beschriebenen Sinne sprechen. Ethisch betrachtet ist das ja auch richtig so. Der Grundsatz "all men are created equal" beinhaltet auch ein gleiches Recht auf Fortpflanzung.
PS: Um mal ganz politisch inkorrekt zu werden, kann man auch gleich noch in Frage stellen, ob das wirklich ein Glücksfall für den Menschen ist. Es beschweren sich ja auch alle die falschen würden die Kinder kriegen. (das ist aber jetzt pure Provokation - nicht zu ernst nehmen )
Ich hatte den gleichen Gedanken und habe den Satz 3 mal umgeschrieben bis ich ihn nicht mehr verfänglich fand, man will ja nichts falsches suggerieren
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Look what I have found
A seashell in a sea of shells
Der Punkt den ich meinte liegt weit vor der Sesshaftigkeit und hat auch zu einem Schub geführt - genau wie der Ackerbau/die Sesshaftigkeit später noch einmal.
???
Der Mensch hat auch als Affe schon Fleisch gegessen (natürlich in vollkommen anderen Dimensionen als heute), zudem gab es in der menschlichen Entwicklung sehr lange zwei relativ unabhängige Gruppen:
Viel Fleisch, wenig Getreide - wenig Fleisch, viel anderes.
Ich weiß, daß es Wissenschaftler gibt, die der Meinung sind, daß der Mensch durch vermehrtes Fleischessen angeblich klüger wurde...hm...nach der Logik müßten Hunde und Katzen aber einen IQ von 200 haben...
War nur nen Scherz...es ist durchaus vorstellbar, daß vermehrter Fleischkonsum zu einem BESTIMMTEN Zeitpunkt eine Rolle in der Entwicklung des Menschen gespielt hat, aber das ist beim Thema dieses Threads ziemlich wurscht, WEIL ES JA NICHT DARUM GEHT, OB JEMAND FLEISCH ISST ODER NICHT, WENN ER SICH "NATÜRLICH" ERNÄHRT, sondern welchen Entwicklungssprung die Entwicklung hochverdichteter Lebensmittel mit sich brachte - und da reden wir nicht von Fleisch, sondern von Getreideprodukten, Zucker etc..
Und Fakt ist nun mal, daß der Ackerbau einen weitaus größeren Einfluß auf die Menschheitsgeschichte hatte als die Tatsache, daß der Mensch irgendwann mal vielleicht mehr Fleisch gegessen hat als zu seiner Affenzeit.
Wie PMP schon angeschnitten hat, haben die Leute (also meine Omas und Uromas) früher sowohl anders als auch weniger gegessen. Ich habe erst vor kurzem ein Buch gelesen, daß den Alltag eines Bauerndorfes unweit von Ulm um die Jahrhundertwende schildert. Da gibt es alle paar Monate eine Schlachtung, wo dann ein, zwei Wochen viel Fleisch im Dorf gegessen wird, den Rest des Jahres gibt's Speck im Sauerkraut oder was man halt so mit haltbarem Speck/Schinken machen kann.
Aber jetzt sind wir schon wieder (und von meiner Seite aus auch zum LETZTEN Mal) bei dem Thema "Fleisch" - und zum zigsten Male gesagt: Darum geht es NICHT bei "Natural Eating"!!!!
Übrigens wurde neulich eine Studie veröffentlicht, die besagte, daß Menschen, die echten Hunger über eine längere Zeitdauer erleiden mußten, länger leben (sofern sie die Hungerszeit überlebt haben und sich danach normal ernähren konnten.)
@Hugo
Brot ist kurz vor Zucker (merkt man, wenn man länger darauf rumkaut, wie's schon im Mund süß wird), daher hast Du recht, daß mit der Entwicklung des Brotes auch schon die ersten Zahnprobleme auftauchten (ich meine mich erinnern zu können, daß über die Probleme schon einer der Geschichtsschreiber bei den römischen Legionen berichtet hat).
Ich wollte vorher nur sagen, daß die Zuckerentwicklung in Europa, die ja erst vor 200 Jahren begonnen hat, alle Bevölkerungsteile erreichte, siehe auch einen Ausschnitt aus dem Fachbuch "Konservierende Zahnheilkunde und Paradontologie"
Genug für heute - guten Appetit!
PS.: Seite 2 des oben erwähnten Buches unter der Überschrift "Meilensteine der Erkenntnis"
Geändert von dickermichel (06.01.2009 um 18:18 Uhr).
Grund: Ergänzung, um Artikel zu finden
@DasOe: Dann trainierst du nicht genug. Ich merke klare Unterschiede beim Energiebedarf zwischen off-season und Hauptsaison. Das Hungergefühl ändert sich bei mir auch dementsprechend - was aber sicher nicht bei allen so ist.
Kann ich nicht bestätigen, vor allem Deine Aussage "Dann trainierst du nicht genug". Was ist genug? Umfang, Intensität? Je mehr ich trainiere, umso weniger brauche ich zu Essen. Frauen funktionieren doch ein bisschen anders als Männer. Verhältnis Muskel- zu Fettmenge etc. das solltest Du wissen.
Auf der anderen Seite ist es ein wenig albern zu behaupten Brot wäre schlecht, nur weil es das noch nicht lange gibt.
Lieber Fuxx,
ich schätze kontroverse Positionen absolut, zumal ich gerne welche einnehme, aber ICH habe NIRGENDS behauptet, daß Brot an und für sich schlecht ist.
Es geht weder um die Frage, ob Fleisch gut oder schlecht ist, oder ob Brot gut oder schlecht ist, oder ob Zucker gut oder schlecht ist, sondern schlicht darum, wo kommen wir her, woran haben wir uns gewöhnt, was könnten wir uns abgewöhnen (wenn wir wollen), was tut dem einen gut, dem anderen nicht usw.
Ich sage es gerne noch einmal:
Es geht nicht um absolute Wahrheiten in diesem Thread, sondern um die Sammlung verschiedenster Erkenntnisse, die dann jeder für sich entsprechend nutzen kann, wie er das für sich für richtig hält.
Und weil es hier keine absolute Wahrheiten gibt und geben wird, muß man sie auch nicht abwehren...