Er ist inzwischen weltbekannt und mit ihm seine und unsere Heimat, Bad Salzungen. Spätestens seit dem Weltrekord über 100 m Rücken letzten Herbst bei den Arnstädter Masters Meisterschaften hat er sich ins ewige Buch des Schwimmsports eingeschrieben. Hans Hahn, Sportlegende aus dem Werratal, feierte am 22.April seinen 101ten Geburtstag.
Dort wo andere versuchen, durch Pillen und Wundermittel mit möglichst wenig Aufwand fit und gesund zu bleiben hat Hans Hahn einfache, aber wirksame Mittel verwendet: Disziplin, Leidenschaft und stete Beschäftigung. Für Ihn gilt in ganz besonderem Maße das Motto des gesunden Geistes im gesunden Körper. In Vorbereitung auf die Starts in der absoluten Methusalem-Altersklasse und mit Blick auf die bestehenden Weltrekorde der AK 100 des Amerikaners Tom Lane absolvierte der Ingenieur aus Oberrohn konsequent mehrere Trainingseinheiten pro Woche, davon einmal im Schwimmbad. Belohnt wurde dies durch stehende Ovationen der Schwimmsportfreunde am Beckenrand bei den zahlreichen Start im In- und Ausland. So fanden die deutschen Meisterschaften 1999 in Berlin an der Stätte statt, die er 1936 als Besucher der olympischen Spiele schon kennen gelernt hatte. Nach seiner ersten Weltmeisterschaftsteilnahme im Jahr 2000 in München gab es dann etliche Höhepunkte. Hans Hahn vertrat die Farben der Kurstadt international auf Palma de Mallorca, in Riccione (Italien) und Millau (Frankreich).
Durch ein schlimmer werdendes Hüftleiden leider schwer gehandikapt hat er das Schwimmen inzwischen schweren Herzens aufgeben müssen, widmet sich aber weiterhin Sportprojekten: So hat Hans Hahn eine Initiative zur verstärkten Ausübung des Schulsports beim Kultusministerium begonnen. Denn Hans weiß: Wer in der Kindheit durch mangelnde Bewegung und einseitige Sinnesreizung sein Potenzial nicht kennen lernt, der wird es auch als Erwachsener nicht nutzen können.
Wir sitzen jetzt zu Dritt im Golf von Sabine und melden uns ab. Wettervorhersage ist jetzt nicht so prickelnd für das WE, aber zu viel Hitze ist auch nicht doll. Ich war mal im Sommer Groupie bei den Masters EM auf Malle und hatte mein Rennrad mit dabei. Kurz vor Mittag bin ich auf die Piste. Außer der Hitze, die spätestens ab 3 Uhr unerträglich wurde kann ich mich noch an das ohrenbetäubende Geräusch von Milliarden Zikaden erinnern. Dann lieber ab und an ein kleiner Schauer.
Viel Spass im TL.
Wenn ich den Newsletter richtig gelesen hab, ist das TL vom Gigathlon iniziiert?
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Isses nicht. Das Gigatlhon TL findet am anderen Standort der Eitzinger-Truppe statt. Mir ist es aber lieber, ich kann mich auf eines konzentrieren.
Wie zu merken, binsch schon zurück. Bericht folgt. War sehr nett, so alles in allem ca. 800 km mit schätzungsweise so um die 9000 HM, also nicht ganz richtig viel, aber auch kein Erholungsurlaub.
Unterkunft bei einer schweizer Bekannten. Lecker Flammkuchen (oder halt so was) und Rotwein, aber alt werden wir nicht.
Freitag
Die Damen überzeugen mich erfolgreich, weder vor noch nach dem Frühstück das TL noch in der Schweiz mit einem kleinen Läufchen zu beginnen. Stattdessen gibt es einen Spaziergang an der Aare und nachmittags eine kleine Grillparty. Fleisch hat Sabine mitgebracht, das ist in der Schweiz sündhaft teuer, dafür hat sie im Gegenzug lecker Käse bestellt.
Schließlich geht es dann endlich abends kurz nach acht Richtung Spanien los. Die Bikes und das Gepäck werden im Hänger verstaut, dann nehmen wir im knapp 1 Mio. SFR teuren (Auskunft der Reiseleitung) Luxusbus der Firma Walliser Platz. Rechtzeitiges Reservieren sichert gute Plätze: Wir haben im ersten Stock des Doppeldeckers die Plätze ganz vorne und genießen noch eine kleine Stadtrundfahrt durch Bern, bevor es dunkel wird und direkt vor uns ein Bildschirm runter klappt, auf dem wir Robin Williams auf Wohnmobiltour zusehen können. Stilecht gibt es noch einen kleinen Schluck Rotwein für uns Drei, bevor um elf Uhr die Lichter ausgehen. Karin hat geschickterweise ein Kopfkissen dabei. Ich nicht. Also habe ich die Wahl, entweder leicht an den Armen zu frösteln oder meinen Kopf ziemlich unbequem an der Scheibe zu lagern. Versuchsweise schmeißen wir jeder noch eine halbe Schlaftablette ein. Ohne das Ding hätte ich wahrscheinlich kein Auge zugemacht, trotz des anschmiegsamen Ledersessels unter mir und Beinfreiheit ohne Ende. Während des Zwischenhalts in der Nacht wachen wir trotzdem auf, nur
Karin läuft etwas herum wie Falschgeld.
