triathlon-szene Trainingspläne / CoachingIn diesem Bereich geht es um das individuelle, persönliche Coaching sowie um die Trainingspläne von triathlon-szene
Es geht doch in der Ausgangsfrage darum ob man mit einer Pace von 4:27 im Training nicht deutlich zu schnell ist und man daher besser mit 5:50 unterwegs sein sollte.
Man erreicht damit bei der LD am Ende dieselbe Zeit (zumindest im abschließenden Marathon).
Ich habe Tridinski gebeten seine Umfänge zu zeigen.
Wenn ich mir das so anschaue hat er sich in den Jahren etwas gesteigert und zwar insbesondere was den Umfang angeht.
Ich weiß nicht genau was er zuvor ( sportliche Vergangenheit vor der ersten Langdistanz) gemacht hat.
Ich laufe jetzt seit meinem 13. Lebensjahr, also seit 40 Jahren.
Ich hatte zwischen meinem 31. und 39. Lebensjahr Laufjahre und hatte teilweise Jahresumfänge von 4500km (viel für mich wenig für einen Spitzenläufer).
In den folgenden 5-6 Jahren hatte ich einen Laufumfang von immer noch 3000-3500 im Jahr. Für Triathleten sehr viel.
Erst in den letzten Jahren habe ich mich auf das Radfahren konzentriert und den Jahresumfang auf 2400-2500km reduziert. 50km in der Woche halte ich für einen optimalen Laufumfang um alle relevanten Läufe für eine erfolgreiche Langdistanzvorbereitung unterzubringen.
Das sind ganz andere Voraussetzungen als die, die Trindinski mitbringt.
Deshalb halte ich auch den hier angestellten Vergleich ( wie schon mehrfach geschrieben ) für nicht sinnvoll.
Man kann gerne Leute mit gleichem sportlichen Werdegang vergleichen, bei dem der eine 4:27 im Mittel läuft und der andere 5:50.
Vor Triathlon war ich im Grundschulalter im Schwimmverein, da profitiere ich heute sehr deutlich von. Danach hab ich Handball gespielt bis 20. Ausdauerndes Laufen lag mir zu Schulzeiten immer besser als Sprint, Bestzeit mit 18 war 1000m in 2:59. Wir hatten auch ne Schulmannschaft Skilanglauf wo ich mitgemacht habe. Als Student wenig Sport, mit Anfang 30 gings dann mit dem ersten Sprint-Tri wieder systematisch los.
Ähnlich wie bei mir mit Schwimmen scheints mir bei Sabine mit dem Laufen zu sein. Da hat man in der Vergangenheit Dinge getan die auch Jahrzehnte danach noch Wirkung haben.
Mein Laufschnitt ist übrigens nicht 5:50 sondern eher 5:25-5:30 über die ganze Vorbereitungsperiode. Ich halte die Grundidee im Training im Schnitt deutlich langsamer zu sein als im Wettkampf grundsätzlich für richtig. Auf Sprint und OD sowieso, aber auch auf längeren Strecken. Sabine mit 'PB früher 33 auf 10' würde ich als Sonderfall einstufen. Jemand mit aktuell 33 auf 10 müsste im Wettkampf deutlich schneller sein als 4:56er wenn er alles richtig gemacht hat. EDIT: Laut Rechner 4:13er/2:57
Zitat:
Zitat von necon
Aber dann bleibt noch immer die Frage um die es schon länger geht, wo trainiere ich im aeroben Bereich, der wie man weiß sehr breit sein kann.
Absolut richtig. Kampfzwerg hat auf Seite1 dieses Threads ja schon gesagt "GA ungleich locker". Das wäre der obere aerobe Bereich/oberes GA1, von GA2 mal ganz zu schweigen.
Meine These ist offensichtlich, dass es der untere bis mittlere aerobe Bereich ist wo man die aerobe Grundlage macht und damit 99% des LD-Wettkampfergebnisses. Zumindest sehe ich das bei mir genau so. Und dann sehe ich einige andere, meine da jetzt niemanden hier aus dem Forum, die dort kaum trainieren und im Wettkampf-Ergebnis dann hinterherhängen. Im Training deutlich schneller unterwegs zu sein als im Wettkampf wirft für mich erstmal Fragen auf. ("Warum der langsamste Lauf des Jahres im wichtigsten Wettkampf des Jahres?") Die Laufumfänge Sabine vs. Tridinski sehen auch auf den ersten Blick etwas krum aus, selbes Wettkampfergebnis mit der Hälfte der km? Könnte man draus ableiten das langsames Trainieren massive Vorteile bringt? Wobei Sabines Pulswerte bei 4:27er Trainingstempo ja jetzt nicht auffällig hoch sind.
