Meine Vereinskollegen fahren fast Alle mit Wattmessung. Sind Alles gute Radfahrer. Ich fahre ohne, da es mir momentan schlichtweg zu teuer ist. Mal sehen wie sich der Markt entwickelt. Vor ein paar Jahren war ja auch nicht denkbar GPS Sportuhren für um die 100 Euro zu bekommen. Inzwischen gibt es gute Uhren für 80-150 Euro.
Und so sehe ich es auch bei Wattmessung. Momentan bei 1000 Euro beidseitig, einseitig bei 500 Euro. teilweise auch etwas billiger 600-700 Euro. Mal sehen wie sich das entwickelt.
Könnte mir vorstellen das die Topmodelle bei Pedalen in Zukunft schon Wattmessung beinhalten. Also warte ich mal ab bis Look in seinen Keo Blade Carbon dann ggf. für 200-250 Euro so etwas serienmäßig anbietet.
Aber es soll etwas bringen. Alle meine Vereinskollegen schwören auf ihre Wattmessung.
- Treten muss man noch selbst.
- Die Intensität wählt man auch selbst.
- Die Leistung mit der ich trete, wird mir angezeigt.
Kann ein Wattmesser Trainingsprogramme anzeigen, die mich während der Fahrt dazu animieren, stärker oder schwächer in die Pedale zu treten ?
(ich habe ja keinen und deshalb die Frage)
Verhält sich ein Wattmesser nicht ähnlich einer Geschwindigkeitsanzeige (Tacho) ?
Sprich, wenn ich Lust oder Trainingsvorgaben habe, die verschiedene Abschnitte mit (je nach Bedingungen) mit 25 km/h und 30 km/h zu fahren, erscheint mir das ähnlich, wie wenn die Vorgaben 150 und 200 Watt anzeigen. (man beachte:es erscheint mir ....)
Ich denke, es ist ein weiteres Schnickschnack. Je ambitionierter desto mehr Hilfsmittel nutzt man um die Ungenauigkeit weiter zu minimieren und das Training effektiver zu gestalten. Ich sehe dahinter dann schon semiPro oder gar professionelles Trainingsverhalten, das auf individuell bestmögliches Ergebnis raus läuft. Triathlon = Wettkampfsport ! ...deshalb absolut okay.
Triathlon ist aber inzwischen auch und überwiegend Breitensport. Und genau den Sport betreibe ich. MattF hat mich wohl etwas missverstanden und schrieb ....
Zitat:
Zitat von MattF
Ich kanns nachvollziehen, wobei ich nicht jemand bin der tatsächlich an seine Grenzen geht, auch aus gesundheitlichen Gründen. Die Verletzungsgefahr und auch die Gefahr bleibender Schäden sehe ich als gegeben, wenn man zu oft übers Limit geht und das Jahre lang.....
....So ist es nicht.
Ich mache gerne die längeren Distanzen, weil ich langsam rein kommen kann und es dem Ende entgegen dann die gewünschten bösen Überraschungen gibt .
Wobei ich doch auch bestrebt bin, meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus vergangenen Wettkämpfen (Blödes Wort Herausforderungen trifft es bei mir besser) einfließen zu lassen um gut bis sehr gut durchs "Herausforderungsrennen" zu kommen.
Ich bin nicht "Hardwired to Self-Destruct" .....leide aber trotzdem gerne. Bittere Tage bleiben einfach in schöner Erinnerung
Kann nicht verstehen, wie man hier schon wieder wissen will, dass Training mit einem PM keinen Spaß machen soll (nur weil man selbst damit nichts anfangen kann). Jeder hat aus anderen Motiven Spaß an dem Sport. Verurteile ich jemanden, der ohne jeglichen technischen Schnickschnack und ohne Plan von jeglicher Trainingslehre durch die Gegend juckelt? Natürlich nicht.
Warum habe ich Spaß am Triathlon? U.a., wenn ich sehe, zu was ich im Stande bin zu leisten und wenn ich mich verbessert habe. Ein Trainingskollege hat das mal schön formuliert als "Erleben der eigenen Leistungsfähigkeit".
Allerdings heisst das ja nicht, dass ich nicht mal eine Kaffeefahrt mit einem Kumpel mache, bei der ich nicht ein einziges Mal aufs Display schaue. Das heisst auch nicht, dass ich im Wettkampf stur nach Watt fahre und alle anderen Indikatoren wie Puls und vor allem Gefühl ausschalte. Es gibt mir nur einen weiteren Anhaltspunkt im Wettkampf selbst.
Am wichtigsten ist der PM für aber für bestimmte Trainings, die ich per Gefühl oder Puls nicht steuern kann. z.B. kurze und harte Intervalle, bei denen der Puls träge reagiert und das Gefühl verfälscht ist (die ersten Wiederholungen könnte man bspw. versucht sein härter bzw. zu hart zu treten, da die Ermüdung noch nicht da ist.)