Samstag
Fast pünktlich kurz vor acht erreichen wir Tossa de mar. Alles soweit bestens, das Gepäck kommt erst mal in die Aufbewahrung und wir in Genuss eines sehr opulenten Frühstücksbuffets, auf dem man sogar Sekt und Kaviarersatz findet. Nur der Kaffee ist mächtig stark und lässt sich nur halb mit Milch verdünnt ertragen.
Karin und Sabine haben erste Schwimmstunde und ich knüpfe erste Kontakte in Sachen Rad fahren, denn heute haben die Guides Pause und man kann eine der vorgeschlagenen Touren fahren. Im Paket ist eine Radkarte mit Vorschlägen enthalten. Alle Routen sind mehr oder weniger gut mit Pfeilen auf der Straße markiert.
Vier Mann und zwei Frau hoch ziehen wir schließlich los. Ich fahre erst mal hinterher, um zu sehen, wie der Hase läuft. Unser selbsternannter Gruppenchef Stefan fährt nicht zu schnell und hat ordentliche Frequenz. Der wird das bis zum Ende machen. Die anderen Herren scheinen mir auch gut in Form, nur eine Dame fährt etwas dicke Gänge. Neben der Betrachtung der wunderschönen Steilküste während des ersten Teils der Tour vertreibe ich mir die Zeit mit Verständigungen in Schwizerdütsch und dem beliebten Spiel, eine höhere Frequenz zu treten, als der schnellste Kurbler in der Gruppe. Beides gelingt so leidlich. So metert es sich dahin, bis wir nach knapp 80 km und etwas über 1100 HM wieder im Hotel sind. Typischer Verlauf: Nach verhaltenen Beginn geht es mit zunehmender Wattzahl in einer Schleife Richtung Heimat zurück und es werden die üblichen „wer kann mein Tempo halten“ Spielchen gespielt. Ich kann.
Karin und Sabine haben die erste Schwimmeinheit bei ihrem personal coach (www.fabian-kremser.blogspot.com)gut überstanden. Ein Trainer für 2 Schwimmies ist fast nicht zu überbieten, da die beiden anderen aus der Triathlon-Gruppe erst morgen dazu kommen werden. Laut Auskunft der Coaches ist das Verhältnis aber meist anders. Die Wochen vorher waren so um die 40 Leute am Start. Diese Woche halt nur vier.
Für mich die erste geführte Tour. Bilanz der Gruppe: 3 Plattfüße, ein schleichender Plattfuß, ein Sturz, 1100 Höhenmeter, 110 km, etliche Male verfahren. Der Guide fährt diese Runde zum ersten Mal und hatte letzte Wochen die Mountainbiker geguided. Schlimmer ist dann noch der kapitale Platzregen, der 10 km vor der Mittagspause niedergeht. Alles zieht die Regensachen an. Bis auf meine Wenigkeit. Ich habe keine dabei. Fröhlich durch die überschwemmten Straßen patschend geht es dann weiter. Die Gruppe ist schließlich einig, den Teambus für den Rückweg zu nehmen. Der ist allerdings randvoll, als wir am Treffpunkt auflaufen. Die Räder meiner Damen finde ich nicht auf dem Hänger, also vermute ich die beiden unter irgendeiner Korkeiche in Sicherheit. Die beiden sitzen aber im Bus, sehen mich zwar, aber tun nicht dergleichen weil auch sie die einmal gewonnene Zuflucht im Trockenen für keinen Preis der Welt aufgehen wollen. Meine Gruppe flüchtet dann ins benachbarte Café um was Warmes zu trinken und Kriegsrat zu halten. Die meisten haben im selbstgebastelten Lunchpacket, das der Bus immer mittags zum Treffpunkt der
Gruppen bringt, trockene Sachen. Ich nicht. Ich habe nur was zum kauen drin. So was von nass war ich lang nicht. Helfen nur trockene Gedanken. Ich habe ja nichts gegen feuchte Angelegenheiten, aber ohne Bewegung fange nicht nur ich an zu frieren, sondern auch diejenigen, welche einen Regenschutz dabei hatten. Nach einer halben Stunde werden wir vertrieben, da Mittagsgäste erwartet werden, und vorher noch die Überschwemmung, welche wir verursacht haben, beseitigt werden muss. Draußen kommt langsam die Sonne wieder raus und da die Alternative wäre, jetzt noch eine gute Stunde auf den Teambus zu warten, geht es dann zum Glück doch weiter. Kaum los gerollt verabschiedet sich die Luft aus meinem Vorderrad. Vorwurfsvoll beäugt der Guide meinen doch etwas porösen Mantel und verordnet mir einen neuen. Gut. Der Mann hat recht. Mach ich dann später am Abend.