Bleibt spannend.
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Grüße
Tri-K
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Geändert von tridinski (02.03.2022 um 14:16 Uhr).
Grund: 2:57
Ich glaube wir hängen uns hier zu sehr an Sabine auf.
Es ist bei einem Großteil der Leute bei normalen WK Verlauf sicher so, dass im WK (auch im Triathlon) schneller gelaufen wird als im Training im Grundlagenbereich.
Nicht mal Lionel Sanders läuft jeden Lauf schneller als er dann im WK unterwegs ist.
Dein Umkehrschluss das Leute die weniger im unteren Bereich trainieren als du dann im WK schlechter abschneiden, sehe ich aber auch nicht als gültig und von wenigen Ergebnissen aus deiner Umgebung oder von denen du weißt, darauf zu schließen ist auch nicht zulässig.
Ich kann leider keine LD Ergebnisse und Vergleiche beisteuern, da meine einzige LD der Austrian Extreme ist und der vor allem auf der Laufstrecke keine geeigneten Schlüsse zulässt.
Am Rad kann ich aber sagen, dass ich im Training mit weniger Watt als im WK unterwegs war, wobei ich die WK Watt spezifisch kaum trainiert habe, denn entweder war ich im Training darunter (zu einem großen Teil) oder deutlich darüber
Ich glaube wir hängen uns hier zu sehr an Sabine auf.
Das mag schon sein
Zitat:
Zitat von Necon
Es ist bei einem Großteil der Leute bei normalen WK Verlauf sicher so, dass im WK (auch im Triathlon) schneller gelaufen wird als im Training im Grundlagenbereich.
Da bin ich mir nicht so sicher. Ich sehe oft zwei Arten von Sportlern:
(1) Finden Sprüche lustig "go hard or go home", "no pain no gain", "beat yesterday" und trainieren auch so, ständiger Blick auf die Uhr ob der letzte Abschnitt schnell genug war, vornehmlich beim Schwimmen und Laufen.
(2) "ich trainier doch Langsam, kann mich doch prima unterhalten (keuch)" während sie in Wirklichkeit im SweetSpot-Bereich mehr oder weniger knapp unter der Schwelle rumjubeln, fühlt sich halt nur sweet an und ist es aber nicht
Sabine seh ich in keiner der beiden Kategorien, das ist klar. Das ist mehr der
Sonderfall "Laufvergangenheit. Aber auch der geschätzte Frühsportler Flachy macht den Eindruck eher ständig am oberen Ende unterwegs zu sein. Nun haben beide ja ein Kona-Abo, da ist Kritik eher nicht so angebracht, die ich auch in keiner Weise äußern möchte, es ist das Interesse an den Trainingsformen. Ich finds halt irgendwie auffällig, deshalb hab ich ja den Thread gestartet. Kann natürlich sein dass der aerober Bereich so weit rauf geht dass da "sich einen einschenken" noch aerob abläuft
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Tri-K
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Ich glaube tu tappst in die Socialmediafalle.
Niemand aber wirklich niemand schreibt darüber, dass er gerade 40 Minuten mit 132 Puls Laufen war und 5:20 Pace hatte, sondern man schreibt von geilen Rekorden und wie kaputt man nach einer Einheit war und welch harter Hund man ist und wie schnell die 1000er waren.
Ich gebe dir absolut Recht es gibt viele viele Leute die falsch trainieren und immer zu hart arbeiten, ich glaube aber die erkennt man daran, dass sie entweder nicht lange dabei sind, oder ständig verletzt sind.
Im Triathlon fällt mir das eher wenig auf da habe ich das Gefühl die Leute sind bereit sich zu informieren oder Geld für einen Trainer auszugeben und außerdem sind Gadgets geil, darum kennt nahezu jeder seine Puls, Pace bzw Watt nach einer Einheit.
Wenn man in andere Bereich schaut fällt das deutlich stärker auf. Z.bsp Crossfit da wird geholzt bis der Arzt kommt, meistens sprichwörtlich, und man sieht von den Profis Youtube Videos wie sie täglich 3 mal trainieren, dabei kaum essen, immer gut gelaunt sind, dazwischen nicht schlafen, trotz lauter "Gainz" und Bodybuilderkörper mit Gewichtsweste noch immer 3:30 am Kilometer laufen usw..... alle crossfitter die ich kenne und die länger dabei sind fallen in eine von zwei Kategorien
Kategorie A: Dauerabo beim Physio und oder Arzt weil ständig verletzt
Kategorie B: nach einigen Verletzungen und Beschäftigung mit der Materie verstanden das "Go hard or go home" sich zwar geil anhört aber nicht zwingend das beste Motto ist und die beginnen sehr oft an den Grundlagen zu arbeiten, machen wirkliche WODs nur 2 mal die Woche und legen viel Wert auf Regeneration, Mobility usw
Es ist bei einem Großteil der Leute bei normalen WK Verlauf sicher so, dass im WK (auch im Triathlon) schneller gelaufen wird als im Training im Grundlagenbereich.