Und um die Frage des Threadtitels zu beantworten: Ja und zwar in kurzer Zeit recht ordentlich. Ein PM erhöht die Effizienz und Effektivität eines Trainings. Warum sollte ich, wenn ich ein Ziel habe, das ich mit begrenztem Budget (=Zeit, Kraft, Energie) erreichen will, Etwas verschenken?!
Also ich weiß nun jemand, dessen "Wettkampf" Ergebnisse langsamer geworden sind, in den ca. 4 Jahren, in denen er mit Wattmess-Pedalen trainiert und startet.
Klar, er ist auch noch 4 Jahre älter geworden in der Zeit
Radfahren am Berg klappt nun besser ohne zu überzocken, alles gleichmäßiger.
Bei langen Radmarathons hat er bis zum Schluss viel Power.
Das er nun beim Triathlon meist ohne Gehpausen durchlaufen kann gefällt ihm richtig gut, und ist ein Verdienst der gleichmäßigeren Fahrt vorher mit der Wattmessung.
Insgesamt ist die Radzeit aber etwas langsamer als früher, und die Gesamt-Laufzeit auch - allerdings sieht er die Zeiten nicht, und vergisst die Zahlen sofort... er sagt hinterher, er wäre stark und durch gelaufen... und ist sehr zufrieden damit, viel zufriedener als früher mit den Gehpausen.
Nach wie vor im Mittelfeld unterwegs, daher fällt es von den Platzierungen her niemandem auf, ausser mir.
Alles gut, - er ist glücklich mit dem Wattmesssystem
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Leidenschaft ist stärker als jede Krise.
Natürlich Miles, wenn's dir Spaß macht ist ja okay, du bist ja auch jemand der u.a. Dank dessen sehr erfolgreich bist, wenn's nur um die goldene Ananas geht, ist's dann eben die Frage ob's genauso ist.
Spaß beim Radfahren, ab auf's MTB oder Rennrad und dann geht's die Berge rauf und runter - danach wird auf den Höhenmesser geschaut und gut ist. Und für Rennrad - oder MTB- Marathons braucht's auch gar nichts anderes - je mehr km und Höhenmeter man in den Beinen hat umso besser läuft's auch im Rennen.
Ziele relativ einfach, konnte ich viel Sport treiben und herrschen am Tag X "meine" Wetterbedingungen, dann habe ich höhere Ziele als wenn dies nicht der Fall ist. Und ob ich dann im Ziel zufrieden bin mach ich eben nicht an irgendwelchen Wattwerten sondern einzig und alleine mit meine Körpergefühl und Renneinteilung (und die paßt bei mir bei MTB Marathons eigentlich immer bei Laufmarathons nur bei jedem dritten) abhängig.
Sebastians Kienle hat in diesem Jahr nach einem 70.3 Sieg von einem seiner besten Rennen gesprochen, eine Forengröße hat diese Aussage als Flunkerei abgetan weil Kienle ja im Vergleich zu früher viel weniger Watt getreten hat. Bei solchen Aussagen fasse ich mir eben echt an den Kopf. Ein perfektes Rennen wird für mich nicht durch Wattwerte sondern durch eine optimale Renneinteilung und -taktik bestimmt.
Für interessantere Rennen gehören für mich zu allererst Wattmesser verboten bevor man über eine Vergrößerung des Windschattenabstands nachdenkt.
Wir verstehen uns
Ok, Danke. Da muss ich dir gestehen, dass wir da garnicht so weit auseinander liegen. Für mich schließt sich beides jedoch nicht aus. Im Gegenteil sogar. Den Powermeter im Training und im Rennen situativ entscheiden. Es wäre ja auch völlig bei einem tollen Bike Marathon nur auf die Wattzahlen zu achten und u. a. keinen Blick mehr für die Gegend zu haben (trotz Rennstress ist bei uns im Allgäu die Kulisse teilweise halt beeindruckend und daher auch ein Blick wert).
Mir hilft der powermeter aber im Training enorm eben nicht nur nach Gefühl zu fahren und mich letztlich irgendwo im Niemandsland (bzgl. Intensität) zu bewegen
Gerade im Grundlagentraining, im Wettkampf und bei Intervallen ist ein Wattmesser sehr hilfreich, da einem direkt angezeigt wird, wenn man zu schnell/zu langsam unterwegs ist.
Auf Dauer wird einem Gruppentraining jedoch weniger Spaß machen, wenn man z.b. gezielt Grundlage o.ä. trainieren möchte. Da sieht man dann nämlich auch direkt, dass man im Windschatten "nicht" trainiert bzw. in der Führung zu viel Watt tritt. Also mir persönlich ist da etwas die "Leichtigkeit" und der Spaß verloren gegangen.
Unterm Strich finde ich die Geräte jedoch sinnvoll, da man einfach bewusster trainiert.