Vor Tossa de Mar liegt der Tossa-Pass. Da ich die Laufgruppe um vier noch kriegen will nutze ich die Aufhebung des Gruppenzwangs am Beginn des Aufstiegs und seile mich ab. Nur ein Sportfreund mit leidlich 20 Kilo Übergewicht verspürt Lust, mir zu folgen und mich gar zu überholen. Nachdem bei ihm die erste Luft raus ist gehe ich vorbei und sichere mir das Bergtrikot. Auf der Abfahrt sind wir wieder zu zweit, da ja Masse bekanntlich schiebt. Dann schnell das Trikot gewechselt, Trinkfläschlein in den Gurt und Richtung Treffpunkt. Üppige zwei Mann stehen dort. So zockeln wir zu dritt mit geschätzten 5:45 min/km los. Mit im Team der Stefan von gestern. Ursprünglich war ich für die 10,8 km Runde, da die nächst kürzere mit 8 km aber zusätzlichen 120 Höhenmetern aufwartet, beschließen wir, den Bergpfad zu nehmen und noch eine kleine Schleife anzuhängen. Auch dieser Lauf wie üblich. Als Stefan mitbekommt, dass ich Triathlet bin und er sich anscheinend vor allem als Bergläufer definiert geht die Post ab. Die Wege sind nicht nur steil, sondern auch noch ausgesprochen unwegsam. Da scheint eine kleines Bachbett mitten auf der Piste zu verlaufen. Nicht nur konditionell, sondern auch athletisch nicht ganz einfach. Auch den Berg runter. Beim Umlaufen der einundelfzigsten Pfütze dann Krampfattacke im Oberschenkel. Meine Begleiter lasse ich ziehen, kann aber selbst nach kurzer Zeit wieder laufen und habe die beiden noch eine zeitlang im Blick, bis man dankenswerterweise umdreht und wir gemeinsam nach 45 Minuten und ca. 8,7 km wieder vor dem Hotel stehen.
Abends dann Referat zum Thema viertes Element, sprich Wasser und Schwimmen.
Heute alles bestens. Ich knapp 140 km Rad mit 1500 HM. Keine Pannen, keine Stürze, kein Regen. Nur morgens ein wenig Stress, da ich mit den Damen erst Schwimmen war. Das heißt: Wecken kurz nach sieben, dann Abmarsch. Ich suche mir eine freie Bahn und albere ein wenig herum, um nach knapp 2 km zurück ins Hotel zu stürzen, schnell was zu frühstücken, mein Lunchpäckchen zu schmieren und dann meine Radgruppe noch zu erwischen. Während ich später dann auf dem Bock schufte und mir Geplänkel mit den mitradelnden Herren liefere, absolvieren Karin und Sabine vormittags noch Lauf-ABC und machen ein paar Fahrtspiele.
Bei der finalen Bergankunft der Tagesetappe vor der Mittagspause kann ich noch auf einen Holländer mit Hawaii-Ambitionen aufschließen, der mir zunächst davon gefahren war. Puls ist deutlich über der 160er Marke. Für mein Alter noch ganz gut. Wenn ich bedenke, wie schwer meine Beine auf den ersten 70 km waren bin ichs zufrieden. Ich glaube, morgen werde ich den Pulsmesser mal weglassen. Abgehängt habe ich auch Bruno, mittlerweile 63 Jahre alt, aber immerhin auch Hawaii Finisher und angeblich eines 4:30er Radsplits mächtig gewesen. Innerhalb einer halben Stunde kenne ich den gesamtem sportlichen Werdegang und komme immerhin 2 mal kurz zu Wort.
Für meine Damen geht es nachmittags noch aufs Rad und Kraft am Berg üben am Tossapass. Schön, dass die zwei uns mit ihrem Personal-Radcoach entgegenkommen. Ich drehe sofort um, fahre hinterher und kräftige mich auch am Berg. Die Radgruppe der beiden wird heute von einem Ronny Dux geführt, immerhin sub 10 h Finisher. Mehr kann ich nicht rausbringen.
Abends dann Tipps und Tricks im Triathlon bei einem Bierchen von eben diesem Ronny und Mäni Hefti. Mäni ist jetzt wirklich ernst zu nehmen. 7 Hawaii Starts, und vor kurzem Gewinner seiner Altersklasse auf Neuseeland (gucks Du selbst im www). Da ist selbst für mich noch einiges interessant, obwohl ich ja eindeutig keine Ambitionen auf Stresstraining habe.
Vor dem Abendessen lasse ich mich sogar noch zum Stretchen überreden. Was tut man nicht alles für ein ausgewogenes Training.