Du denkst, mindestens die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer laufen in Roth, Frankfurt, Hamburg und Klagenfurt den Marathon schneller als ihr Trainingstempo?
Da wäre ich mir nicht so sicher und frage mich, wie Du zu dieser Einschätzung kommst?
Beispiel Ironman Frankfurt: Im Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2018 war die mittlere Laufzeit (Medianwert):
4:07 Stunden in der M30. Pace 5:51 min/km
4:38 Stunden in der M50. Pace 6:35 min/km
4:31 Stunden in der W30. Pace 6:25 min/km
4:58 Stunden in der W50. Pace 7:04 min/km
Du sagst, im Training wären diese Starterinnen und Starter mehrheitlich langsamer gelaufen. Woher weißt Du das?
Die Laufumfänge Sabine vs. Tridinski sehen auch auf den ersten Blick etwas krum aus, selbes Wettkampfergebnis mit der Hälfte der km?
Ich wiederhole es nochmal, extra für Dich:
Ich bin nicht schneller gelaufen, weil mein Puls schon bei 150 war und ich mir nicht mehr zugestehe beim Laufen.
2013 als es noch ging bin ich mal die letzten 5km beim IM Lanzarote in 19:25min gelaufen.
Mir hat jemand gesagt dass ein Slot in Reichweite ist aber dafür müsste ich auf den letzten 5km noch 2min rauslaufen um die 4 Leute vor mir zu überholen.
188Puls im Ziel.
Zitat:
Zitat von tridinski
Könnte man draus ableiten das langsames Trainieren massive Vorteile bringt?
Nein. Nein. Nein.
Zitat:
Zitat von tridinski
Wobei Sabines Pulswerte bei 4:27er Trainingstempo ja jetzt nicht auffällig hoch sind.
Du denkst, mindestens die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer laufen in Roth, Frankfurt, Hamburg und Klagenfurt den Marathon schneller als ihr Trainingstempo?
Da wäre ich mir nicht so sicher und frage mich, wie Du zu dieser Einschätzung kommst?
Beispiel Ironman Frankfurt: Im Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2018 war die mittlere Laufzeit (Medianwert):
4:07 Stunden in der M30. Pace 5:51 min/km
4:38 Stunden in der M50. Pace 6:35 min/km
4:31 Stunden in der W30. Pace 6:25 min/km
4:58 Stunden in der W50. Pace 7:04 min/km
Du sagst, im Training wären diese Starterinnen und Starter mehrheitlich langsamer gelaufen. Woher weißt Du das?
Was sagen deine Zahlen über das Trainingstempo der Leute bei GA1 Läufen?
Die Weltweite Durchschnittszeit für Marathon beträgt 4:21, bei Männern 4:13 und bei Frauen 4:42, sagt mir halt auch nichts über die Trainingszeiten von denen
Um mal für die Bratwurstfraktion zu sprechen, der ich angehöre:
Ich glaube auch, dass die meisten Athleten (dieser Fraktion) im Training schneller laufen als im Wettkampf. Aber nicht weil sie nicht schneller wollen (langsamster Lauf am wichtigsten Tag), sondern weil sie nicht schneller können. Sie haben einfach beim Schwimmen und Radeln so viele Körner verbrannt, dass nicht mehr genug fürs Laufen übrig ist.
Natürlich hat man im Training auch eine Vorbelastung, aber meist eben nicht so hoch, wie im Wettkampf, wenn das Adrenalin, der Stolz, die Dummheit gnadenlos zuschlägt.
Daher versuche ich möglichst viel im LD-Tempo zu laufen, weil das eh das ist, was ich dann im Wettkampf tun werde (train what you race). Liegt vielleicht auch daran, dass ich orthopädisch nicht so stabil bin und mit meinen Laufkilometern und der entsprechenden Belastung haushalten muss.
Und ja, hin und wieder versuche ich schon auch etwas schneller zu laufen, weil ich sonst tatsächlich merke, dass wenn ich nur noch Schlappschritt laufe, ich dann auch bewegungstechnisch nicht schneller kann. Nicht mal bei leicht bergab oder Rückenwind.
Aber wie schon geschrieben, das ist weit weg von Kona und Co.